Donnie Darko

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"Donnie Darko". Von diesem Film hatte ich bisher immer nur etwas im Internet gehört, es gab einen sehr großen Hype um diesen Film. Ehrlich gesagt hatte er mich eigentlich nie großartig interessiert und worum es ging wusste ich schon gar nicht. Nunja, da ich des Öfteren ziemlich neugierig bin, hab ich mir den Film selbstredend ausgeliehen.

Die titelgebende Hauptfigur ist der Jugendliche Donnie Darko. Er lebt in den 80er Jahren. Allerdings ist er psychisch krank (paranoide Schizophrenie, wie seine Psychiaterin irgendwann sagt). Er schlafwandelt zudem noch. Ansonsten scheint er recht normal zu sein. Er baut Mist mit seinen Freunden, ist an Mädchen interessiert, hat ab und an mal Auseinandersetzungen mit der Familie und so weiter. Doch da ist noch sein Freund Frank. Frank trägt ein sehr skurriles Hasenkostüm und nur Donnie kann ihn sehen. Als Frank ihn warnt, dass in ungefähr 28 Tagen etwas passieren wird, nimmt alles seinen Lauf und alles wird nur noch schlimmer und verstörender für Donnie.

Erstmal ist zu sagen, dass "Donnie Darko" teilweise etwas verwirrend und surreal anmutet, allerdings auch leichter verdaulich als z.B. einige David Lynch Filme ist. Visuell und auch technisch gibt es viele Feinheiten. Z.B. die Kamerafahrt am Ende über die Gesichter der Beteiligten, als Beispiel für eine gute Kameraarbeit. Auch als Donnie im Spiegel Frank sieht und mit einem Messer auf den Spiegel einsticht und die Gegenschnitte immer schneller werden, merkt man, dass der Film optisch sehr überzeugend ist. Auch das ganze 80er Jahre Feeling durch Musik oder die anscheinend heile und perfekte Kleinstadt, wie sie sich jeder amerikanische Spießbürger vorstellt.

Und daran wird auch Kritik geübt. Ein sehr gutes Beispiel ist die Szene in der Donnie einen Satz auf einer Karte auf einer "Lebenslinie" eintragen soll und seine Lehrerin nicht versteht, warum er das nicht zuordnen kann, da nur Liebe und Angst als menschliche Gefühle gelten in dieser "Lebenslinie". Auch als der eine Schriftsteller, der dauernd davon redet, wie toll doch das Leben ist, wenn man sich nicht von der Angst besiegen lässt, wirkt wie ein naiv-dummes Idol des Spießbürgertums, welches ja am Ende auf radikale und skandalöse Weise zusammenbricht. Sicherlich wird dies teils von recht oberflächlich wirkendem Humor gestützt, aber das kann auch ein bewusstes Mittel sein. Lustig auch die kleinen Mädchen mit ihrem Tanzwettbewerb. Jeder will ja ein Star sein ;)

Selbst wenn man von alle dem mal absehen würde, wäre da immer noch die fesselnde Geschichte. Anfangs fragt man sich echt, was zur Hölle da abgeht. Immer wieder wird man überrascht, das Ende zeigt, wie durchdacht und logisch der Film in seiner teils surrealen und verwirrenden Wiese doch letztendlich ist. Weshalb Donnies Freundin, seine Mutter und der Nachbarsjunge sich dann allerdings anwinken, darüber muss man (ich auch noch) genauer nachdenken, dass kann vieles bedeuten und auch als vieles verstanden werden. Nunja, gerade durch diese Unvorhersehbarkeit trumpft der Film auf, da es so eigentlich nicht langweilig wird. Die guten Darsteller, die bis auf die beiden sehr bekannten Gesichter Drew Barrymore und Patrick Swayze, mir zumindest unbekannt waren, überzeugen in dieser Geschichte durchgängig. Gerade der damals noch sehr unbekannte (und jetzt angeblich im kommen seiende) Jake Gyllenhaal, überzeugt als Donnie.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Film wild viele Genres streift, ohne sich dabei zu verhaspeln. Flüssig verbindet der Film tiefgründiges Drama, Elemente aus Horror, Grusel, Mystery und Komödie mit etwas Gesellschaftskritik zu einem spannenden Mix.

Fazit : Sehr eigenwilliger, überraschender Genremix. Kritik an dem (amerikanischen) Spießbürgertum und eine sehr spannende, mit surrealen Elementen angereicherte, Geschichte sorgt zusammen mit den guten Darstellern für einen Film den man gesehen haben sollte, selbst wenn man dem Ganzen nix abgewinnen kann.
I mean, that's what life is : a series of down endings.

http://www.last.fm/user/DerMuedeJoe/
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Zitat von: "AndreMASTER"
So, genug überall gelesen, jetzt wird gehandelt! Da ich inzwischen sogar von dem Film geträumt (!!!) habe ohne ihn einmal zu sehen, wird es Zeit das ich ihn kaufe. Hol mir am Donnerstag die Tin (sollte ja nicht viel mehr als 20 € kosten).


Somit erwirbst du einen Hammerfilm auf toller DVD in schnieker Tin ;)
I mean, that's what life is : a series of down endings.

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