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Online Bloodsurfer

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    Adam Cesare - Clown in a Cornfield



    Auf dieses Buch wurde ich aufmerksam, weil Brian Keene auf Goodreads eine sehr interessant klingende Rezension voll des Lobes verfasst hat. Habe es am Samstag beendet. Und was soll ich sagen, er hatte recht damit. Das Buch ist definitiv einen dicken Tipp wert!

    Im Prolog lernen wir einige Teenager kennen, die eine heimliche Party feiern. Das sind alles hochmoderne Jugendliche, die auf YouTube live streamen, sich Snaps zuschicken; generell sind Smartphones zumindest am Anfang dieser Geschichte dauerpräsent. Dabei passiert ein Unfall: Eine angetrunkene Jugendliche, die Schwester von Cole Hill, springt aus zu großer Höhe ins Wasser und stirbt sofort infolge eines unglücklichen Aufpralls.

    Es vergeht ein Jahr und Quinn Maybrook kommt ins Spiel. Nach dem Tod der Mutter durch Drogenmissbrauch, der durch Schmerzmittel infolge eines Unfalls anfing, braucht der Vater, ein Arzt, dringend einen Szenenwechsel und so zieht der Rest der Familie von Philadelphia um nach Kettle Springs. Ein Neustart für die Stadtmenschen auf dem ruhigen Land.

    Und ruhig ist es. Die wirklich sehr ländliche, teils hinterwäldlerische Stadt Kettle Springs wirkt wie in den 50ern stehen geblieben. Ein sehr harter Kontrast für Quinn, die in der großen Stadt aufgewachsen ist und sich dort sehr wohl gefühlt hatte, abgesehen von der Geschichte um ihre Mutter.

    Gleich in ihrer ersten Schulstunde merkt Quinn deutlich, dass hier ein sehr großer Konflikt zwischen den beiden Generationen dieser Stadt tobt. Die extrem gespaltene amerikanische Gesellschaft wie aus dem Lehrbuch.

    Da sind auf der einen Seite die Jugendlichen, die so modern leben wie es ihnen die Umstände hier ermöglichen, die im Grunde nur hier weg wollen, sich immer größere Sorgen um ihre Zukunft machen. Sie spielen zwar hin und wieder Streiche, die auch mal etwas eskalieren, feiern heimlich ausgelassene Parties; im Großen und Ganzen zeigen sie jedoch durchaus auch Intelligenz und Vernunft und wollen mehr oder weniger dasselbe wie ein großer Teil ihrer ganzen Generation - eine sichere Zukunft, die nicht von ihren Vorgängern zerstört werden soll.

    Auf der anderen Seite, unter den Erwachsenen und Alten, sehen wir viele Beispiele für enttäuschte Amerikaner, die sich von ihrem Staat abgehängt und hintergangen fühlen, eben die typischen Trump-Wähler aus der traurigen Realität. Sie möchten sich nicht ändern oder anpassen müssen, sie möchten, dass alles so bleibt wie es immer war, erzkonservativ. Sie entwickeln einen großen Hass auf die moderne Jugend, sehen sich durch diese noch zusätzlich in ihrer Existenz bedroht.

    Gleich nach ihrer Ankunft lernt Quinn also Cole und seinen Freundeskreis kennen und wird unfreiwillig gleich in den ersten Konflikt verwickelt. Cole ist in der Zwischenzeit zum Brandstifter geworden und spätestens damit auch zur Projektionsfläche des ganzen Hasses der Alten. Er ist der letzte Sohn des reichen Unternehmers, der mit seiner Fabrik über die Jahrzehnte "für das Wohl des Ortes gesorgt" hatte, sich dann aber zurückgezogen und die Fabrik geschlossen hat. Die Schließung der Fabrik war in den Augen der älteren Generation der erste Sargnagel des abgehängten Städtchens.

    Inmitten dieses schon schwierigen Konfliktes, der immer wieder eskaliert, treibt nun plötzlich ein maskierter Killer sein Unwesen - in Gestalt des Clowns Frendo, der seit Jahrzehnten als großes Maskottchen der Fabrik und damit des Ortes dient.

    Ich finde, das Buch ist fantastisch geschrieben. Von dem Autoren hatte ich zuvor noch nie gehört, was mich umso froher macht, auf Brian Keenes Tipp gehört zu haben. Der Autor schildert die Probleme der Gesellschaft wahnsinnig treffend, perfekt analysiert. Die Gedanken und Ängste der Protagonisten sind völlig greifbar und jederzeit nachvollziehbar. Das meiste wird aus Sicht der Hauptfigur Quinn geschildert, die perfekt charakterisiert ist, doch auch von den anderen Hauptfiguren bishin zu den unwichtigeren Nebenfiguren stimmt hier einfach alles. Selbst ohne den Killer wäre das schon eine sehr spannende Sache gewesen, so kommt noch das letzte Sahnehäubchen on top.

    Diesen Autoren werde ich auf jeden Fall im Auge behalten, der hat eine Menge Talent und Gespür für seine Geschichte und ihre Figuren.
    « Letzte Änderung: 21. September 2020, 10:49:47 von Bloodsurfer »


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      Richard Laymon - Night Show



      Linda wird zu Beginn der Handlung Opfer eines üblen Pranks. Tony und zwei seiner Freunde entführen sie und bringen sie in ein leerstehendes, stadtbekanntes Spukhaus, lassen sie gefesselt dort zurück. Als sie sich gerade befreien konnte, kehrt Tony als maskierter "Killer" in das Haus zurück und möchte ihr einen noch größeren Schrecken einjagen, was dazu führt, dass sie während ihrer Flucht panisch vor ein Auto rennt und kurzzeitig im Koma liegt.

      Tony versucht daraufhin sein Glück in Hollywood. Er ist ein riesiger Fan der Horrorfilmkultur, speziell der Stars in den Spezialeffekten, und quartiert sich dort ein, um seine größten Ikonen zu treffen. Er wird auf Dani Larrson aufmerksam, die "Queen of Horror", die er zu stalken anfängt. Durch anfangs noch halbwegs harmlose Pranks in Kombination mit geschicktem Ausnutzen ihrere Schwächen und vielen Lügen erschleicht er sich ihre Aufmerksamkeit und letzten Endes eine Art Praktikum bei ihr und ihrem Assistenten Jack, mit dem sie vor kurzem eine Beziehung angefangen hat. Derweil treibt er seine Pranks immer weiter und will sich einen Ruf als der "Chill Master" erarbeiten, um seine eigene Karriere in Hollywood in die Wege zu leiten.

      Während Tonys Stalking immer gefährlicher wird, nimmt Linda, die sich in der Zwischenzeit wieder erholt hat, die Verfolgung auf. Sie startet einen Rachefeldzug und möchte Tony und seine Freunde aus dem Weg räumen.

