AbgrundtiefTrailer:
Story:
Wir schreiben das Jahr 1913. Ihr seid Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord der S.S. Atlantica, einem kleinen Passagierdampfer, der auf dem Weg nach Boston den Atlantik überquert. Bereits an den ersten Tagen der Überfahrt mehrten sich Gerüchte über lange, dunkle Umrisse, die angeblich im Kielwasser des Schiffes gesichtet wurden. Einige an Bord verhalten sich merkwürdig, geben quakende Laute von sich oder starren ohne zu blinzeln auf das offene Meer hinaus. Auch ihr seid nicht ganz auf der Höhe. Träume von gespenstischen Unterwasserlandschaften, wimmelnd vor schattenhaften Gestalten, stören euren Schlaf. Die Stimmung ist angespannt, die Nerven liegen blank. Das Schiff ist ein Pulverfass, das jederzeit explodieren könnte.
für 3-6 Spieler
ab 14 Jahren
Spieldauer: 120-240 Minuten
Abgrundtief ist ein Spiel über geheime Loyalitäten, Intrigen und Paranoia.
Zu Beginn werden entweder vorgeschlagene Charakterkombinationen gespielt oder man zieht die Namen der Charaktere einfach verdeckt aus einem Säckchen, so wie wir es am Wochenende in unserer Runde gemacht haben.
Jeder Spieler übernimmt dabei einen Charakter und je nach Charakterverteilung werden noch die zwei Rollen des "Kapitäns" und die des "Buchhüters" vergeben.
Diese beiden Rollen werden mehrfach im Spiel aufgerufen Entscheidungen zu treffen, die dann für alle Charaktere und das Spiel gelten.
Weiterhin werden Loyalitätskarten verteilt. Doppelt so viele wie Spieler.
Bei 5 Spielern wie bei unserer Runde, erst einmal 5 Karten unter den Spielern verteilt und ab "Halbzeit", also wenn das Schiff die Hälfte der zurückzulegenden Strecke geschafft hat, die restlichen 5 Karten.
Jetzt kommt der große Clou der das Spiel ausmacht.:
Von den 10 Karten sind 8 Menschen und 2 Hybriden.
Das Ziel des Spiels ist es für die Menschen, das Schiff bis zum Bestimmungsort zu bringen, ohne versenkt zu werden, von den Wesen der Tiefe überrannt zu werden, oder alle Rohstoffe wie Brennstoff, Nahrung, Seelen und geistige Gesundheit zu verlieren.
Das Ziel der Hybriden ist es die Ankunft am Bestimmungsort zu verhindern. Zum Beispiel indem man alle Rohstoffe aufbraucht, das Schiff mit Monstern überrennt, alle Innenräume des Schiffs beschädigt und es damit versenkt.
Nur weiß man zum Start des Spiels mit 5 Karten noch nicht wie viele Hybriden sich unter den Spielern befinden. Keiner?, Einer?, oder gar schon zwei?
Jeder Spieler darf pro Zug zwei Aktionen durchführen.
Sich auf dem Schiff bewegen, Gegner angreifen, Aktionen mit seinen Karten, Gegenständen oder Schiffsräumen durchführen.
Nach jedem Zug erfolgt die "Mythosphase" (kennt der Cthulhu affine Brettspieler eh.
)
Es wird eine Karte mit einem Ereignis gezogen, wo entweder die aktive Person, der Kapitän oder der Buchhüter eine Entscheidung treffen muss, oder aber es zu einer Probe kommt, die man mit Hilfe der auf der Hand befindlichen Fertigkeitskarten, sowie zwei Zufälligen Fertigkeitskarten aus dem "Chaosstapel" absolviert.
Jeder wirft verdeckt Fertigkeitskarten auf dem Stapel und dann werden positive und negative Fertigkeitspunkte gegengerechnet.
Ist die Probe geschafft, folgen neutrale, manchmal gute Reaktionen, wenn nicht dann eher schlechte bis sehr schlechte Reaktionen.... zumindest was das Fortkommen des Schiffes angeht.
Durch die zwei Zufälligen Karten ist es nicht gleich ersichtlich ob sich schon Verräter unter den Spielern befinden die ein anderes Ziel haben, nämlich das Schiff zu stoppen.
Hier beginnt dann nach und nach ein interessanter Spieleabend.
Man spielt zumindest offensichtlich so, als wollen alle Spieler das Schiff sicher in den Hafen bringen, aber es passieren dann doch zu viele Dinge die das Ziel unwahrscheinlicher werden lassen.
Und man beginnt die ersten Mitspieler zu verdächtigen.
Abschließend dürfen noch die Monster, Mutter Hydra oder Vater Dagon einen Zug durchführen und entweder das Schiff, oder aber die arkane Leiste wird etwas vorgezogen.
Damit wäre die Runde eines Spielers abgeschlossen und der nächste Spieler ist mit seinen Aktionen dran.
