Thief - Der Einzelgänger (1981)

Na das war doch mal der perfekte Kandidat für die aktuelle Aufgabe. Michael Manns Kinodebüt nimmt schon viel von dem vorweg, was in späteren Filmen für ihn typisch werden sollte. So gibt es audiovisuelle und atmosphärische Momente, die ganz ähnlich in "Manhunter" und sogar in "Heat" aufgegriffen wurden. Der Regisseur hatte schon hier ein Händchen für hochstilisierte, kühle Bilder. Die Geschichte ist eher zweckdienlich. Es geht weniger um das was, sondern um die Art, wie etwas erzählt wird und wie stylisch das Ganze umgesetzt wird. Weiter stehen Figuren im Fokus, die sich in einer harten Welt behaupten müssen. James Caan macht dabei dem mürrischen, titelgebenden Einzelgänger alle Ehre. Auch genial ist sein Auftraggeber und Gangsterboss Leo. Robert Prosky ist für mich in der Rolle die schauspielerische Entdeckung des Films, der hätte auch gut in einen Guy Ritchie Film gepasst.
Ein paar Dialogszenen sind vielleicht zu lang und nicht alles ist gut ausgewogen. Man könnte behaupten, dass der letzte Feinschliff fehlt. Und trotzdem löst der eine gewisse Faszination aus. Dazu trägt vor allem die Musik von Tangerine Dream bei und die letzte halbe Stunde, in welcher sich der Film in eine düsterer Art Neon-Western verwandelt.
Unterm Strich bin ich mit "Thief" in manchen Phasen noch nicht ganz warm geworden, war aber dafür an anderen Stellen sehr begeistert. Man muss mit dem gedrosselten Tempo klarkommen, dann bekommt man einen interessanten Beitrag aus dem Kreis der ernsten, dunklen 80er-Jahre Thriller. In dieser Gruppe würde ich z.B. auch "Blow Out", "Der Tod kommt zweimal", sowie "Leben und Sterben in L.A." verorten.
Nach der Erstsichtung bekommt der eine

mit Potential nach oben.