      Auch in diesem recht frühen Werk von Laymon von 1984 sind sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen schon erkennbar.

      Die Stärken: Es ist teilweise sauspannend und packend geschrieben, liest sich super schnell vom Stapel und macht großen Spaß.

      Die große Schwäche: Es kommen immer wieder Aktionen der Figuren vor, die so himmelschreiend blöd sind, dass man sich nur an den Kopf packen möchte. Natürlich gehe ich im knappen Bikini in den Pool im Garten alleine schwimmen, nachdem ich herausgefunden habe, dass es ein Sker auf mich abgesehen hat, der schon mehrfach auf meinem Gelände und sogar in meinem Haus war, mich nonstop beobachtet und verfolgt und der immer gefährlicher wird. Natürlich gehe ich dann noch mit ihm ins Kino, nachdem er sich ein weiteres Mal Zugang verschafft und mich angelogen hat. :lol: :D

      Man darf nicht viel darüber nachdenken, dann macht das Buch Spaß. Auch, weil viele reale Namen, viele echte Horrorfilmgrößen genannt werden. Es ist wirklich sehr kurzweilig und unterhaltsam und mehr als ungefähr vier Stunden dürfte ich auch nicht gebraucht haben, das war ganz bequem am Samstag und Sonntag in nicht mal ganz zwei Kindesmittagsschlafphasen durchgelesen.


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        Daniel Kraus - The Monster Variations



        Ja, ich gebe gerade wieder ordentlich Gas. Will unbedingt meine selbst gesetzte "Reading Challenge" schaffen und dieses Jahr die insgesamt 100 Bücher knacken. 83 habe ich hiermit schon geschafft, auch das ist schon mein persönlicher Rekord, aber so kurz vorm Ziel will ich nicht aufhören und definitiv noch die große Zahl erreichen. Noch grob 13 Wochen und 17 Bücher übrig, wobei es gegen Ende des Jahres mit der PS5 sicher nicht einfacher wird, damit noch gut voran zu kommen. :D

        Dieses Buch war ein Präsent von irgendjemandem aus dem Forum, vermutlich entweder Gunther oder Alex. Ich hatte es sogar im Juni schon angefangen zu lesen, dann aber wegen spannenderer E-Books, hauptsächlich um die Herren Pendergast und Caffery herum, eine ganze Weile pausiert und gestern dann erst beendet. Daran erkennt man leider schon, dass es mich nicht gerade vollkommen gepackt und begeistert hat.

        Es ist schon stark geschrieben, der Schreibstil gefällt mir auf jeden Fall und macht auch Lust, die anderen beiden oft empfohlenen Bücher mal anzugehen. Aber es wurde leider völlig falsch beworben. Wenn man den Klappentext liest, vermutet man hier einen Horrorthriller um einen irren Trucker, der gerne Kinder überfährt und jede Nacht auf der Jagd ist. So in etwa fängt das Buch auch an, aber dann gerät die Sache mit dem Truck irgendwie für zwei Drittel des Buches völlig in den Hintergrund. Es ist ein lupenreiner CoA-Roman, der diese Truckgeschichte eben nur als einen kleinen Teilaspekt behandelt und sich ansonsten ganz dem Sommer und anderen Erlebnissen der drei Hauptfiguren widmet. Wäre ich da mit einer anderen Erwartungshaltung ran gegangen, hätte es mir vermutlich besser gefallen, so hatte ich jedoch mehr Horror und Thrill erwartet, auch wegen der anderen empfohlenen Bücher des Autors, die wohl eher im Horrorbereich anzusiedeln sind.

        Das soll jetzt nicht wie ein Verriss klingen - nur leider reicht es nicht für mehr als eine 6/10. Dennoch werde ich den anderen Büchern beizeiten auch eine Chance geben.


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          Greg F. Gifune - House of Rain/Lords of Twilight: Novella Double-shot #2



          House of Rain
          Eine Gifune-typische und sehr schwermütige Geschichte. Ein gealterter Vietnamveteran kommt mit seinen Lebensumständen nicht mehr klar.
          Er vereinsamt nach dem Tod seiner Ehefrau, den er trotz psychologischer Hilfestellung nicht richtig verarbeiten kann. Er hat Schwierigkeiten, in seiner Erinnerung die Realität von seltsamen Visionen zu unterscheiden, ist nach und nach immer überzeugter davon, dass er vor seiner Ehe für deren Gelingen seine Seele dem Teufel verkauft hat und dass dieser ihn nun holen will.
          Parallel wird er Zeuge eines Angriffs einer Gang auf einen Obdachlosen und startet daraufhin einen Rachefeldzug.
          Sehr schräge Kombination diverser Dinge, jedoch durchaus gelungen, wenn man mit dem Schreibstil klarkommt.

          Lords of Twilight
          Die zweite Geschichte scheint zunächst in eine ähnliche Richtung zu gehen, entwickelt sich aber anders.
          Wieder ein Ehemann, ein Lehrer, der seine Frau vermisst. Dieses Mal ist sie allerdings nicht gestorben, sondern hat sich in Folge eines Missbrauchsvorwurfs einer Schülerin gegen ihren Mann von ihm getrennt, weil sie nicht ganz von seiner Unschuld überzeugt ist. Er hat sich nicht öffentlich gegen die Vorwürfe gewehrt, weil er angeblich schon dadurch das Ende seiner Karriere zu befürchten gehabt hätte.
          Nun lebt er vorübergehend völlig zurückgezogen an einem Ort am Arsch der Welt, eingeschneit im tiefsten Winter und plötzlich passieren sehr seltsame Dinge. Man findet Tote und vermutet dahinter als Ursache angreifende Aliens, eine Art Geheimdienst scheint aktiv zu werden.
          Es gibt hier immer wieder Andeutungen und bis zum Ende weiß man nicht, ob der Mann tatsächlich unschuldig ist und von Aliens verfolgt wird, oder ob er durchdreht und es sich dabei nur um Metaphern für seine Schuldgefühle handelt, die ihn verfolgen und nicht loslassen, weil er tatsächlich schuldig ist.

          Insgesamt ist das eine interessante Kombi. Aber Gifune ist mit seinem Schreibstil definitiv kein Fall für jeden Leser. Er baut fast immer in seinen Romanen und Novellen surreale Elemente und Visionen ein, die für den Leser nicht auf Anhieb richtig einzuordnen sind. Ob es dann Einbildung oder tatsächliche übernatürliche Geschehnisse sind, stellt sich meist erst spät heraus. Und meistens ist es sehr schwermütige Prosa.