Erreicht die Schiffsleiste die ersten 5 Schritte, darf der Kapitän aus zwei Teilerfolg-Karten eine wählen, die bestimmt wie weit das Schiff gekommen ist. Meist haben die aber auch negative Zusatzeffekte. Erreichen die Teilerfolg KArten den Wert 6 oder mehr, so kommen die restlichen 5 Loyalitätskarten ins Spiel.
Und ab jetzt weiß man mit Sicherheit, dass mindestens ein Hybrid () der ev. beide Hybrid Karten gezogen hat, oder gar zwei Hybriden unter den Mitspielern sind, die das positive Ende sabotieren möchten.
Je nach Situation und Spielfortschritt können sich ganz schnell sehr brenzlige Konstellationen entwickeln, die das Spiel schnell scheitern lassen, oder auch es verdächtig ruhig laufen lassen.
Es kommt immer darauf an wie offen und agressiv, oder aber unscheinbar die Hybriden agieren und/oder sabotieren.
Wir haben an dem Abend zwei Runden gespielt.
Die erste ging sehr schnell verloren, da das Schiff sehr schnell massiv beschädigt war. Wir allerdings auch 1-2 Regelfehler gemacht hatten.
Die zweite Runde war dann anders, sehr lange war es sehr ruhig und es passiert bis zu Hälfte kaum etwas. Alle Monster die aufs Schiff kamen wurden schnell beseitigt, Schäden sofort repariert, Passagiere gerettet, etc...
Dann hat es sich aber langsam etwas zugespitzt um dann innerhalb von 3-4 Spielerzügen ganz schnell dramatisch wurde.
Da hatten wir dann alles dabei, vom Mistrauen und einer Abstimmung, den einen Mitspieler in die Brig einzusperren, da er als Hybrid verdächtigt wurde.
Viel mehr will ich gar nicht verraten, außer dass ein Hybrid (ich sag nicht wer
) sich kurz vor Ende geoutet hatte und dann offen agierte, was ihm andere Aktionsmöglichkeiten gibt. Spielerisch so wertvoll, dass man es im Zweifelsfall auch früher spielen müsste.
Auf jeden Fall hat er das Schiff mit den Monstern massiv beschädigt und die restlichen Menschen haben es unter EInsatz von viel Brennstoff und Taktik, kurz vor knapp das Schiff noch beschleunigt ins Ziel gebracht.
Nachteil:
Das Spiel ist komplex für den ersten Einstieg und die erste Runde.
Da haben wir alle noch viele Fehler und Unsicherheiten, sowie mehrmaliges Regeln nachlesen dabei gehabt.
Obwohl wir alle fünf zuvor ein 1:20 h langes Regel Erklär Video geschaut hatten.
Aber die Erfahrung war wichtig, die zweite Runde lief schon sehr flüssig und man hat schon ein Gefühl dafür entwickelt was zu welcher Situation eine angemessene Reaktion seien kann.
Weiterhin braucht das Spiel Mitspieler. Ich bin mir sicher zu dritt macht das keinen Spaß.
Mindestens vier Spieler sollten es sein.
Fünf oder Sechs sind optimal.
Vorteil:
Einmal drin, ist das Spiel gar nicht mehr so komplex und zumindest mir macht die Mischung aus kooperativem Spiel mit Verräter-Mechanismus sehr viel Spaß.
Dass es auch im Cthulhu Mythos spielt ist für mich dann noch ein Sahnehäubchen oben drauf, das liebe ich ja.
Je weiter das SPiel vorranschreitet, desto mehr stellt sich eine spannende Katastrophenstimmung ein. Die Vorräte gehen zur Neige, die Prüfungen und Entscheidungen werden immer einschneidender und man hat noch Weg bis zum rettenden Ende zurückzulegen, wobei man gleichzeitig weiß dass andere am Tisch genau das verhindern wollen um zu gewinnen. Genauso ist die Situation spannend wenn man selbst dies verhindern möchte, aber weiterhin so unschuldig und unverdächtig wie nur möglich agieren will.
Ich fand das wirklich sehr packend und mitreißend.
Bei unserer Abstimmung was wir das nächste mal im September spielen wollen, hat
Abgrundtief mit 3:2 sich eine zweite Runde verdient.
Denke das zieht jetzt nochmal an, wo alle wissen wie es grob läuft, aber mit anderen Charakteren und Fähigkeiten... wer weiß was für einen Lauf es dann nimmt.
Fazit:
Tolles Spiel, für alle die etwas Vorbereitung auf den Spieleabend nicht scheuen.
Die Arbeit wird mit einem atmosphärisch sehr eindringlichen Spielerlebnis belohnt.
Bin am Überlegen ob ich mir das Spiel auch in die Sammlung stellen soll.
Aktuell 69-79€.
Dafür gibt es einen schönen großen Spielplan, schöne Monsterfiguren und stimmig designte Karten.
Wie es sich gehört sind bei solche aufwendigen Spielen auch gleich die Größen und Anzahl für die passenden Plastik-Sleeves für alle Karten auf der Packung mit angegeben.
(Man weiß ja mit der Zeit werden die abgegriffen oder es landet doch mal Chips und Bier drauf.)