So nun kommt mein Review :
ACHTUNG LEICHTE SPOILER
Der vierte Tarantino wurde von vielen Fans lange erwartet. Nach seinen beiden Meisterwerken "Reservoir Dogs" und "Pulp Fiction" und dem immer noch recht coolen "Jackie Brown" kein Wunder. Nun ist er da, zumindest der erste Teil.
Bill hat eine 5-köpfige Killertruppe ins Leben gerufen. Als eine davon, Black Mamba, heiraten will, da schickt er die anderen hin um sie aus dem Weg zu räumen. Alle auf der Hochzeit sterben. Nur Black Mamba überlebt wie durch ein Wunder. Aber ihr Kind hat sie verloren. Nun schwört sie erbarmungslose Rache.
Auch wenn Kill Bill anders ist, als die anderen Tarantinos, irgendwie merkt man trotzdem wer hier am Werk war. Gleich beim ersten Kapitel wird klar, dass hier nicht chronologisch erzählt wird, denn das erste Kapitel heisst 2. Ähnlich wie bei "Pulp Fiction" und "Reservoir Dogs" sind dauernd Rückblenden drin bzw. die Struktur ist ganz anders. Aber das ist ja nichts was die breite Masse überrascht, schliesslich kennt ja fast jeder Tarantinos bisheriges Meisterstück "Pulp Fiction" (den [fast] ebenso geilen "Reservoir Dogs" leider nicht, aber was solls). Auch das einige Szenen in schwarz-weiss sind dürfte nur ein Publikum schocken, die von der Existenz von schwarz-weiss Filmen nichts wissen wollen. Aber als ein komplettes Kapitel plötzlich als Anime daherkommt, da wurde schnell klar : für die einen, mich eingeschlossen, ist das genial, kultig und einfach eine Freude, und für die anderen, wie die angetrunkenen Deppen vor uns im Kino, einfach nur blöde und nicht nachzuvollziehen.
Visuell kann der Film auch vollends überzeugen. Beim Showdown, als das Licht ausgeht, und der Kampf vor blauem Hintergrund stattfindet und alle Figuren schwarz sind (kennt man aus dem Trailer), sieht das schon faszinierend aus. Aber dabei bleibt es nicht. Auch der Kampf zwischen Black Mamba und O-Ren Ishii in dem vershcneiten Gärtchen ist visuell überragend, mutet das Ganze irgendwie traumhaft an. Am genialsten war aber wie Tarantino Gemetzel umgesetzt hat. Erst farbig, dann kam, als die Braut einem das Auge rausreisst, plötzlich alles in schwarz-weiss. Durch das schwarz-weisse wirkt das folgende Blutbad, bei dem Literwiese Blut spritzt und Körperteile durch die Gegend fliegen, alptraumhaft, ja schon fast surreal, auf jeden Fall verstörender als wenn man das Ganze in Farbe gedreht hätte. Und bei einem Augenschlag der Braut/Black Mamba wechselt alles wieder in Farbe und es geht weiter. Das erste Kapitel "2" fällt da etwas heraus und ist meiner Ansicht nach der schwächste Teil des Films (danach zeiht der Film einen in seinen Bann).
Die Kampfszenen sind recht ansehnlich geraten, man merkt, dass Tarantino die alten Shaw Brothers bzw. alten Martial Arts Filme liebt (nicht nur am Shaw Logo am Anfang). Am beeindruckendsten ist der Showdown geraten, da die Braut/Black Mamba gegen eine riesige Horde Yakuza kämpft. Dass Tarantino hier natürlich nicht mit Blut geizt und es auch so einsetzt wie in den Schwertkampffilmen der 70er und 80er lässt gerade bei Fans dieses Genres ein richtig schönes nostalgische Feeling aufkommen.
Die Darstelller sind allesammt sehr gut drauf. Ich mag Uma Thurman zwar an sich nicht sonderlich(und wenn es heisst wie schön sie ist, dann frage ich mich auf was für Drogen die Typen gerade sind), aber trotzdem ist sie eine verdammt gute Schauspielerin. Auch Lucy Liu macht ihre Sache als O-Ren Ishii sehr glaubhaft, sie wirkt sehr unterkühlt und gefühlslos und wirkt nebenbei auch wesentlich anziehender als in dem Schundwerk "3 Engel für Charelie" ;-). Die anderen wirklich sehr relevanten Rollen (die anderen späteren "Opfer") kommen kaum vor und die Farbige, die Black Mamba am anfang tötet, kommen zu wenig vor, um wirklich darstellerisch beeurteilt zu werden, aber schlecht sind sie auf jeden Fall nicht. Was auch sehr schön ist, ist dass Sonny Chiba als Schwertmacher einen Gastauftritt hat. Schon in "Stormriders" war es schön ihn mal wiederzusehen.
Die Musik ist natürlich wie gehabt sehr groovy und verdammt cool. Gerade wenn in irgendeiner brutalen Szene ein shcön grooviges Lied ertönt, was eigentlich gar nicht passen würde, kommt ein wirklich sehr Tarantinomäßiges Feeling auf (ähnlich wie bei der "Ohrszene" aus "Reservoir Dogs").
Fazit : Einfach nur cooler Film. Zwra anders als die anderen Filme von Tarantino, trotzdem ist sein Handschrift unverkennbar. Visuell und actionmäßig sein bester Film, sein brutalster sowieso. Reiht sich auf einer Ebene mit "Pulp Fiction" (noch etwas über "Reservoir Dogs") ein, wenn nicht sogar etwas drüber.