Catriona Ward - Rawblood

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Bloodsurfer

  • diagonally parked in a parallel universe...
  • Administrator
  • *****
    • Pfälzer mit saarländischem Migrationshintergrund
      • Show all replies


    Catriona Ward - Rawblood

    Nachdem mich ihr späteres Werk "The Last House on Needless Street" so begeistert hat, wollte ich mehr von der Autorin lesen. Das hier ist ihr Debutroman von 2015.

    Leider ist die Geschichte nicht in der Gegenwart angesiedelt. Es handelt sich um einen gotischen Roman, der auch nahezu alle Elemente des Subgenres einbezieht. Die Handlung spielt auf mehreren zeitlichen Ebenen grob in der Zeit um 1880 bis 1920.

    Es beginnt mit der zu dem Zeitpunkt elfjährigen Hauptfigur Iris im Jahr 1910, die als einzige Tochter der Villarcas in deren großen Anwesen namens Rawblood in Dartmoor im ländlichen Südengland aufwächst.
    Ihr Vater ist ihr einziger noch lebender Verwandter, der sie hier in fast völliger Isolation aufzieht. Er begründet das mit dem "Horror autotoxicus", einer Krankheit, an der bereits ihre Mutter verstorben ist und unter der die Familie seit Generationen immer wieder leidet.
    Ebenso leidet die Familie bzw. das Anwesen an einer unregelmäßigen unheimlichen Erscheinung, die immer nur "sie" genannt wird.
    Als Iris sich entgegen aller väterlicher Bemühungen mit dem Jungen Tom Gilmore anfreundet, findet sie heraus, dass ihre Väter verfeindet sind. Ihr Vater versucht diese Bekanntschaft auszubremsen, indem er ihr ein Hausstudium der Medizin anbietet, was sie annimmt. Im Lauf der Jahre kommt sie immer mehr zu der Vermutung, dass ihr Vater sie in Bezug auf die Familie und deren Krankheit belügt.
    Dieser Teil der Handlung erstreckt sich mit Unterbrechungen über etwa ein Jahrzehnt in und über den ersten Weltkrieg.

    Der zweite Handlungsstrang schildert die vergangenen Jahrzehnte.
    Ein Mediziner aus London besucht seinen Freund (Iris' Vater) auf dem Land. Wir erfahren hier vieles über die Vergangenheit, was die Gegenwart klarer werden lässt, zum Beispiel den Ursprung der Fehde zwischen den Familien Villarca & Gilmore und mehr über den familiären Fluch.

    Das ist im Normalfall nicht gerade mein liebstes Genre. Der altenglische Sprachstil ist zwar super formuliert und stimmig zu lesen, macht es aber für mich nicht gerade spannender oder besonders flüssig lesbar. Für Fans des Genres sicher ein guter Tipp, für mich war das Buch nur "OK". Mit "The Last House on Needless Street" kann es nicht mithalten.