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            Jude Hardin & J.A. Konrath - Racked (A Jack Daniels/Nicholas Colt Mystery)



            Ich zitiere den Klappentext:
            A private investigator, a police lieutenant, and a man wearing a Bugs Bunny mask walk into a bar...
            Unfortunately, it's no joke when Bugsy rigs the barrel of a twelve-gauge pump to the back of the bartender's neck.


            Es handelt sich hier um eine Zusammenarbeit zweier Autoren und ein kurzes Zusammentreffen der zwei Figuren, die jeweils ihre eigene Serie haben.
            Nick Colt ist ein privater Ermittler aus Florida, Jacqueline/Jack Daniels eine Polizistin aus Chicago. Er möchte in seiner Stammkneipe am Nachmittag vor Halloween eine ruhige Zeit verbringen, sie ist nur auf der Durchreise und macht dort einen kurzen Zwischenstopp zum Durchatmen, da sie anscheinend im Flugzeug eine spannende Sache erlebt hat (wohl im direkten Vorgänger-Buch).

            Als die beiden sich gerade am Pool-Tisch im ersten Stock kennen lernen bzw. sich gegenseitig auf die Nerven gehen, überfällt jemand mit Bugs Bunny Maske die Bar. Als er mit seiner Schrotflinte den Koch niedermäht, werden die beiden dadurch auf die Bedrohung aufmerksam.

            Das gab es irgendwann mal kostenlos für den Kindle. Es ist kein großer Wurf, aber äußerst kurzweilig und unterhaltsam geschrieben. Der Umfang ist so kurz, dass ich es nach grob einer Stunde schon durch hatte, das kann man auf jeden Fall mal machen. Die Figuren sind im Grunde beide recht sympathisch, vielleicht gebe ich den beiden Serien auch mal eine Chance, wenn ich einige andere mal abgeschlossen habe.


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              Greg F. Gifune - Kingdom of Shadows & Sorcerer: Novella Double-Shot #3



              Kingdom of Shadows

              "Rooster" ist ein ehemaliger Gangster, der dieses Leben mittlerweile hinter sich gelassen hat und mittlerweile versucht, sich auf eine ehrliche und rechtschaffene Art durch das Leben zu schlagen. Doch die Vergangenheit holt ihn ein. Seine alte Truppe hatte sich aufgelöst, nachdem ein Überfall auf einen Geldtransport furchtbar schief gegangen war und einer der Beteiligten äußerst blutig sein Leben gelassen hat. Seltsamerweise kann er sich gar nicht mehr so genau an diese letzte Sache erinnern, es sind nur noch bruchstückhafte Ausschnitte und höllische Visionen, die ihm im Kopf herum gehen und ihn quälen.

              Nun läuft die Handlung in zwei zeitlichen Ebenen parallel ab. Es wird in der Vergangenheit nach und nach klarer, was damals wirklich passiert ist, weil seine Erinnerung dank diverser Hilfestellungen langsam klarer wird.
              In der Gegenwart kämpft er immer härter mit den Konsequenzen und wird von Unbekannten verfolgt, die anscheinend die ganze alte Truppe erledigen wollen bzw. teilweise schon erledigt haben. Die Hinweise verdichten sich, dass es sich hierbei nicht um Menschen, sondern um Dämonen handeln könnte.

              Sorcerer

              Ein erfolgreicher Sales-Manager verliert überraschend seinen Job, weil die modernere Konkurrenz zum Ende seiner kleinen, spezialisierten Firma geführt hat. Nach einer Weile der erfolglosen Jobsuche, frustriert und in Angst, seinen Lebensstil und damit auch seine geliebte Ehefrau nicht mehr lange halten zu können, wird er von einer attraktiven Vertreterin einer sehr seltsamen Firma angesprochen und erhält ein Angebot. Dieses ist auf den ersten Blick äußerst unseriös aber auch sehr verlockend und es kommt exakt zum richtigen Zeitpunkt. Er lässt sich davon in mehrerlei Hinsicht verführen und macht sich erpressbar. Nach kurzer Zeit nehmen die Probleme zu und er muss sich fragen, ob er seine Seele dem Teufel verkauft hat.

              Also diese beiden Novellen waren für mich jeweils ein Volltreffer. Besser als die vorherigen auf jeden Fall. Sie erfinden beide das Rad nicht neu, sondern behandeln Themen, die es schon zigfach gab - aber beide auf eine hochspannende und fesselnde Art, wahnsinnig gut geschrieben in Gifunes typischem Stil mit all den Punkten, die ich beim letzten Buch auch schon beschrieben habe.

              Das habe ich am Wochenende auch noch schnell durch gehauen. Und ja, ich suche mir gerade eher die kürzeren Bücher gezielt raus, damit ich mein selbst gestecktes Ziel von 100 Büchern in diesem Jahr noch erreichen kann. :D
              Noch 14 Bücher zu schaffen und etwas mehr als 13 Wochen übrig. Das dürfte zu schaffen sein, wenn ich es mit dem Eintreffen der PS5 nicht allzu sehr vernachlässige. :D


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                Den dritten Teil der Serie habe ich letzte Woche beendet. Jetzt hat sie dann doch mal einen eigenen Thread verdient.

                Brian Keene - A Gathering of Crows (Levi Stoltzfus #3)



                In einem kleinen Städtchen am Arsch der Welt tauchen fünf zunächst unbekannte Entitäten auf. Sie können zwischen ihrer menschlichen Gestalt und der einer Krähe wechseln. Sie haben unheimlich starke Kräfte und machen sich einen Spaß daraus, in einer einzigen Nacht alle Lebewesen in der Stadt zu vernichten und ihre Seelen zu verschlingen. Und das tun sie sehr konsequent, nach und nach geht es allen Menschen und selbst Tieren auf möglichst blutige und spektakulär-kreative Weise an den Kragen. Nicht einmal Neugeborene werden verschont und niemand kann aus der Stadt fliehen, da eine unsichtbare Barriere jeden Fluchtversuch verhindert.

                Ein Fall für Levi, den ehemaligen Amish, von seiner Community exkommuniziert und verstoßen, Heiler und Kenner der dunklen Künste, Meister vieler Disziplinen, von seinen Freunden oft "little Magus" genannt. Glücklicherweise ist er gerade in dieser Nacht auch hier, da er auf einer längeren Reise einen Zwischenstopp braucht.

                Es wird schon ziemlich dick aufgetragen, wie gut Levi ist. Aber genau so macht es Spaß. Trotz seiner Qualitäten und Erfahrung wird er immer wieder mit großen Herausforderungen konfrontiert, die jederzeit sehr unterhaltsam bleiben. Die Schwierigkeit in dieser Geschichte liegt darin, dass ihm die Identität der Angreifer lange Zeit unbekannt ist und er somit kein wirkliches Mittel finden kann, sie zu bekämpfen, bevor sie es schaffen, wirklich alle Lebewesen zu töten.

