ACHTUNG, leichte Spoiler!
Longlegs (2024)

Ich verstehe Alex komplett, aber das liegt bestimmt auch an dem Bruch, den in den letzten Jahren so viele Filme als überraschendes Element nutzen. Das ging glaub ich im großen mit "Hereditary" los. Es wird eine ernste, spannende Geschichte mit einem gewissen Niveau erzählt, bei "Longlegs" wäre das eben ein atmosphärisch dichter Psychothriller, der irgendwann recht unbefriedigend endet und danach, in den letzten Minuten, das Genre hin zum trashigen Groschenroman-Horror wechselt. Diesen "Kniff" hab ich in den letzten Jahren immer wieder gesehen und ich finde das mittlerweile ein bisschen abgegriffen.
Nach "Die Tochter des Teufels", der was ähnliches macht (aber schlussendlich runder ist), war ich hier vorbereitet und wurde nicht negativ überrascht. Ich mochte den Bruch zum Ende hin sogar ganz gerne, denn vorher war der Film zwar sehr hübsch und stimmungsvoll gefilmt, aber auch ein bisschen zu simpel erzählt. Innovativ war da nichts. Klar, die Auflösung war jetzt auch nur eine Sammlung von Klischees, aber das kam schon irgendwie unerwartet und cool.
Erwähnen muss ich noch Maika Monroe (It Follows, God is a bullet, The Guest). Die hat gut abgeliefert, finde ich. Aus der Rolle hätten sie aber ruhig noch etwas mehr machen können.
Trotz der gemischten Kritiken hatte ich insgeheim etwas mehr erwartet, aber "Longlegs" war schon ok bis ganz gut. Dem kleinen Studio und Oz Perkins gönne ich auf jeden Fall den großen finanziellen Erfolg.

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