Kichiku

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"Kichiku" ist in meinen Augen ein ziemlich seltsamer Film. Die Handlung an sich ist ja ziemlich interessant. Es geht um eine linksradikale Studentengruppe. Ihr Anführer sitzt im Knast und solange übernimmt seine Freundin das Ruder. Als er allerdings Selbstmord begeht, da beginnen die vorherigen kleinen Streitigkeiten ein riesiges Ausmaß anzunehmen.

Tja, klingt nach einem ziemlich actionreichen Splatterfilmchen. Hab ich zwar nie recht erwartet, da das irgendwie zu simpel gewesen wäre. Und es kommt natürlich auch nicht so. "Kichiku" ist auf jeden Fall sehr düster geworden. Alle Figuren sind unsympathisch und irgendwie ist gerade die Freundin des Anführers ein bisschen gestört (nett gesagt). Also ist die Ausgangssituation schon mal recht gut, denn eine verstörende, perverse Atmosphäre hat noch nie geschadet.

Was allerdings immer schadet, ist, wenn man zuviel will. Ich glaube nicht einmal der Regisseur weiß, was er mit den ersten 50 Minuten erreichen wollte. Zwar wird dort schon langsam die Atmosphäre angedeutet, die in der zweiten Hälfte vorherrscht, aber ansonsten. Nach spätestens 20 Minuten muss man arg damit kämpfen weiterzuschauen. Denn das ewige Gelaber und Gejaule und ab und an auch etwas Gepoppe ist derart belanglos und langweilig, dass man sich fragt, was an diesem Film jetzt so toll sein soll.

Irgendwann geht es dann los, zwei der Typen werden in den Wald verschleppt und gefoltert. Das ist dann ziemlich hart und kommt pervers rüber, auch wenn man der Freundin den Tod wünscht weil die mit ihrem nervtötendem Gelache einem echt auf den Sack geht. Nunja, nachdem die Typen brutal zusammengeschlagen wurden, wird der eine fast erwürgt und ihm dann der halbe Schädel weggepustet. Die Psychotante grabbelt ihm dann etwas im Hirn rum, der andere wird dann kastriert (zwar im Off, trotzdem verdammt grausig anzusehen). Ein anderer wird dann noch erschossen (blutig). Was folgt ist wieder etwas Langeweile, diesmal aber mit der perversen Atmosphäre im Hintergrund. Dann werden alle dezimiert. Es gibt dann erneut eine Kastration, hier ne Hand ab, da Kehle aufgestochen, der Tuse wird der Magen aufgeschossen (von innen, nachdem ihr Neuer ihr das Gewehr unten reingeschoben hat) und dann noch in den Gedärmen rumgewühlt und bla und blubb. Tja, alles ist recht gut gemacht und blutig. Aber es kümmert einen kaum.

Fazit: Am Ende blutiger, ab der zweiten Hälft verstörender und perverser Schocker, der an sich aber total überbewertet ist und die meiste Zeit langweilt.
I mean, that's what life is : a series of down endings.

http://www.last.fm/user/DerMuedeJoe/
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