                Und hiermit wurde ich gestern fertig.

                Brian Keene - Last of the Albatwitches (Levi Stoltzfus #4)



                Das sind ursprünglich zwei Novellen gewesen, die dann in einem Buch nochmal zusammen veröffentlicht wurden. Zusammengenommen ist das dann der vierte Teil der Reihe.

                In Teil 1 geht es um einen Baum, der anscheinend zum Leben erwacht bzw. von einem Dämon besessen ist und zunächst einen kleinen Jungen, dessen Hund und Vater, einige freiwillige Helfer und dann auch noch einen Haufen Polizisten tötet, bis jemand auf die Idee kommt, Levi um Hilfe zu bitten. Er versucht eine Art Exorzismus, stößt jedoch auf unerwartete Schwierigkeiten. Gott scheint ihn verlassen zu haben.

                In Teil 2 taucht kurz darauf ein Monster in einem Waldstück in Levis Nachbarschaft auf, das sich ahnungslose Passanten schnappt und diese zerlegt.
                Hierbei wird die Firma "Globe" als großer, neuer Gegner etabliert. Deren private Söldnertruppe taucht plötzlich auf und beginnt in Militärmanier, den gesamten Wald zu umstellen und etwas vor der Öffentlichkeit mit Waffengewalt zu verbergen.

                Ich mag vor allem die Lore dieses großen Universums, das Keene hier aufzieht. Im Grunde scheinen fast alle seiner Bücher miteinander verknüpft zu sein. Er nimmt beispielsweise immer wieder auf den Mythos der "Dreizehn" Bezug und auch der Name Siqqusim (kennt man aus seinen "The Rising" Zombie-Romanen) werden in diesen Büchern erwähnt.

                Für Deutschleser vielleicht interessant: Festa hat gerade vor kurzem "Der Hexerbaum" veröffentlicht. Das ist genau dieses Buch, beide Novellen plus noch weitere Kurzgeschichten. Gebundene Ausgabe für 50 Euro, anscheinend schon vergriffen. :lol:

                Die Serie ist noch nicht abgeschlossen. Am Ende wird angedeutet, dass Levi sich jetzt den großen Gegner "Globe" vornehmen wird. Außerdem ist noch offen, ob Gott Levi wirklich verlassen hat oder die Dämonen ihn nur belügen, was den aktuellen Stand zwischen Himmel und Hölle betrifft.
                Die nächsten und letzten beiden Romane waren ursprünglich mal für 2015 und 2017 geplant, haben sich aufgrund diverser Umstände aber verzögert. Ein anderer Autor, mit dem Keene öfter kooperiert hat, ist zwischenzeitlich verstorben und da hatte Keene sozusagen zuerst dessen Vermächtnis durchzuarbeiten. Die beiden Teile sind nun für "demnächst" (Teil 5) und 2021 (Teil 6) angekündigt.


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                  Douglas Preston & Lincoln Child - Extraction (Agent Pendergast Book 0)



                  Eine sehr kurze Novelle aus der Kindheit von Aloysius und Diogenes. Wurde nach der Helen-Trilogie veröffentlicht, deswegen habe ich sie jetzt gelesen. Wann man sie liest ist jedoch im Grunde nicht so wichtig, es gibt keine wirklichen Bezüge auf die sonstige Handlung, nur die Figur Diogenes sollte man eben schon kennen.

                  Bei einem gemeinsamen Abendessen mit Constance und Bertin erzählt Pendergast einen Schwank aus seiner Jugend. Es geht um eine Konfrontation der beiden Brüder - im Alter von 6 und 9 Jahren - mit der Zahnfee. Im alten französischen Viertel von New Orleans ist das allerdings eine ganz spezielle Legende gewesen, die nichts mit dem bekannten Märchen zu tun hat. Bei der dortigen Zahnfee handelt es sich um einen zurückgezogen in der Nachbarschaft lebenden alten Mann, der in einer gruseligen Hütte wohnt und es auf die Zähne der Kinder abgesehen haben soll.
                  Ein sehr interessanter Ansatz und trotz der Kürze (hab sie in grob 30-40 Minuten gelesen) recht facettenreich und gegen Ende dann unerwartet düster und spannend.

                  Ja, gerade gebe ich wirklich Gas. :D


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                    Klar, hab ja schon sechs Novellen aus dem Expanse-Universum am Start, die lese ich jetzt als nächstes. Dann bin ich schon dick über 90. :D


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                      Diese beiden Novellen/Kurzgeschichten hab ich gestern Abend beendet. Muss mal schauen, ob wir zu den Expanse-Büchern überhaupt einen Thread haben, oder nur zur Serie.



                      James S.A. Corey - The Churn (The Expanse #3.5)

                      Hier wird der Werdegang des jungen Amos Burton geschildert, der zu Beginn noch nicht diesen Namen verwendet, als er anfängt, für einen lokalen Gangsterboss Aufträge auszuführen.




                      James S.A. Corey - The Butcher of Anderson Station (The Expanse, #1.5)

                      Das Büchlein erzählt die Geschichte von Fred Johnson, dessen Spitzname auch gleichzeitig der Titel des Buches ist.

                      Beide Stories sind wahnsinnig gut gelungen und bieten noch Überraschungen. Obwohl man die Figuren aus den Haupt-Romanen schon gut zu kennen glaubt, fügen die Vorgeschichten noch einige sehr interessante Facetten hinzu. Kann das den Expanse-Fans nur empfehlen.


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                        James S.A. Corey - Gods of Risk (The Expanse #2.5)

                        Das ist eine Geschichte aus dem frühen Leben von Bobbie Draper, bevor sie in den Romanen auftaucht. Sie ist hier allerdings nur eine Nebenfigur, hauptsächlich dreht es sich um ihren Neffen. Er ist ein hochbegabter Schüler, der auf dem Mars im Alter von 15 seine spätere Karriere als hochrangiger Wissenschaftler vorbereitet, während er als Nebenverdienst heimlich Drogen für einen lokalen Dealer produziert und sich unglücklicherweise in dessen Freundin verliebt. Und all das passiert, während der Konflikt zwischen Erde und Mars gerade immer weiter eskaliert.





                        James S.A. Corey - The Vital Abyss (The Expanse #5.5)

                        Eine Gruppe von Wissenschaftlern wird jahrelang an einem unbekannten Ort von Beltern in völlig isolierter Gefangenschaft gehalten. Einer dieser Forscher ist der Erzähler dieser Geschichte. Man erfährt in zwei Zeitebenen, wie er in der Gegenwart die Hoffnung schöpft, dieser Situation nach langer Zeit endlich entfliehen zu können, und wie er in der Vergangenheit überhaupt dort gelandet ist.

