Verzeihung, manchmal (wenn es um politische Ideen geht) geht es mit mir einfach durch. Und natürlich wollte ich niemanden angreifen (und das hat -hoffe ich- auch niemand so gesehen).
Für die, die es interessiert: Hier meine Sichtweise der Dinge. Ich will aber niemanden dazu zwingen, es zu lesen (Kann ich ja auch nicht) Und ich will auch niemanden nerven, und ich weiss ja auch das es nicht hierhergehört. Und die gute Laune will ich auch niemandem verderben.
Meinen Vergleich JUD SÜSS-PASSWORD: SWORDFISH vertrete ich aber nachwievor. Es ist gerade das Manipulative, das die beiden Filme miteinander verbindet. Und es wird in beiden Filmen eine menschenfeindliche Botschaft übermittelt. Einerseits: Der Jude ist unser Feind. Er ist wie eine Ratte, eine Seuche, eine Plage, die ausgerottet werden muss. Anderseits: Der Terrorist ist unser Feind, er muss ausgerottet werden und dazu muss man Völkerrecht ignorieren.
Übrigens hab' ich jetzt noch einen Film gesehen, der nicht minder dumpf-reaktionär ist: DER MARSHALL mit John Wahne von 1969. Boah, ist das ein reaktionäres Scheiß-Machwerk. Mir kam während des Films wirklich das kotzen (naja, bildlich gesprochen). Und das Perverse daran: John Wayne hat für diese Rolle (eben als DER MARSHALL) auch noch den Oscar verliehen bekommen.
Nichtsdestotrotz hat natürlich PASSWORD: SWORDFISH auf anderer Ebene Unterhaltungswert. Die Action ist fein (wenn auch nicht überragend), die Story kann hin und wieder fesseln, etc.
Was den Unterhaltungswert angeht möchte ich aber da keine Vergleiche zu JUD SÜSS anstellen. Das wäre pervers (Den Nazis kann man ja LEIDER manchmal eine gewissen Humor nicht absprechen, der so pervers ist - einfach unfassbar widerwärtig, dennoch muss man manchmal (man kann es dann imm selben Augenblichk gernicht fassen) selbst mitlachen (und es dem heulen dann auch schon recht nah...)
Und zum Hitler-Bush-Vergleich: Erstens, glaube ich, das Hitler überbewertet wird. Er wird dämonisiert, mystifiziert, leider garnicht mehr als das betrachtet, was er ist. Ein armer Irrer, der zur rechten (im wahrsten Sinne des Wortes! :cry: )Zeit am rechten Ort war, um als Emporkömmling in einer noch demokratisch ungebildeten jungen Republik sich Sympathien zu erwerben und sich in eine Hassspirale gegen die ganze Welt emporzuschrauben, die im furchtbarsten Krieg und einem Völkermord gipfelte. Das der Krieg so furchbar war, dafür konnte Hitler ja eigentlich nichts für: Im Grunde muss man ja der Wissenschaft den schwarzen Peter zuschieben. Hätten die Braunröcke nur Knüppel gehabt (und die Alliierten natürlcih auch) sähe der Krieg wohl anders aus. Und zum Völkermord: Da waren die Deutschen auch nicht die ersten (und auch nicht die letzten) Nur leider sind die Deutschen (als Volksgesamtheit) immer- was Aufklärung und Humanismus betrifft - ziemlich rückständig gewesen (auch heute noch). Die Deutschen sind irgendwie einen Tick barbarischer als andere Völker. Deutschland als Nation ist ja auch ziemlich jung (18 Jhd.) und hat deswegen wohl immer irgendwie Minderwertigkeitskomplexe gegenüber anderen "großen" Staaten gehabt. Deswegen wohl irgendwie der übertriebene Hang zur Grausamkeit. Eigentlich sollte man die Bundesrepublik wieder in seine Länder aufteilen (man hatte so etwas nach dem 2. WK überlegt). Das Perverse aber jetzt ist: Deutschland gehört kaum 60 Jahre nach Hitler nicht nur zu einer der politisch einflußreichsten Mächte der Welt, sondern stehen auch an der Spitze eines der einflußreichsten Staatengebinde der Welt (EU), das nun immer mächtiger und größer wird (und wahrscheinlich irgendwann die USA überflügeln wird). Die Waffen in einem Krieg, der jetzt schon stattfindet, zwischen EU und USA, wird nicht mit herkömmlichen Waffen gefochten, sondern mit den Waffen der Wirtschaft. Und diese Waffen sind im Grunde viel grausamer als alles andere. Als Beispiel: Aufgrund der Wirtschaftspolitik der Engländer in der indischen Kolonialpolitik sind zwischen 1800 und 1900 32.000.000(!) Inder verhungert. Der Hunger in der dritten Welt ist ebneso ein "Kolateralschaden" eines Wirtschaftskrieg zwischen den großen Handelsmächten der Welt.
Kurz und gut: Der Mensch ist schlecht. Hierzu empfehle ich zur Lektüre "Das Schwarzbuch der Menschheitsgeschichte - 5000 Jahre der Mensch des Menschen Feind" von Dollinger.
Und der Kern des Ganzen ist: Der Wille zur Macht schafft Elend und Leid. Und man kann jenes Funkeln in den Augen sehen, wenn man sich die Herren Hitler, Napoleon, Bush, aber auch in geringerem Maße (vielleicht) bei den deutschen Politikern der Gegenwart, bei Leuten die Karriere machen wollen, bei Chefs und Vorarbeitern, bei Schauspielern und Leuten, die unbedingt "Berühmt" werden wollen, bei LEuten die reich werden wollen, bei Yuppies, bei jedermann. Und wenn man in den Spiegel blickt, dann hat man dieses Funkeln, diesen Willen zur Macht vielleicht auch...
So, genug gesponnen. Nun zu etwas ganz anderem...
Einen Film, den ich völlig überschätzt finde:
AMORES PERROS (völlig überdrehter Film, der zwar einige nette Episoden enthält, aber auch zeitweise völlig langatmig ist. Irgendwie ist der Film total konzeptionslos)
P.S: Eigentlich ja irgendwie pervers, das ich gerade (aufgrund meiner postings) ein MASSENMÖRDER bin...