Saltburn (2023)
Der Abspann läuft gerade und die letzten 5-10 Minuten haben mich, auch wenn man es sich vielleicht schon so ähnlich erahnen könnte, in der Umsetzung und der Konsequenz überrascht. Ich sag es mal so, lange wusste ich nicht was der Film eigentlich sein will. Er hat tolle Bilder (das 4:3 Format passt gut), eine spitzen Besetzung, aber die Handlung sorgte für ein paar Fragezeichen. Es geht um Dekadenz, die heute übliche Kapitalismuskritik und eine Art Psychogramm bekommt man auch noch geliefert. Die schönen Reichen sind einfach ätzend und dennoch faszinierend zu gleich. Da eine reine Beobachtung ein bisschen langweilig gewesen wäre, gibt es ein paar skandalöse Einschübe. So erinnert das Ganze grob an die Filme von Bunuel (allerdings ohne Surrealismus) und an "Das große Fressen" oder "Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber" nur eben mit einem kleinen Kniff. Letzterer rettet "Saltburn" vor dem Dasein als ordentlicher, aber doch irgendwie belangloser Beitrag. Am Ende wird ein Schuh draus und man wird mit einem positiven Gefühl in den Abspann entlassen. Kein Knaller für mich, aber besser, als zwischendurch erwartet. Und Barry Keoghan wird in seiner Karriere viele Nominierungen und Auszeichnungen bekommen, da bin ich ganz sicher.