                        Man erfährt schließlich, dass es diese Forscher waren, die damals das außerirdische Protomolekül untersuchten und es als Test auf die aus dem ersten Roman bekannte Station losgelassen haben, was zum Ausbruch der Infektion und schließlich zum Auftauchen der Ring-Gates führte.
                        Ihre Abteilung wird schlicht "Research" genannt und besteht aus den genialsten Denkern, deren Moral und Empathie durch bestimmte Drogen unterdrückt werden. Sie erledigen ihren Job völlig kalt, effizient und rücksichtslos, ohne jegliche Konsequenzen fürchten zu müssen, da man auf ihre Erkenntnisse nicht verzichten kann. Gewinnung von Daten und deren Analyse ist alles was zählt.

                        Von den Rückblicken abgesehen ist die Handlung ein komplettes Kammerspiel. Und zwar ein verdammt gutes und beachtliches. Wer die Expanse-Romane mag, sollte hier unbedingt auch zugreifen.

                        Ziemlich ausführlich auch für eine Novelle. Laut Seitenanzeige des Kindles nur um die 60 Seiten, aber ich habe mehrere Stunden gelesen. Für jede "Seite" musste ich etwa 5-6 mal weiter blättern. Erst wunderte ich mich, was für ein riesiges Format das gedruckte Buch wohl haben muss, dann habe ich gesehen, dass es gar keines gibt - das wurde ausschließlich digital veröffentlicht. Da hätte man die Seitenzahl aber ruhig größer wählen können. Schräge Sache.





                        James S.A. Corey - Strange Dogs (The Expanse #6.5)

                        Diese Story spielt nach der Besiedelung der ersten fremden Welt hinter den Gates, also zwischen den Bänden #6 und #7. Das Militär gibt auf Laconia bereits die Richtung an. Eine neunjährige Siedlerin, die schon ihr ganzes bewusstes Leben dort verbracht hat, macht nun eine seltsame Entdeckung. Ein vor ihren Augen gestorbener einheimischer Vogel wird von seltsamen hundeähnlichen Kreaturen wiederbelebt. Daraus entspannt sich eine Pet Sematary nicht ganz unähnliche Geschichte, da auch ihr kleiner Bruder kurze Zeit später einen schlimmen Unfall nicht überlebt.





                        James S.A. Corey - Auberon (The Expanse #8.5)

                        Die erstmal letzte Novelle und wieder eine sehr starke.
                        Erich, ein wichtiger Charakter aus Amos Burtons Vergangenheit, den man in "The Churn" kennen gelernt hat, taucht hier wieder auf. Er war ein junger Hacker, der Amos damals zu dessen heutiger Identität verholfen hatte. Es sind seitdem einige Jahrzehnte vergangen. Dieses Buch spielt kurz nach der völligen gewaltsamen Machtübernahme der Militärdiktatur von Laconia/Duarte. Also nach Band 8, damit ist das hier die aktuellste verfügbare Geschichte und für den kommenden, finalen Band 9 evtl. auch recht wichtig, nehme ich an.

                        Aus Laconia wurde mittlerweile ein richtiges Imperium. Auberon ist der letzte wichtige Planet mit einer Kolonie, die noch nicht gewaltsam erobert wurde. Unser Bekannter Erich ist dort mittlerweile der inoffizielle Kingpin, der noch alle Zügel in der Hand hält. Die Korruption ist stark und das Imperium möchte das einschränken, kann aber noch nicht alle Kriegsschiffe nach Auberon schicken, da diese im sonstigen Kampf gegen die Rebellion noch benötigt werden.

                        Nun wird ein Governor mit seiner Frau von Laconia nach Auberon gesendet, der dort die Übernahme schon einmal langsam mit diplomatischen Methoden einleiten soll, da noch nicht alle Kriegsschiffe frei sind. Die lokale Regierung soll weiter ihre Arbeit verrichten, jedoch nur im Auftrag des Governors, der alle Zügel an sich reißen soll.
                         
                        Zunächst scheint es für Rittenaur gut zu laufen, doch er stellt schnell fest, dass er mit Erich und dessen Revier kein leichtes Spiel haben wird. Erich versucht es zunächst mit einfacher Bestechung, stößt damit beim völlig durch das Regime gehirngewaschenen Rittenaur aber auf taube Ohren und bedroht ihn schließlich unmissverständlich.

                        Die Geschichte wird hauptsächlich (aber nicht ausschließlich) aus Rittenaurs Perspektive erzählt und entwickelt sich unglaublich stark und faszinierend. Man beobachtet seine Versuche, die Macht Laconias auf Auberon zu stärken, was er ohne die direkte "Hilfe" des Militär-Regimes erreichen muss.
                        Sein innerer Zwiespalt zwischen seinen persönlichen Bedürfnissen, die er völlig zu unterdrücken versucht, und seiner Treue zum Imperium ist absolut glaubhaft und überzeugend.

                        Gleichzeitig wird Erich immer härter in der Wahl seiner Methoden des Widerstands. Nachdem Bestechung scheitert und Bedrohung auch vergeblich scheint, muss er sich eine sehr raffinierte Strategie ausdenken - und das scheint genau sein Ding zu sein.

                        Man kann mit beiden Seiten des Konflikts völlig mitfühlen und sympathisieren, es gibt bei den Hauptfiguren keine komplett schwarz/weiß gezeichneten Charaktere, sondern im Grunde nur Opfer des Regimes auf beiden Seiten. Die einen erkennen das früher, die anderen erst später.

                        Ich finde es enorm faszinierend, wie man eine derart komplexe und vielschichtige Geschichte mit so interessanten Figuren in eine Novelle packen kann. Zwar ist die auch wieder recht lang ausgefallen, beachtlich ist das dennoch. Daraus hätte man problemlos einen kompletten neunten Teil machen können.

                        Damit bin ich nun am Ende der aktuell verfügbaren Geschichte des Expanse-Universums angelangt und muss auf Band 9 und dann auf die letzte noch angekündigte Novelle warten. Irgendwann nächstes Jahr.

                        Insgesamt ist das jetzt schon im SF-Olymp anzusiedeln.

