Review : 28 Days later

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Also die Suchfunktion hat keinen solchen Thread ausgespuckt, sondern nur welche, in denen der Film erwähnt wird. Wundert mich irgendwie :roll:

Hier mein Review :

Nach dem unsäglichen "Resident Evil" hatte ich erstmal keine Lust mehr auf neumodische Zombiefilme. Deswegen hab ich mir "28 days Later" auch erst jetzt angesehen und nicht im Kino. Die Handlung war ja schonmal vielversprechend.

Ein paar Tierschützer überfallen ein Tierlabor und befreien die dortigen Affen, trotz Warnung des anwesenden Forschers. Ein riesen Fehler, da die Affen einen Virus in sich tragen.
28 Tage später. Jim wacht im Krankenhaus aus dem Koma auf. Als er keinen sieht, beschliesst er sich genauer umzusehen. Ganz London scheint ausgestorben zu sein. Allerdings macht Jim schon bald unliebsame Bekanntschaft mit ein paar Infizierten. Selena und ein Freund retten ihn. Von nun an gibt es nur noch ein Ziel : Überleben.

Die Geschichte ist sehr interessant, wenn auch filmisch letztendlich gewisse Parallellen zu "Dawn of the Dead" und "Day of the Dead" existieren. Zwar plagiiert "28 Days later" diese beiden Klassiker nichtdurcghegehnd, nein er schafft es seine Eigenständigkeit eigentlich recht gut zu bewahren, trotzdem gibt es diese Parallellen. Am Ende, als man einen Hauszombie hat wird es schon offensichtlich, dass man hier doch etwas sehr dreist geklaut hat. Ist ja auch nichts schlimmes. Allerdings gibt es einige kleinere Lücken in der Logik. Okay, dass Jim gleich nach seinem Koma laufen kann und ähnliches ist letztendlich Firlefanz, er hätte auch einen Tag Pause machen können, um dann erst loszuziehen, was aber doch recht langweilig gewesen wäre. Aber, dass er am Ende wie durch ein Wunder seine Fesseln loswird oder es erst heisst, die Welt sei infiziert und dann später ist es doch (was irgendwie schon logischer ist) "nur" England, dass sind schon etwas auffallende Fehler. Davon wie schnell der Virus sich verbreitet auch mal zu schweigen (es dürfte mehr als ein, zwei Sekunden dauern, bis man zur Bestie "mutiert"). Aber wenn man sich von sowas einen Horrorfilm oder B- oder Funmovie total versauen lassen würde, gäbe es kaum noch gute Filme ;-)

Was ich da schon etwas enttäuschender empfand war, dass der Film dramaturgisch etwas hinter seinem Potential zurückbleibt. Nicht, dass die Dramaturgie daneben wäre, im Gegenteil, sie ist recht gelungen. Aber die Verzweiflung, der Gedanke, dass man sowieso so gut wie Tod ist, kommt an vielen Stellen nicht düster und schonungslos genug herüber. Fand ich etwas schade, denn man hätte es durch kleine Änderungen, z.B. in den Dialogen, wesentlich apokalyptischer gestalten können. "Dawn-" oder "Day of the Dead" haben das wesentlich besser geschafft. Um wirklich zu schocken oder wirklich zu verstören blickt zuviel Hoffnung durch.

Trotzdem ist "28 Days later" alles andere als mies oder Durchschnitt. Denn wenn man von dem enormen desöfteren nicht erreichten Potential absieht, dann bleibt ein sehr guter Horrorfilm. Denn gerade in der Szene in London, als Jim allein durch die leeren Strassen geht oder auch als Jim und Selena realisieren, was die Soldaten in dem Anwesen vorhaben, da landet der Film Volltreffer. Recht düster, nicht geschönt und wirklich gut. Allein durch solche Szenen lässt "28 Days later" z.B. "Resident Evil" locker hinter sich.

Effektemäßig ist sich wirklich fast keiner einig bei diesem Film. Die einen sagen, es passiere nichts, andere behaupten, es geschieht genug, und, und, und. Objektiv betrachtet passiert nicht allzu viel. Klar anfangs im Haus von Jims Eltern, da wird es schon recht blutig. Danach wird oft aber nur noch angedeutet. Gerade am Ende, als eigentlich eine Art Massaker unter den Soldaten entsteht, wirkt das Ganze durch den ruppigen, sehr schnellen Schnitt, etwas konfus. Was genau passiert erkennt man nicht, man kann es nur erahnen. Trotzdem denke ich, dass das für den Film vollkommen ausreicht. Muss ein Zombiefilm denn immer im Blut ersaufen? Nein. Hier wäre das auch Fehl am Platze. Das ruppige im Schnitt am Ende, worduch alles konfus aussieht ist zwar auch nicht wirklich eine Ideallösung, aber ich schätze mal, dass richtige Goreszenen hier weniger gewirkt hätten.

Fazit : Guter Zombie/Kontaminiertenfilm mit unglaublichen hohem Potential, welches er nicht immer erreicht. Trotzdem sorgen die Darsteller und die trotzdem vorhandene Atmosphäre dafür, dass man "28 Days later" durchaus empfehlen kann. Ein Blutbad darf man, trotz einiger Effekte, nicht erwarten.
I mean, that's what life is : a series of down endings.

http://www.last.fm/user/DerMuedeJoe/
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Zitat von: "Hellseeker"
Ich fand den Film genial. Einer der besten Zombie-Filme, die je gedreht wurden. 10/10


Hab dein Review gelesen ;)

Für Leute die Wertungen sehen wollen : 8/10 ;)
I mean, that's what life is : a series of down endings.

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Nunja, meine Meinung zu RE sollte bekannt sein. Wer sie nicht kennt und wne sie interessiert, der siehe mal in der ofdb nach ;) Fand den Film, wie im Review erwähnt, einfach nur beschissen. ;)
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Zitat von: "AndreMASTER"
3/10


Japp sehe ich genau so :D Hab auch ein Review geschrieben, muss ich bald mal hier herstellen.
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