WOW!!!: Die Wiege des Teufels: Ein Film geht seinen Weg:-)

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Ein echtes Leckerschmecki aus Italien ist der Okkult-Horror "Die Wiege des Teufels" aka DAMNED IN VENICE aka SCHWARZES VENEDIG aka DIE HÖLLE SCHICKT IHREN SOHN. Der Film ist so gut oder so schlecht, daß er schon wieder gut bzw. schlecht ist. Man weiß es nicht genau! :? Der mir völig unbekannte Regisseur Ugo LIberatorehat ein Meisterwerk der freiwillig( unfreiwilligen Komik geschafft, die ihresgleichen sucht! Und dennoch ist der Film sauber, manchmal wirklich schön, ästhetisch, man könnte sagen: kunstvoll inszeniert. Irgendwo zwischen ROSEMARIES BABY und WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN hat man hier eine Story geschaffen, die wahrhaft epischen Charakter in sich birgt:

Irgendeiner blinder (Vom ersten Augenblick unsympathischer) Junge bekommt einen Tip von einem Geistlichen, daß es unweit von Venedig einen Brunnen gäbe, der allheilendes Wasser enthalte. So macht sich der pubertierende Blinde mit seiner scharfen Schwester (die man x-mal nackt bewundern darf - es ist wirklich ästhetisch inszeniert, etwa mit LIVING DEAD GIRL zu vergleichen...) auf, um sich das Wasser in die Augen zu klatschen, damit er wieder sehen kann. Der blinde Junge hat nur ein Problem: Niemand hat ihm gesagt, dass man als Blinder einfacher durchs Leben kommt, wenn man einen Blindenstock benutzt!!! Also schwankt und irrt der blinde Junge die ganze Handlung hindurch mit ausgestreckten Armen durch die Gegend, haut sich den Kopf an TÜren und rumstehendem Zeug. In einer Szene haut er voll mit dem Kopf gegen den Bug eines Bootes (in einer Werft). KLatsch! Und die Italienen sind nun wirklich nicht zimperlich, was Soundeffekte angeht! :lol: Die Story ist total wirr und in der (an Handlung) geschnittenen Fassung noch schwieriger zu entschlüsseln als die Weissagungen eines Nostradamus. So ist man auch niemals gelangweilt von der Voraussehbarkeit der Handlung, weil man überhaupt garnicht nachvollziehen kann, was da nun eigentlich überhaupt geschehen ist. Dennoch hier ein Versuch, die HAndlung nachzuerzählen. Der Blinde will als dieses Wasser haben, und nachdem er noch durch seine Unachtsamkeit beim Rausgehen aus der Kirche eine alte Frau in Flammen aufgehen läßt, weil er so blind wie er ist eine Kerze umstößt - und sie irgendwie sofort wie Stroh Feuer fängt. Natrülich rollt sie sich auch nicht, sondern verbrennt einfach - und alle stehen drumrum und der Blinde spaziert aus der Kirche, und weiß garnichts von dem Unglück, das er da veranstaltet hat! Mit seiner Schwester nistet er sich dann in einem Hotel ein, in dessen Keller dieser Brunnen ist. Die Besitzerin meint aber, das der Brunnen kein Wasser mehr in sich hätte, sagt aber auch gleichzeitig, dass der Brunnen schon ewig nicht geöffnet wurde. Häh??? Irgendwann öffnet er den Brunnen dennoch, und natürlich ist da doch Wasser drin, aber die Besitzerin kann man dann doch auch nicht mehr der Lüge bezichtigen, weil sie plötzlich hopps gegangen ist. Ihr Mann hat sich kurz vorher auch schon aufgeknüpft. Scheinabr ahnen sie die ANkunft des Bösen. Das Böse kommt dann auch tatsächlich in Form von Dan, der die Schwester schwängert und wieder abhaut. Zwischendurch gibt es noch allerlei Ergeignisse, wie das jemand vom Boot ins Wasser fällt und in die Bootsschraube gerät. Allerlei Nebenfiguren tauchen auf und sterben wieder, der Blinde hat Visionen, die unaussprechlcih wirr sind, hin und wieder knallt der Blinde wieder gegen einen Türpfosten, langt in Blut und Leichen und Würmer und Schlangen - es grenzt schon manchmal wirklich an Blindenverhöhnung a la DAS KLEINE ARSCHLOCH!!!! :lol: Nun kurz und gut die Handlung ist nicht nachvollziehbar, doch die besten Szenen hat sich der gute Ugo für den Schluß aufbewahrt. Nachdem der Blinde einer gotteslästerlichen, satanischen Abendmahl-Persiflage seiner Schwester und irgendwelcher Hexen beiwohnen durfte, krallt er sich das Balg (das er schon zuvor mehrfach auslöschen wollte) und trägt es fort. Eine ominöse Randfigur, ein Künstler hatte zuvor im Hotel an einem "Kunstwerk" gearbeitet, das eigetlich mehr einem dornenbewerten Lattenrost ähnelt. Das Ding steht da nun im Raum, der BLinde streichelt das Kind, dazu ein wirklich träumerischer Score:
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und der Blinde versucht ein letztes Mal, sich das komische Wasser ins Gesicht zu knallen, um sich sehend zu machen, und, oh Wunder! Er kann sehen!!! Am Ende wird es dann nochmal ganz, ganz wirr, und alles war Einbildung oder nicht, aber eigentlich auch egal. Der Film war wirklich keine Sekunde langweilig, man kam aus dem Staunen und Lachen garnicht mehr raus! Ein Feuerwerk des absurden Humors?? Oder ernstgemeinte religiös verbrämte Schauermär? Eigentlich egal. Die FSK 16-Fassung ist scheinbar nur an Handlung geschnitten und kann was Bild- und Tonqualität betriffft, völlig überzeugen. Leider gibt's nur deutschen Ton (die Synchro ist fein) und keine Extras. Schaut Euch den Film an, am besten mit Freunden und einem Kasten Bier (oder Prosecco)!!! :lol:  :lol:
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