Die Idee Myers Erbe weiterzugeben bzw. hintergründig die eigentliche Entstehung von Myers aus dem Jahr 1978 durch die Einführung eines Charakters wie Corey zu erzählen bzw. nachvollziehbar zu machen, ist offensichtlich. Geschasst, durch einen blöden Unfall gebrandmarkt, gehänselt, gequält und gemieden - der Hass/das Böse wächst in ihm heran, und es braucht nur einen Punkt das Fas zum Überlaufen zu bringen. Bei Michael sah man diesen Werdegang nie, durch Loomis bekam man aber eben die Infos, dass der Junge einfach Zorn und das Böse in sich hat - was sich in seiner schrecklichen Tat und dem was folgte manifestierte. Hier kann Greene das durch Corey durchaus darstellen.
Blöd ist halt nur, dass das gesamte Konstrukt eben am Ende der Halloween Reihe um Myers stehen soll, und man das hier halt null erwartet. Hier haben sie mich wirklich kalt erwischt, da ich vermutete, dass das Richtung Freitag Teil 5 geht, und Myers im Grunde nicht existiert bzw. Corey ihn sich einbildet um damit in seinem Kopf die Taten die er begehen will und wird für sich zu rechtfertigen. Es war aber GUT, dass man den Weg doch nicht ging, und Michael wieder einbaute - sonst hätte man mit Laurie und ihm die Geschichte nicht beenden können.
Störend empfinde ich im Nachgang die fehlende Verbindung zu Haloween Kills - ich meine Strode lässt den Tod ihrer Tochter durch Michael einfach so auf sich beruhen? Er ist halt weg, keiner weiß wo und das ist egal, nachdem er in Haddonfield ein Massaker angerichtet hatte!? Das hätte man wirklich ein wenig besser verbinden müssen für mich.
Anders herum fühlt sich der Film etwas an wie ein Mittelteil einer Reihe aus den 80ern - was wieder passen würde, wenn man diesen Weg hier beispielsweise nach Hallowen 4 damals gegangen wäre - so hat man im Hinterkopf ein wenig das Gefühl Ends ist ein Fremdkörper der Reihe, zumal er halt direkt nach der Schlachtplatte rauskam die Myers Rampage zeigte. In diesem Teil wird sich sowohl an On Scren Kills zurückgehalten, als auch das alles recht weit nach hinten verlegt wurde. Aber es ist auch nicht so, dass man NICHTS sieht

ausreichend definitiv. Aber eben ungewohnter Weg nach dem letzten Teil.
Dass Corey zum ersten mal Myers Maske und Blaumann anhat, schließt sich für mich auch ein kleiner Bogen, da er von der Autowerkstat/Schrottplatz aus mit dem Abschleppwagen nach den Kills zurück nach Haddonfield fährt - wie damals in Teil 1 als er ausbrach, wie in Teil 4 auch als er ausbrach. War für mich zumindest ein kleiner Wink nach damals...
Das Ende selbst - puh. Einerseits fand ich das Zur Schau Tragen von Michael aufs Auto gebunden lächerlich und blöd - andererseits passte es im Grunde als Abschluß, da so jeder offen sehen konnte die Sau wird zerhackstückelt und ist tot - was ja vorher nie der Fall war - so konnte er immer zurückkommen, die Chance ist hiermit genommen - und es schließt sich etwas der Kreis zum Mob aus Kills, der mich ja nicht sooo störte - so griff man das hier aber nochmal auf.
Die GRUNDidee funktioniert für mich also, und das ist hier das Wichtigste um ehrlich zu sein - wer hier eine Fortsetzung 1:1 zu Halloween Kills sucht, der kann nur enttäuscht werden - und somit war das die richtige Entscheidung, wenn man nicht einfach nochmal einen weiteren teil drehen wollte.
Der relativ hohe Dramanteil um die Liebelei zwischen Corey und Lauries Enkelin, dazu adäquat die leichte Liebelei zwischen Laurie und Will Patton... alles Dinge die man hier nicht erwartet, die aber gepasst haben.
Sicher ist der Film aber für SICH betrachtet etwas aus der Zeit gefallen, und erinert nicht nur über die Machart, sondern auch über die Idee an frühere Zeiten. Thematisch hätte das aber ganz sicher auch einen eigenständigen Horrorfilm geben können, der nicht zwingend Myers an Bord hat - kann ich mir zumindest gut vorstellen.