Girls Season 1-6.
Die Serienüberraschung für mich. Vom Titel her möchte man ja lieber auf Distanz bleiben.
Deutet auf Gossip Girl und Teenie Romanzen hin. Weit gefehlt. Dies ist ein räudiges Sex in the City Millenium Style. Nur ohne den ganzen Jet Set-Glamour und Modescheiss.
Die Serie handelt von vier Freundinnen welche alle irgendwie einen an der Waffel haben.
Borderline,Kontrollfreak, Narcisstin und Bipolar mal kurz so zusammengefasst.
Über sechs Jahre erzählt sie die Geschichte derer Freundschaft und Liebschaften.
Und das tut sie verdammt ehrlich. Die Mädels schonen sich nicht-nicht gegenseitig-nicht ihre Familien und auch nicht ihre wechselnden Partner.
Hier wird Freundschaft im Zeitalter von Social Media neu definiert und geschleift.
Lena Dunham die Schreiberin und Hauptdarstellerin in der Rolle der Hannah, ist eine bekannte Feministin und Bloggerin in den Staaten.
Und sie ist verdammt mutig. Sie spielt die Hannah derart zum Fremdschämen, das man manchmal nur noch wegsehen möchte. Wie ein weiblicher Karlson vom Dach im Tanga sieht sie sie aus. Optisch wie ein dicker weisser tätowierter Kaugummi lässt sie fast in jeder Folge den Blick in ihren Schritt zu. Im Schlepptau hat sie eine gehörige Portion Klugscheisserei und den Hang zum Selbstmitleid.
Eine hochnotpeinliche und gleichzeitig brüllend komische Szene reiht sich an die Andere.
Getragen wird die Serie auch noch von einem Mördercast.
Adam Driver- ich entschuldige mich bei ihm- denn allein er ist ein Grund die Serie zu schauen. Ein dreckige manische Sexbestie die ein bescheuertes Abhängikeitsverhältnis mit Hannah hat.
Jede Menge prominente Gaststars geben sich die Klinke in die Hand.
Der Comicladenbesitzer aus Big Bang Theory spielt einen Exjunkie und Hannahs Nachbar-herrliche Performance.
Wer Fleabag mochte und mit offensiver Sexualität klar kommt kann das gerne mit seiner Partnerin anschauen. Vorausgesetzt ihr fühlt euch wohl dabei gemeinsam Muschirasierszenen und Cumshots zu goutieren.
Knapp am Olymp vorbei-aber auch nur weil Hannah mich auch oft genervt und aggro gemacht hat genau wie ihre Clique. Aber das ja wohl so gewollt und deshalb spricht dies irgendwie auch wieder für die Kompromsslosigkeit der Serie.