Joe R. Lansdale - Edge of Dark Water
Schauplatz der Handlung ist der Sabine River in Texas, der anscheinend genau die Grenze zu Louisiana markiert.
Auch dieses Buch spielt wieder zur Zeit der großen Depression in den Dreißigern, wie schon "All the Earth, Thrown to the Sky", das ich direkt zuvor gelesen habe. Die Epoche scheint es Lansdale angetan zu haben. Lustigerweise treffen die Hauptfiguren hier im Lauf der Handlung auch auf ein paar Leute, die gerade auf der Flucht aus Oklahoma sind - es handelt sich dabei aber nicht um die Figuren aus dem besagten Buch.
Die Hauptfigur ist Sue Ellen - alkoholabhängige Mutter, gewaltbereiter Vater.
Ihre Freunde: die schwarze Jinx, der schwule Terry.
Alle haben aus unterschiedlichen Gründen mit der Härte ihres Daseins zu kämpfen.
Ihre gemeinsame Freundin May Lynn wird zu Beginn der Handlung tot aufgefunden - sie wurde an eine schwere Nähmaschine gebunden im Sabine River versenkt.
Das lokale Law Enforcement ist nicht gerade an einer Aufklärung des Mordes interessiert. Im Gegenteil, der Constable stellt sogar direkt die Frage "Deswegen habt ihr mich um diese Zeit gerufen? Hättet ihr sie nicht einfach wieder reinwerfen können?"
Die Freunde beschließen, den lange gehegten Wunsch der hübschen May Lynn zu erfüllen: Sie wollte es immer bis nach Hollywood schaffen. Also äschert die Truppe sie kurzerhand ein und nimmt ihre Asche mit auf die Reise. Mit einem gestohlenen Floß geht es flussabwärts. Dabei nimmt man noch einen Haufen Geld mit. Dessen vorheriger Eigentümer, davon verständlicherweise etwas mies gelaunt, schickt einen sehr ungewöhnlichen bzw. leicht übernatürlich angehauchten Spurensucher & Killer hinterher.
Road Trip mit Mystery-Einflüssen, dazu Coming of Age. Lansdale kann das und liefert gewohnt solide Kost.