                        Zwischenstand: 95. :D


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                          Gerade komme ich mit dem Posten nicht hinterher. :D
                          Gestern beendet:

                          Brian Keene - Kill Whitey



                          Larry verliebt sich in eine Tänzerin im Stripclub, den er mit seinen Kollegen gelegentlich besucht. Gerüchteweise hat die russische Mafia dort ihre Finger im Spiel und betreibt hinter den Kulissen auch Prostitution und Menschenhandel. Durch sein Interesse an Sondra werden seine Besuche häufiger und eines Tages scheinen sich die Gerüchte zur organisierten Kriminalität dort zu bewahrheiten.
                          Sondra wird wohl gegen ihren Willen hier gefangen gehalten und verwickelt Larry in ihren plötzlichen Fluchtversuch. Dieser fängt mit einer Verfolgungsjagd an und eskaliert schnell zu einer Schießerei mit Toten in Larrys Wohnung.
                          "Whitey", der namensgebende Boss des Clubs, wird anscheinend nicht aufhören über Leichen zu gehen, um "seine" Sondra zurück zu bekommen. Er räumt alles und jeden aus dem Weg. Somit muss Larry ihn wohl töten, was laut Sondra nicht einfach zu schaffen sein wird, da er angeblich mystische Superkräfte haben soll.

                          Das Buch ist viel besser, als das ultrabillige Cover es andeutet, ein weiteres gutes Beispiel dafür, wie im Grunde alle Bücher von Keene im selben Universum spielen und viele Querverweise enthalten und man sie dennoch meistens auch ohne Kenntnis der anderen Geschichten vollständig genießen kann.
                          Manche der Figuren dieses Buchs wurden bereits in "Terminal" erwähnt, sie sind Arbeitskollegen der damaligen Bankräuber gewesen.
                          Der besagte Bankraub wird hier nochmal erwähnt. Ebenso die Powwow-Magie an diversen Stellen.
                          Der Arbeitgeber der Truppe ist die Firma, die später in der Levi Stoltzfus Serie zum ultimativen Bösen wird, hier aber noch harmlos bzw. normal scheint.
                          Und das waren noch nicht mal alle Verweise :D

                          Das Buch ist jedoch auch für sich alleine komplett genießbar und schlüssig, ein unterhaltsames und sehr kurzweiliges Feuerwerk an Action, Mystery und schließlich Horror, es fehlt absolut nichts zum Verständnis der Geschichte. Kennt man die anderen Bücher schon, so ergibt sich daraus ein immer größeres Bild und ein in sich schlüssiges Universum. Das machte Keene einfach von Anfang an super, schon seit seinem ersten Roman.
                          « Letzte Änderung: 20. Oktober 2020, 09:37:29 von Bloodsurfer »


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                            Du liest ausschließlich englisch, gell? Ich muss immer mal nachgoogeln was es von Deinem Zeugs eventuell auf deutsch gibt :D der Keene klingt witzig

                            Das hier gibt es lustigerweise unter demselben Titel auch deutsch: https://amzn.to/2FP8Yze
                            Ob es allerdings über 30 Euro für eine gebundene Ausgabe wert wäre (einen Kindle hast du ja nicht und ob es das in anderen ebook-Stores gibt weiß ich nicht)... Es ist zwar ein Roman, keine Novelle, aber dennoch recht kurz. Vielleicht gebraucht als Schnäppchen oder so?


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                              Ach stimmt, ein Tolino war's: https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID23699055.html :D
                              Rund acht Euro sind gerade noch OK, meine englische Ausgabe lag knapp unter fünf. Das war für die Länge ein fairer Preis (wobei ich jetzt eh alles von Keene komplettiere).


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                                Sein Zombieroman THE RISING kam als erstes, 2003. Die Fortsetzung dazu war CITY OF THE DEAD dann zwei Jahre später (im selben Jahr kam auch TERMINAL, das gut für sich alleine steht).
                                Die heißen hierzulande AUFERSTEHUNG und STADT DER TOTEN und wurden einzeln, aber auch mal in einem gemeinsamen Band veröffentlicht, wenn ich mich richtig erinnere.

                                Ah, Marco war schneller.


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                                  https://en.wikipedia.org/wiki/Brian_Keene alle VÖs

                                  Wobei ich für die chronologische Sortierung immer auf https://www.briankeene.com/bibliography schaue - dort stehen sie chronologisch aufgezählt, auf der Wikipedia leider nur nach Reihen/Fortsetzungen sortiert. Auf Keenes eigener Seite steht auch schon dabei, ob es Übersetzungen gibt und wenn ja, in welche Sprache (nur leider ohne den übersetzten Titel gleich mitzunennen).


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                                    Brian Keene & Geoff Cooper - Shades



                                    Danny schwänzt die Schule und findet dabei eine Leiche. Es handelt sich um einen entflohenen Häftling aus dem nahe gelegenen Knast.

                                    Michael Bedrik, der Villain in diesem Buch und gleichzeitig der Bruder der Leiche und zu allem Überfluss auch noch einer von Dannys Lehrern, ist eine spezielle Art Necromancer. Er ruft die Seelen der Toten und bringt diese dazu, von lebenden Körpern Besitz zu ergreifen. So landet ein toter Vergewaltiger auch mal im Körper eines arglosen Schülers, der dann eine Mitschülerin attackiert.

                                    Dann gibt es noch den kauzigen Russen Gustav. Er ist Magus, gehört irgendwie zur Gruppe der in "Kill Whitey" bereits erwähnten Kwan und fängt an, Danny im Miyagi-Style ebenfalls in diese Kunst einzuführen, nachdem er ihn in der Nähe der besagten Leiche angetroffen hat und dessen großes Talent für Magie sofort spürt.

                                    Alles läuft auf eine Konfrontation dieser beiden Parteien hinaus. Schüler und Lehrer auf der guten Seite gegen den Necromancer und seine strange, stetig wachsende Armee.

                                    Das ist so ein Mittelding zwischen Roman und Novelle, für ersteres recht kurz und für letzteres recht lang.

                                    Keenes Labyrinth-Mythos spielt hier eine Rolle, der Name Siqusim wird mal wieder erwähnt, ebenso der russische Kwan, das kommt alles aus seinen vorherigen Werken. Einige der Charaktere haben in den anderen Büchern des zweiten Autors Geoff Cooper noch weitere Auftritte, bzw. scheint die ganze Stadt Brackard's Point dort eine größere Rolle zu spielen.

                                    Keene kooperiert recht oft mit anderen Autoren. Einerseits eine coole Sache, so gibt es immer etwas Abwechslung im Schreibstil und man wird auf den einen oder anderen aufmerksam, den man sonst vielleicht nie gefunden hätte. Andererseits sorgen die vielen Querverweise, die sich damit nicht mehr nur über Keenes Bibliographie, sondern auch noch über die der Anderen erstrecken, bald für eine endlos große Menge an Büchern, die man lesen müsste, um die Stories aller erwähnten Figuren und Orte ganz kennen zu lernen. Das schaffe ja selbst ich nicht vollständig.


                                    Online Bloodsurfer

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                                      Brian Keene - Castaways



                                      Am Wochenende beendet.

