Und gleich darauf wieder ein etwas schwereres Kaliber was ich mal kurz vorstellen möchte.
Maximum Apocalypse
Spielart: Kooperatives Adventure
Spieler: 1-6
Dauer: 60-90 Minuten (LOL !!!

)
Alter: 13+Maximum Apocalypse
Weltuntergang, die Zivilisation ist zerstört, die Erde liegt in Trümmern.
Wodurch?
Ja, das ist der erste modulare Baustein den man wählen kann, noch bevor man überhaupt ein Szenario heraussucht.
Zombies?
Nukleare Katastrophe?
Alien Invasion?
Roboter?
Vampire?
Kultisten?
Das jüngste Gericht?
(die ersten vier sind Standard, die anderen drei Kickstarter Erweiterungen.)
Je nachdem was die Zivilisation ausgelöscht hat, gibt es unterschiedliche Spezialregeln und natürlich Gegner.
Dazu gibt es dann entweder allgemeine Szenarien, oder Spezifische zu der jeweiligen Weltuntergangsgruppe.
Je nach Szenario werden Erkundungskarten und Ortskarten vorgegeben.
Diese werden zufällig vermischt.
Die Erkundungskarten auf drei farbige Stapel aufgeteilt und die Ortskarten verdeckt in vorgegebenem Muster ausgelegt.
Sprich, das Spielfeld ist komplett unbekannt und kann sich jedes mal neu gestalten. Jeder Schritt deckt ein neues Ortsfeld mit eigenen Effekten auf.
Jeder Charakter hat 4 Aktionen pro Zug und kann sich bewegen, Karten nachziehen, Karten ausspielen, Suchaktionen und Kartenaktionen ausführen, bzw. angreifen.
Dazu muss jeder Charakter nach seinem Zug seine Hungerleiste um einen Schritt nach unten ziehen. Ist man an der Hälft angekommen, verhungert man langsam und wird mit Malus und Schaden belegt, bis man irgendwo was zu Essen gefunden hat.
Also ist das Suchen nach Rohstoffen/Gegenständen/Essen ein essentieller Spielzug.
Das geht reihum mit jedem Spieler so, wobei diese auch eventuelle Begegnungen mit Gegnern aus einem Beutel ziehen müssen.
Sind alle Spieler einmal dran gewesen ist ein Tag vergangen und ein "Nacht-Effekt" tritt ein, der dann für die ganze Nächste Runde (die Nacht) anhält. Dieser kann gut, oder schlecht sein. Ist weider eine Runde rum, ist Tag, Effekt entfernt und alle unbekannten Gegner bewegen sich in eine Richtung.
Das geht solange weiter bis alle Charaktere tot sind, die Kartenstapel leer (Keine Aktionen mehr möglich = Tot) oder ihre Aufgabe erfüllt haben.
Blick ins Spiel:

Wie ihr gleich seht, man braucht Platz.

Vor allem wenn man die optionalen Spielmatten nutzt. (hatten nur 4 Spielmatten bei 5 Spielern, daher hat der Kollege rechts keine.)
Die sind wie Mauspads gemacht und erleichtern die Organisation des Karten Chaos doch beträchtlich.

(Zugstapel, Abwurfstapel, welche Gegner hängen an mir, was habe ich im Rucksack und oder ausgerüstet, etc...)
Charaktere sind so ziemlich alles das was man aus klischeehaften Weltuntergangsfilmen kennt.

Der verschlossene Wissenschaftler
Der einsame Scharfschütze
Der heroische Feuerwehrmann
Der verschrobene Jäger
Der erfindungsreiche Mechaniker
(auf der Rückseite der Karten ist jeweils nochmal der Charakter in dem anderen Geschlecht vorhanden. Diversity und so.

)
und noch ein paar mehr, da das Spiel in Episoden gespielt werden kann.
Jeder Überlebende heilt 8 Leben pro Spiel dass er nicht dabei ist. So kommt man auch in Genuß anderer Charaktere, wenn man das so spielen mag.
Die obigen 5 waren unsere Auswahl für die Runde. Was keine so schlechte Auswahl war, allerdings fehlte uns ein ausgewiesener Heiler.
Scharfschütze war eher Support, da er nur auf andere Felder angreifen kann, niemals auf sein eigenes. Der Wissenschaftler ist speziell auch von seinen Zugkarten,
der Jäger kann zwischendurch für Nahrung sorgen, und trotzdem gut angreifen. Der Feuerwehrmann ist der Nahkampf Tank mit Axt und der Mechaniker ist wieder mehr Support, da er abgeworfene Karten von allen Spielern einmal zurück holen kann um sie nochmals zu verwenden, sowie mit Drohnenangriffen etc. unterstützen.
Ihr werdet es ahnen, ich war der Mechaniker.

