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Memoir of a Murderer Der macht alles richtig und hat mir wirklich gut gefallen. Endlich mal wieder ein richtiger Kracher aus Südkorea, wenn er auch schon ein paar Jährchen alt ist, ist er dennoch jede Empfehlung wert.Bei Prime ist aktuell nur noch die Kinofassung enthalten (vor ein paar Wochen war es noch der DC - den muss man mittlerweile kaufen oder leihen). Da ich nicht glaube, dass ich den Film in näherer Zeit noch ein zweites Mal schauen würde, habe ich mir einen Schnittbericht zu den Unterschieden zwischen Kinofassung und DC durchgelesen. Der DC fügt dem ganzen Verlauf am Ende noch eine faszinierende Krönung hinzu, er setzt ein Sahnehäubchen oben drauf, das ihn wohl insgesamt zum noch besseren Film macht, aber letzten Endes ist auch die Kinofassung gut und überraschend genug. Egal, welche der beiden Fassungen man schaut, man hat damit ein gutes Erlebnis.
Memoir of a murderer- was man über Koreaner sicher sagen kann, ist, dass sie Geschichten erzählen können. Dieser leise Thriller hat allerdings eine große Wirkung, weil er einfach seinen Story in zwei Stunden gut transportieren kann. Nun, es geht um den Tierarzt Byung-su, der vor seinem Autounfall vor 17 Jahren ein Serienmörder war. Heute ist er Vater einer erwachsenden Tochter und leidet an Demenz. Als Morde an jungen Mädchen in der Nachbarschaft passieren, glaubt er, dass er vielleicht diese Taten begangen hat und sich nicht erinnern kann. Doch dann rammt er mit seinem Auto die Karre von dem Polizisten Tae-ju, in dessen Kofferraum eine Leiche liegt. Byung-su informiert die Polizei über den Vorfall, doch der Polizist ist dem alten Mann immer ein Schritt voraus und freundet sich sogar mit der Tochter an. Byung-su versucht den Killer zu stoppen, bevor er sein Gedächtnis ganz verliert.Natürlich ist der Film nicht so wuchtig wie "I saw the devil", sondern eher etwas ruhiger und langsamer, ohne jedoch auch Spannung und kleinere Härten zu verzichten. Doch die Stärke ist natürlich die Figuren-Konstellation und der Zustand des alten Mannes. Sol Kyung-gu spielt den ehemaligen Serienmörder in seiner Demenz hervorragend uns schafft es, den Zuschauer die zwei Stunden über super bei Laune zu halten. Kim Nam-gil als Tae-ju ist ein kleines überhebliches Arschloch, und für den Zuschauer ebenfalls hassenswert. Der Film führt das Publikum immer wieder aufs Glatteis und stößt den Film in eine Richtung, um dann wieder abzudrehen. Ich hab mir die Kinofassung vorgenommen, die sich vom Aufbau (und vom Ende) wohl vom Dir. Cut unterscheidet. Doch ich finde, dass man die Intention des Dir. Cut hier auch spürt, selbst, wenn der Film das am Ende wesentlich offener lässt. Insgesamt zeigt es sich aber, dass die Koreaner nicht auf Effekthascherei setzen, vielmehr auf einen vernünftigen Storyaufbau, der mit einigen Überraschung am Ende des Films aufwartet, und auf gute Darsteller. Fazit: eher ein Highlight der leisen Töne, aber mit Langzeitwirkung.