                                      Für eine Reality TV Show landet eine Gruppe auf einer abgelegenen Insel. Während die Teilnehmer sich ganz typisch gegeneinander in Grüppchen verschwören und ein schwerer Sturm aufzieht, bemerken sie plötzlich, dass sie dort doch nicht ganz alleine mit der Filmcrew sind. In Höhlen versteckt lebt hier noch ein Ureinwohner-Stamm, dem der zu kleine eigene Genpool über die Jahre nicht besonders gut bekommen ist. Um daran etwas zu ändern, wollen sie die weiblichen Besucher entführen und vergewaltigen und die männlichen gleich ganz aus dem Weg räumen.

                                      Keene hatte die Grundidee hierfür zunächst für eine Kurzgeschichten-Sammlung als Tribut an den verstorbenen Richard Laymon. Dabei waren es hauptsächlich die Beast House Bücher, die er als Inspiration nennt. Die Biester aus den besagten Werken sollten von dieser Insel stammen. Daraus wurde dann später ein vollständiges Werk, dass er in sein eigenes Universum eingepasst hat. Die Huldigung an Laymon ist natürlich spürbar, und das nicht nur wegen wippenden Brüsten und detailliert beschriebenen Monster-Erektionen. Aber Keene bleibt letzten Endes doch eine deutliche Spur anspruchsvoller und weniger trashig als Laymon zu seinen derbsten Zeiten.

                                      Verbindungen zu Keenes anderen Werken gibt es hier geradezu haufenweise:
                                      Einer der Teilnehmer der Show, Troy, kommt aus der Stadt Brackard's Point (der Ort in dem "Shades" spielte).
                                      Als Troy noch ein Teenager war, ist er zusammen mit seinem Bruder abgehauen und irgendwann, einige Jahre später, schließlich in Seattle gelandet. Der besagte Bruder, Sherm, kam irgendwann nach Pennsylvania und war einer der Täter beim Banküberfall aus "Terminal".
                                      Die "Sons of the Constitution", eine rechtsextreme Terroristengruppe, kommen bei Keene immer mal wieder vor.
                                      Die Globe Corporation wird erwähnt und betreibt eine Bohrplattform in der Nähe der Insel. Die sind für das Monster in Last of the Albatwitches verantwortlich gewesen.
                                      Die Malereien in der Höhlen der Cryptids deuten außer dem Labyrinth noch einige der Thirteen an: Leviathan, Nodens und Meeble.
                                      Wie eigentlich immer gilt: Diese ganzen Referenzen sind cool, wenn man die anderen Bücher kennt und das bemerkt, aber nichts davon wird für dieses Buch vorausgesetzt.

                                      Ich find das Buch einfach super. Im Gegensatz zu Laymon (den ich nach wie vor mag) schafft Keene ne wesentlich größere Charaktertiefe. Das Insel-/Spielshowsetting fand ich ebenfalls sehr gelungen.
                                      Was die Folterszenen von dem einen Mitspieler angeht: wo war da denn zuviel Gewalt oder Folter? Das kommt doch insgesamt maximal auf eine Seite?
                                      Und die Kreaturen sind nicht "pimpergeil", also wohl auch, aber es wird schon erklärt warum die das machen. Will jetzt hier nicht zu viel spoilern.

                                      Hab mich fast eher an die Beute-Bücher von Ketchum erinnert gefühlt bei den Viechern.

                                      Direkt nach dem Durchlesen hab ich mal geguckt was Keene noch so gemacht hat und mit Enttäuschung festgestellt, dass er wohl sonst nur so übersinnlichen Kram gemacht hat. Oder irre ich mich da?

                                      Also von Laymon inspiriert ist Keene, keine Frage. Aber im Gegensatz zu Laymon ist nicht jeder Kerl dauergeil und auch was die Vergewaltigungen angeht, wird im Gegensatz zu Laymon sehr dezent geschrieben. Spannend wars auf jeden Fall, also ich kanns wirklich nur empfehlen  :thumb:

                                      Würde ich so komplett unterschreiben. Von mir gibt es ebenfalls die Empfehlung.


                                      Online Bloodsurfer

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                                        99. :D

                                        J.F. Gonzalez & Mark Williams - Clickers



                                        Ich hatte kürzlich das hier geschrieben:

                                        Ein anderer Autor, mit dem Keene öfter kooperiert hat, ist zwischenzeitlich verstorben und da hatte Keene sozusagen zuerst dessen Vermächtnis durchzuarbeiten.

                                        Gonzalez ist dieser besagte 2014 verstorbene Autor gewesen, mit dem Keene öfter zusammen gearbeitet hat. Die Fortsetzung Clickers II haben die beiden zusammen geschrieben, deswegen nahm ich mir jetzt den ersten Teil vor.

                                        Interessanterweise sind mittlerweile beide Co-Autoren dieses Buches verstorben und in beiden Fällen war es der elende Krebs.

                                        Mark Williams ist übrigens kein unbeschriebenes Blatt. Im Buch steht das hier über ihn:
                                         
                                        Zitat
                                        Mark Williams (1959-1998) was a multi-talented artist whose work spanned films and comics. As a Special FX Artist, he has worked with James Cameron, David Cronenberg, and was the chief FX artist for Full Moon Productions. In collaboration with Poison drummer Rikki Rockett, he co-created, wrote, and drew several titles for the short-lived No Mercy Comics, including Sisters of Mercy and Nightshade. He designed album covers for such hard rock bands as Dangerous Toys and Poison, and in the late 1980’s and much of the 1990’s, was the chief FX artist and coordinator for Alice Cooper’s live show. He succumbed to cancer-related pneumonia on May 28, 1998.

                                        Die Story ist schnell erzählt. Der spontan erfolgreich gewordene Horrorautor Rick zieht in ein derzeit ungenutztes Haus eines Bekannten in der sehr kleinen und abgelegenen Stadt Phillipsport, um dort seine Schreibblockade zu durchbrechen.
                                        Schon auf der Autofahrt dorthin hat er allerdings einen Unfall, er überfährt eine sehr große Krabbe, weswegen er erstmal beim lokalen Doc Glen landet und einige Anwohner kennen lernt. Dabei hat er auch gleich eine seltsame Begegnung mit dem über den fremden Neuzugang in der Stadt wenig begeisterten Sheriff.
                                        Der besagte Sheriff Roy ist ein verbitterter Vietnamveteran, der z.B. Schwarze, Schwule und Hippies hasst und im Lauf der Geschichte noch so richtig durchdrehen wird.

                                        Die fröhliche Kennenlern-Phase wird jedenfalls jäh unterbrochen, als plötzlich riesige Krustentiere aus der Meer steigen. Monströse Killer-Krabben aus den Tiefen des Ozeans, die auch noch einen Giftstachel haben und über eine äußerst üble Mischung aus Gift und Säure verfügen. Man gibt ihnen schnell den Namen Clickers, da sie mit ihren Scheren laut diese charakteristischen Geräusche machen.

