Mein chronologisches Yellowstone Project beginnt natürlich mit 1883
Und bei Gott ist das scheiße gut. Ich glaube aktuell dass die beste Form für einen Western die Miniserie ist oder ein epische Film wie Dances with Wolves.
Lonesome Dove und Nachfolger sowie Godless waren und sind mega Westernerzählungen.
1883 erzählt vom Schicksal der ersten Duttons, welche über Umwege nach Montana gelangten. Ex-Captain James Dutton, ein Bürgerkriegsvetrean sucht mit seiner Familie einen Platz zum Leben im neuen Westen. Widerwillig und aus Notwendigkeit heraus,schliesst er sich einem Siedlertreck nach Oregon an. Dieser setzt sich aus Deutschen,Polen und Zigeunern zusammen. Ans Ziel soll sie Captain Shea und der farbige Captain Thomas bringen. Somit gibts in dem Treck drei harte Logiker und einen Haufen Frauen und Kinder und Männer die kein Englisch können. Keiner der Europäer hat auch nur den Hauch einer Ahnung was auf sie zukommen wird.
Der Westen wird zu dieser Zeit von Indianern, Banditen,Viehdieben und Dreckspack dominiert. Für Frauen ist es die Vorstufe in die Hölle.
ich hab ja schon einen Haufen Filme über die Eroberung des Westen gesehen, aber hier konnte ich noch Einiges lernen. War es in Lonesome Dove nur ein Viehtreck kommt hier noch eine ungleich üblere Komponente ins Spiel. The Human Factor.
Die Serie geht extrem rauh und hart mit den Siedlern um. Banditen und Vergewaltigungen, Indianermassaker und Skalpierungen, tödlich Flussüberquerungen sowie Unwetter wie Tornodas und Hunger.
Echt brutal wie hier der Sensenmann durchpflügt. Dies ist vielleicht die beste und härteste Darstellung der Besiedlung des Westens die ich kenne.
Realistisch,brutal,konsequent und mitleidlos.
Sheridan hat hier einen fantastischen Cast zusammengetrommelt und allen voran Sam Elliot als Captain Shea. Was für eine fucking brilliante Darstellung. Zum Niederknien der Kerl. Auch Dutton und seine harte Frau Margaret kommen gut. Die Cowboys sind hässlich und witzig.
Das Einzige was hier verklärt wird ist das Cowboytum. Sheridans Predigt über das wahre Cowboydasein zwischen Himmel und Erde erinnert schon fast an Religion. Und die Monologe aus dem Off von Duttons Tochter Elsa, verkörpert von der viel zu schönen Isabel May, haben biblischen Character.
Die letzten beiden Folgen sind grausam und kompromisslos und haben mich echt zu Tränen gerührt.
Also genau mein Ding dieses Epos und ein brachialer Start ins Yellowstone Universum des Taylor Sheridan.
