Im Bezug auf das Thema finde ich das eigentlich super gelöst, wüsste da jetzt keine großartigen Angriffspunkte für übergreifende Handlungen, außer den paar, die es gibt und die durchaus spannend behandelt werden.
Es geht eben um die Polizei-Ausbildung und davon wird ein ziemlich gutes Bild vermittelt. Die Azubis werden jeden Tag mit neuen Situationen konfrontiert, wie es bei der Streife eben so ist; man erlebt den Alltag und allzu große Fälle werden an die Detectives übergeben. Trotzdem gibt es immer wieder mal Einblicke in die größeren Geschichten, bei denen die Streife aushelfen muss.
Wie realistisch das letzten Endes tatsächlich ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Man denkt anfangs schon, dass großer Wert auf Realitätsnähe gelegt wird; spürt aber auch immer sehr viel Polizei-Selbsbeweihräucherung dabei. Ich denke, da werden sehr vielen Themen natürlich sehr viel kritischer behandelt als dies in der Realität passiert.
Und manchmal ist die Serie seltsam selektiv.
Beispielsweise erschießt die Hauptfigur Nolan einmal einen Täter und da wird ein Riesenfass aufgemacht. Sofortige Suspendierung, er muss vor Gericht; alles wird extrem genau unter die Lupe genommen und er kann quasi nichts tun, bis seine hundertprozentige Unschuld zweifelsfrei geklärt wurde.
Bei anderen Gelegenheiten wiederum werden geradezu reihenweise die gegnerischen Leute umgeballert, ohne dass es auch nur den Hauch einer Konsequenz für irgend jemanden hat.
Da hat man schon das Gefühl, die Macher dachten sich "wir haben das Thema einmal ausführlich gezeigt, jetzt können wir sie einfach ballern lassen und den Rest stillschweigen".
Aber im Großen und Ganzen mag ich die Serie gern. Die haben schon ein gutes Händchen dafür, ihre Figuren sehr greifbar und sympathisch zu machen. So dass man sich bei einem neuen Charakter erst denkt, "was ist das denn für ein Drecksack" und eine Staffel später hat man ihn voll ins Herz geschlossen und fiebert mit ihm.
Bin ja nicht umsonst schon in der dritten Staffel obwohl ich relativ wenig Zeit zum Gucken habe.