                                        Sie beginnen, über alle Anwohner, ob Menschen oder Tiere, herzufallen und diese liefern sich zunächst eine erbitterte Schlacht, bis sie feststellen, dass dies noch nicht ihr einziges Problem ist. Denn etwas noch schrechlicheres hat die Clickers vom Grund des Ozeans bis ans Ufer verfolgt - fast eine Art lovecraftsche Bedrohung. Die Dark Ones.

                                        Das erste Viertel des Buches beginnt noch ganz gemächlich und lässt sich Zeit, die Figuren einzuführen, aber wenn es dann einmal Fahrt aufgenommen hat, geht es ordentlich rund und macht keine Pausen und keine Gefangenen mehr. Was hier alles abgeht ist eine Freude. Klar, es ist ein Trashfilm in Buchform, nicht mehr als das, aber auch nicht weniger - für astreine Unterhaltung ist gesorgt.

                                        Jetzt kommt bald der zweite Teil an die Reihe, an dem Keene mitgeschrieben hat. Habe ich auch schon auf dem Kindle. Aber auch die anderen Werke von Gonzalez werde ich mir wohl mal vornehmen müssen, da könnte noch das eine oder andere Schätzchen schlummern.


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                                          Ja, es gibt noch mehr als die zwei Teile und die Figuren aus der Reihe treffen dann auch irgendwann auf den Rest von Keene, in der großen Weltuntergangsschlacht. :D


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                                            Muss ich auch mal endlich angehen (alle drei genannten).


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                                              Wäre ja auch schade, wenn er sich über die vielen Jahrzehnte nicht weiter entwickelt hätte. Ich finde seinen aktuellen Schreibstil wundervoll.


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                                                Uuuuund... *Trommelwirbel* ...da ist sie, die Nr. 100. :D

                                                Brian Keene - Take The Long Way Home



                                                Eine Novelle von 2006. War selbst erst OOP und dann in dem Sammelband "Unhappy Endings" veröffentlicht worden, der aber auch schon länger OOP ist. Wurde dann 2011 nochmal "standalone" rausgebracht.

                                                Die Geschichte spielt ausnahmsweise mal nicht im gewöhnlichen Keene-Universum, in dem sonst fast alle seine Bücher zusammenhängen. Wobei auch hier das Labyrinth erwähnt wird. Im Grunde könnte das eine alternative Realität sein.

                                                Es geht um den Heimweg. Wer hätte das bei dem Titel des Buches gedacht? Vier Arbeitskollegen sitzen zusammen im Auto, sie haben eine Fahrgemeinschaft. Plötzlich ereignet sich ein riesiger Verkehrsunfall auf der Interstate. Als die Hauptfigur Steve wieder zu sich kommt, bemerkt er einerseits den Unfalltod des Fahrers, dessen Schädel nun ein dickes Eisenrohr untrennbar mit dem Wagen verbindet, und andererseits das unerklärbare Verschwinden eines der anderen Insassen des Wagens. Weder eine Weiterfahrt ist möglich, noch lässt sich über Mobiltelefone Hilfe rufen - die Technik scheint den Dienst komplett eingestellt zu haben. Im Umfeld der Massenkarambolage häufen sich Fälle vermisster Personen, von denen jede Spur fehlt. Außerdem haben alle noch verbliebenen Beteiligten kurz vor dem Unfall ein seltsames Geräusch vernommen - eine riesige Explosion?

                                                Mangels Alternativen machen sich die Beiden zu Fuß auf den Heimweg, dabei schließt sich ihnen noch eine dritte Person an. Doch je weiter sie kommen, um so riesiger und seltsamer erscheint das Ausmaß dieser Katastrophe zu sein. Hat die Apokalypse begonnen?

                                                Durchaus eine nette kleine Story.


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                                                  Gestern beendet:

                                                  J.F. Gonzalez & Brian Keene - Clickers II: The Next Wave



                                                  Seit der Katastrophe aus dem ersten Teil und dem Hurricane "Floyd" sind mehrere Jahre vergangen. Da die Regierung die Geschehnisse aus dem ersten Teil um Phillipsport vertuschen möchte und sämtliche Geheimdienste auf die geflüchteten Überlebenden angesetzt hat, leben Rick und Melissa mittlerweile an verschiedenen Orten in falschen Identitäten.

                                                  Plötzlich kommen die Clickers wieder zurück, gerade als wieder ein Hurricane sein Unwesen treibt - doch dieses Mal nicht nur an einem einzigen Ort, sondern gleich an der gesamten Ostküste entlang steigen sie überall gleichzeitig aus dem Meer. Und selbstverständlich sind ihnen die Dark Ones wieder dicht auf den Fersen.

                                                  Das völlige Chaos bricht aus, da die inkompetente Regierung, geführt vom religiösen Fanatiker Tyler, nichts wirklich effizientes unternimmt. Statt dessen versucht man sich im Gottvertrauen und spielt die ganze Krise nur herunter.

                                                  Der mittlerweile seinen Ruhestand genießende Colonel Livingston wird vom Militär reaktiviert, da er einer der wenigen Menschen mit Erfahrung im Umgang mit den Clickers und den Dark Ones ist.
                                                  Im Kampf gegen die Krustentiere und ihre Begleiter mischt bald natürlich auch Rick wieder mit, die beiden finden zufällig wieder zusammen und treffen auf einigen neue Figuren, unter anderem Tony, der in späteren Büchern wieder eine Rolle spielen wird.
                                                  Als die Ereignisse vollends zu eskalieren drohen, startet Livingston als letzten verzweifelten Versuch einen Coup, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen.

                                                  Mein Fazit: Wer das Original mochte, wird an der Fortsetzung genauso seine Freude haben. Im Bezug auf den Schreibstil merkt man, dass Keene nun mitgewirkt hat, denn es geht etwas schneller und turbulenter zur Sache als es im Vorgänger noch ohne ihn der Fall war. Die übergroßen Krustentiere metzeln und schnetzeln sich munter quer durchs Land, hier wird richtig Gas gegeben.

                                                  Ich war hin und wieder erstaunt, wie nah die Darstellung vom durchgedrehten Präsidenten Tyler am heutigen Trump dran ist. Damals (das Buch wurde 2011 veröffentlicht) war das noch eine dystopische Vorstellung, dass die Regierung auf die Aussagen der Wissenschaft scheißt und lieber auf religiöse Fanatiker hört, heute sind derartige Verhaltensweisen leider schon fast nichts besonderes mehr.


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                                                    Das 102. Buch in diesem Jahr auch noch auf die letzten Tage geschafft - das war jetzt vermutlich das letzte.

                                                    Brian Keene - Urban Gothic