Wrath James White - The Resurrectionist

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Bloodsurfer

  • diagonally parked in a parallel universe...
  • Administrator
  • *****
    • Pfälzer mit saarländischem Migrationshintergrund



    Wrath James White - The Resurrectionist


    Der junge Dale bekommt am Anfang mit, wie seine Mutter eines Abends von seinem Vater vergewaltigt, ermordet und teils zerstückelt wird. Er findet an diesem Abend anhand seiner Mutter aber auch heraus, dass er die Macht hat, Tote wieder ins Leben zurückzuholen, zumindest eine gewisse Zeit lang nach deren Tod.

    Die Prämisse läuft dann darauf hinaus, dass er im Erwachsenenalter diese Fähigkeit natürlich nicht zum Guten nutzt. Statt dessen wird er zum Vergewaltiger und Killer, der seine Opfer immer wieder missbrauchen und töten kann, ohne dass man ihm etwas beweisen könnte. Seine Opfer haben hinterher meist keine deutliche Erinnerung daran, so dass sie es oft für Albträume halten, was ihnen passiert ist. Und natürlich glaubt ihnen niemand, dass sie immer wieder ermordet werden, da es ihnen ja gut geht, falls sie sich doch genauer an Einzelheiten erinnern.

    Eines dieser Opfer ist später dann seine Nachbarin X, aus deren Perspektive der größte Teil der Geschichte erzählt wird.

    Das ist mein erstes Buch von White, obwohl ich den Namen schon recht lange auf meiner Liste stehen hatte. Am Anfang gibt er in punkto Härte schon mal Vollgas, das ist ein fieses und hartes Stück Horror. Später wird es (nach dem Perspektivwechsel vom Täter zu einem der Opfer) etwas weniger ausführlich in den Beschreibungen.

    Hier liest man Dinge, über die auch ein Laymon so ähnlich schon fantasiert haben könnte, allerdings in einem Schreibstil, der nicht ansatzweise so sleazig-trashig ist. Ich werde definitiv noch weitere Bücher von ihm angehen.

    Die Härte und Intensität des Anfangs wird später nicht mehr erreicht, es wird nicht mehr so viel im Detail beschrieben. Außerdem hat es in der zweiten Hälfte durchaus einige Längen, in denen ich mir  öfter mal dachte "jetzt gebt endlich mal Gas und stellt euch der Bedrohung und hört auf, tagelang unnötig langweiligen Urlaub zu machen!" Da wollte der Autor vielleicht noch unbedingt eine gewissen Seitenzahl erreichen, keine Ahnung.

    Die Tippfehlerdichte fand ich auch beachtlich hoch. Als hätte es keinen Lektor gegeben und gegen Ende hätte sich White immer weniger angestrengt. Also auch, wenn ich eben noch sagte, dass der Schreibstil besser sei als der eines Laymons - Welten liegen nicht dazwischen, weil es sehr stark anfängt, aber mit der Zeit immer weiter abnimmt.

    Der Schluss war wiederum gut & überraschend für mich. Insgesamt würde ich schon einen Tipp geben, sofern man mit den genannten Themen keine Probleme hat.
    « Letzte Änderung: 13. Oktober 2022, 13:41:05 von Bloodsurfer »