Wir habe an dem Abend "Das jüngste Gericht" als Weltuntergangsszenario gewählt.
Unsere Aufgabe war zwischen all den Dämonen, Teufeln, den apokalyptischen Reitern und den Engeln, drei Gegenstände (Silberschlüssel, altes Buch und Kelch) zu finden und diese einem Engel zu übergeben um Erlösung zu erlangen.
Sonderregel war, dass niemals alle 4 apokalyptischen Reiter gleichzeitig im Spiel sein dürfen, sonst ist das Szenario sofort verloren.
Allerdings waren die wegen ihren Sonderangriffen und Stärke eh ziemlich mies und man wollte die schnell vom Spielbrett haben.
(Allerdings kommen sie wieder in den Ablagestapel und werden am Ende des Monsterstapels wieder mit rein gemischt.)
Kommen wir zur Spieldauer von 60-90 Minuten...
Ja, ist theoretisch möglich. Je nach Szenario und Gegner ist das auch drin. Zombies sind z.B. nicht so mies.
Hier hatten wir jedoch gleich zum Start den ersten Reiter an der Backe und waren Runde um Runde fast nur damit beschäftigt, Gegner zu bekämpfen und zu überleben, anstatt nach den drei Gegenständen zu suchen.
Wenn diese sich dann wie bei uns auch nicht im ersten Drittel der drei Stapel befinden, dann wird es mies.
Lange Rede kurzer Sinn.
Wir haben uns um 20 Uhr getroffen.
Nach Rumalbern, quatschen und Regeln klären war kurz vor 21 Uhr mit Spielstart.
Ende um 02:15 Uhr.
Etwas über 5h mit kurzen Regeldiskussionen.
Puh, das ist hart.

Vor allem weil ich mir wie bei Monopoly vorkam.
Sprich, man ahnte schon dass man verloren hat, muss aber noch drei Stunden leiden.
Vor allem als wir zwischendurch drei Reiter im Spiel hatten und langsam kurz vorm Verhungern und verbluten waren.

Jedoch haben wir selbst dass noch geschafft.
In einer der letzten Aktionen hat unser Scharfschütze den letzten Gegenstand gefunden bevor er seinen letzten Lebenspunkt durch den Pestreiter verlor.
Der Jäger hat sich geopfert um den Gegenstand einem Engel beim Wissenschaftler zu übergeben.
Ich habe per Drohnenangriff den Rückweg zum Bus freigemacht und bin mit Feuerwehrmann und Wissenschaftler entkommen.
Fazit:
Zweischneidige Sache.
Einerseits ein echt schön gemachtes Spiel mit eigenem Art Design und netter Spielidee.
Gerade für Endzeit Fans gibt es hier viel zu bewundern.
Auch kann es spielerisch ein wirklichen tolles Coop Spiel mit Kartendecks sein.
Auf der anderen Seite ist allein der Aufbau ein Graus. Jedes Suchdeck muss vor dem Spiel zusammengestellt werden.
Da steht dann 4x Lebensmittel, 3x Munition,... aber man kann nicht einfach nur drei reinstecken, denn die gibt es in verschiednen Stärken.
Also zuvor alle solchen Karten raussuchen, mischen, drei zufällige in den Stapel und das weiter mit jeder Kartenart und das für drei Stapel.
Aufbau ist länger (bzw. kommt einem länger vor, da monoton) als bei jedem Spiel was ich sonst so kenne.
Auch kann es dadurch dazu kommen, dass ein Spiel nach 45 Minuten rum ist, da die gesuchten Ziele schnell erreicht sind bevor man überhaupt nur einen Teil der Karte aufgedeckt hat. Aber es kann auch sein, dass man Ewigkeiten umherirrt, nur die stärksten Gegner zieht und langsam aber sicher stirbt, bevor man überhaupt was erreicht.
Schwierig.
Ich empfand die ersten 2 Stunden als sehr spannend und gut.
Dann schiere verzweiflung, weil kein Hoffnungsschimmer in Sicht war, es aber nicht endete, und dann zum Abschluss noch ein versöhnliches Ende.
Wir wollen noch einen Versuch mit anderer Konstellation wagen. Eventuell ist das Untergangsszenario "Jüngstes Gericht" auch nicht gut ausbalanciert.
Ich empfand es als sehr sehr mies und fordernd, so dass man kaum zu anderen Aktionen kam.
Womöglich läuft das dann deutlich anders.
Letztendlich hebt sich das Spiel auf Grund seiner "extremen Modularität" etwas von anderen Vertretern ab.
Das aber positiv wie auch negativ.
Es ist jedes mal deutlich unterschiedlich, aber in so einem unvorhersehbaren Maß, dass nicht jedes mal ein "Mittelweg" gefunden wird, sonderen es auch zu sehr unbalancierten Spielrunden kommen kann, die entweder rasend schnell vorbei sind, oder sich Ewigkeiten ziehen.
Persönliches Fazit:
Ist gut, kann man ruhig mal spielen, aber Stand jetzt wird das nicht in meine Sammlung wandern.