Du hast mich entweder falsch verstanden oder eine falsche Vorstellung von Metal.
Eher das Erstgenannte. Ich dachte du bentzt den Begriff "Authenzität" um die MC-Szene an sich als nichts Halbes und nichts Ganzes darzustellen, sprich als Leute, die zwar Metal mögen, die mit dem "Metal-Sein" (sprich lange Haare usw.) nicht klar kommen, weil es einfach dazugehört, wenn man Metal hört. Deswegen mein Einwand, dass derartige Auffassung von Athenzität doch nichts mit Musik zu tun haben sollte, dass eben MC-Hörer nicht auf derartige Klischees angewiesen sind. Handelte sich also um ein klassisches Missverständis
Bzgl. Metal und Metalcore:
Klar ist moderner (populärer) Metalcore nichts weiter als Melodic Death Metal gepaart mit HC-Elementen, aber so kann man jedes Genre definieren. Thrash Metal ist demnach eine Mischung aus Heavy Metal und (Hardcore)-Punk, Melodic Death Metal dann eine melodische Form von Death Metal mit eingängigen Riffs.
Es ist nicht abzustreiten, dass angesagte MC-Bands sich sehr an Göteborg orientieren, aber ich sehe da nichts verkehrtes dran. Schließlich mischen sie andere Musikelemente dazu, was sie eben vom klassischem MDM unterscheidet. Neuere Sachen von In Flames und Soilwork werden ja auch nicht als Melodic Death Metal bezeichnet, obwohl noch erkennbare MDM-Strukturen zu hören sind. Wieso also In Flames nicht (mehr) als Melodic Death Metal bezeichnen, As I Lay Dying aber schon? Wenn, dann müsste man auch konsequent sein und alles ähnlichklingende einem Genre zuordnen. Mir ist das im Grunde vollkommen egal, ich höre sowohl Metalcore als auch Melodic Death Metal liebend gerne, so geht es vielen MC-Hörern.
Metalcore war damals wirklich nur Hardcore gespickt mit Thrash Metal Riffs. Heute ist Metalcore Melodic Death Metal mit Hardcore-Elementen. Die Verhältnisse Hardcore<=>Metal haben sich mehr oder weniger umgedreht und dieses Genre ist momentan tierisch beliebt. Jedoch geht diese Entwicklung weiter, die HC-Elemente werden (bei inzwischen bekannten Bands) immer weiter wegrationalisiert. Man erkennt das an Bands wie Heaven Shall Burn und Fear My Thoughts, die anfangs sehr viel Hardcore in ihren Songs hatten, jetzt aber straight auf Metal setzen. Auf der anderen Seite kommen aber frische Bands wie August Burns Red, die das Genre weiterentwickeln. Sich an den angesagten MC-Bands zu orientieren und zu sagen, dass das Genre nur recycelter Melodic Death Metal ist, ist genauso falsch wie zu behaupten, alle Death Metaler haben blutrünstige Texte und tragen alle Bärte
Aber es sind eben
die Bands, die gewissen Genre-Klischees ihr Leben verleihen. Ich kenne mich nicht gut in der BM-Szene aus, weiß aber, dass Dimmu Borgir christenhassende Texte schreibt. Genau so weiß ich, dass Cannibal Corpse gerne über zerfetzte Menschen grunzt. Und ähnlich weißt du, dass Metalcore = Melodic Death Metal ist. Befasst man sich erst intensiver mit dem Genre und den Bands, findet man auch Black Metal Bands mit Texten à la "Jesus Christ, I love you!" (gibt's tatsächlich) oder Death Metal Bands, die über das Leben philosophieren.
Noch ein paar Sachen zu Wikinger-Gegrunze und BM-Gekreische:
Das war nicht darauf bezogen, dass ich Gekreische und Growls nicht ab kann, kann mit beidem sehr gut leben (auch wenn mir HC-Shouts mehr gefallen), es ging mir nur um den Inhalt. Ich finde die Musik von Amon Amarth sehr gut und halte sie für eine der besten Bands aus dem Genre, aber mit ihren Texten kann ich echt nichts anfangen. Zu gut, dass ich Vieles nicht entziffern kann.