VMP-Schmonziade die Zweite: Joe - Rache für Amerika

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Offline ap

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    JOE - RACHE FÜR AMERIKA
    http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=17930



    Originaltitel:    Joe
    Herstellungsland:     USA
     
    Erscheinungsjahr:     1970
    Regie:     John G. Avildsen
     
    Darsteller:     Susan Sarandon
    Patrick McDermott
    Tim Lewis
    Estelle Omens
    Bob O'Connell
    Marlene Warfield
    Dennis Patrick
    Audrey Caire
    Mary Case
    Jenny Paine
    Peter Boyle
    Reid Cruickshanks
    Rudy Churney
    K Callan
    Robert Emerick

    Genre(s): Drama




    Mein Review bezieht sich auf das alte Tape von VMP, übrigens Nicht in der OFDB aufgeführt !! Das sieht so aus:



    Das Tape hat eine FSK 18 - Jugendverbot - und die Laufzeit ist mit 103 Minuten angegeben.



    Ich nehme mir einfach mal die Freiheit und hack hier den Artikel aus der Splatting Image Numero 55 Sept. 03 rein:

    VMP-SCHMONZIADEN
    Schizophrene Schweine mit Folterkeller, noch mehr VMP-Schmonziaden


    Stiernacken Alaaf !

    Beginnen möchte ich mit einem Film, dessen Qualität dramatisch abweicht von den im ersten Teil des Artikels besprochenen Sleazegurken: Joe – Rache für Amerika (1970) ist einer der erhabensten 70er-Anti-Establishment-Filme, die ich jemals gesehen habe! Das Frühwerk des späteren ROCKY-Regiesseurs John G. Avildsen beginnt wie ein Off-Briadway-Theaterstück jener Tage und gewährt uns einen Einblick in das trübe Dasein von Melissa und ihrem Freund, die ein schmieriges kleines Apartment bewohnen. Während Melissa meist im Drogentaumel durch die Kemenade wankt, vertickt ihr Lebensgefährte (ein verkrachter Kunstmaler) Stoff an Minderjährige – Leute, denen man schon immer mal begegnen wollte.... Bei einem Amphetaminflash übertreibt es Melissa aber ein klein wenig und landet im Krankenhaus. Auftritt Ihr Vater: William Compton, wohlhabender Fabrikchef, dessen eigenen Ehe durch die entlaufenen Tochter bereits stark gelitten hat. Bei einem Besuch in der Wohnung ihrer Tochter trifft er auf den Dealer, den er im Affekt erschlägt. Jetzt herrscht die nackte Panik: Ein ganzes Leben voll harter Arbeit droht durch den unliebsamen Zwischenfall in Scherben zu gehen. Rasch beseitigt er alle Hinweise auf seine Tochter und verschwindet. Bis hierhin könnte der Film einer typischer „Columbo“-Prolog sein, doch anstatt des knittrigen Inspektors kommt nun Joe ins Spiel. Joe ist Fabrikarbeiter und spült sich gerade in einer Dämmerkneipe den Frust des Alltages von der Seele. Dabei schwadroniert er lustvoll über die verkommene Gesellschaft, obwohl es eigentlich niemand hören will. Er redet von „Niggern“, die alle „unser Geld“ bekommen, und von den jungen Leuten, die alle lieber Sexorgien feiern, statt ihre Eltern zu ehren. („42 Prozent aller Liberalen sind schwul, das ist erwiesen!“) Bei seinen lichtvollen Ausführungen fällt ihm Bill Compton auf, der traumatisiert an der Theke sitzt. Als Joe meint, er würde solche Typen umbringen, wenn er mal einen in die Finger bekäme, ist das für Compton wie ein Stichwort: „Ich habe das gerade gemacht!“ entflieht es einen Lippen, bevor er es noch verhindern kann. Zunächst glaubt Joe, der neue Zechkumpan habe gescherzt, aber als er in den Nachrichten vom Tode des Dealers hört, weiß er, dass mehr dahinter steckt. Er meldet sich bei Compton.... Was jetzt zu einer langweiligen Erpressungsstory werden könnte, entwickelt sich ganz anders, da Joe weniger am schnellen Reichtum gelegen ist als mehr am Blick in die andere Welt, die Welt der Chefetage! Er bewundert Compton dafür, dass er etwas getan hat, zu dem er selber nie den Mut gehabt hätte. Und Compton hat jetzt einen neuen Freund, auf den er gerne verzichten würde, aber er kann es sich nicht leisten, Joe von sich zu weisen. Zögernd führt er ihn in die „gute Gesellschaft“ ein. Avildsen inszeniert das als sozialkritische Komödie, hält Joe und Comptons Familien- und Geschäftsleben nebeneinander. Dabei erweist sich, dass die Großkopfeten auch nur mit Wasser kochen, nur halt mehr Geld haben. Tatsächlich gefällt es Compton sogar, dass sein ihn sehr belastender Totschlag von Joe zu einer Heldentat hochstilisiert wird. („Ich fühle mich fast so, als hätte ich eine humanitäre Tat getan...“) Als Melissa abhaut, ziehen beide los, die Tochter aus dem Drogensumpf New Yorks zu retten. Dabei geraten sie auch in eine der berüchtigten Sex- und Drogenorgien, die den beiden aber überraschen gut gefällt... („Geh mit der Pepsi-Generation!“ meint Joe fröhlich, als eine Hippiefrau ihm die Haschpfeife reicht!) Das könnte nun alles sehr versöhnlich und heiter enden, aber das Finale taucht dann tief in den Abgrund: Der Film endet mit einem Blutbad, das Düsteres über die Kluft zwischen den Generationen und den Hass bzw. die Angst zwischen Eltern und ihren Kindern verrät und den Zuschauer mit einem dicken Kloß im Hals entlässt – unglaublich!
    JOE war zum Zeitpunkt seines Erscheinens ein ebenso umstrittener wie heißdiskutierter Erfolg. Einige warfen ihm seine vermeintliche unklare Sympathievergabe vor, was nur daran liegt, das JOE nicht denunziatorisch arbeitet, sondern die Ereignisse nüchtern abbildet. Einige sahen in dem Streifen sogar dumpfes Gedankengut, da sie den Joe-Charakter wohl als Helden konventionellen Strickmusters verstanden. Tatsächlich aber wird man kaum einen geschickteren und hinterhältigeren Film zum Thema finden, der weder mit moralischer Entrüstung noch mit ihrer Entsprechung im Hippielager zu tun hat. Er baut keine Heldenfiguren auf, sondern demontiert dieses Konzept nachhaltig, zeigt die Absurdität jener Tage, in der überholte Werte und ihr rebellisches Gegenstück gewaltsam aufeinander prallen.
    JOE war so populär, dass es nicht nur ein Soundtrackalbum gab (mit dem Ohrwurm „Hey Joe, don`t ist make you wanna go to war once more?“), sondern auch eine „Spoken Word“-Variante, auf der man Joe nonstop schwadronieren hören kann.
    Für Peter Boyle war die Rolle ein echter Durchbruch, und seine hervorragende schauspielerische Leistung zeigte auch ihre Wirkung in Filmen wie Scorseses TAXI DRIVER und Schraders HARDCORE, wo er sehr ähnliche Rollen versah. Sein Partner Dennis Patrick ist ebenfalls exzellent, und wenn man Susan Sarandon in einem jugendlichen Auftritt als Melissa sieht, möchte man sofort drogensüchtig werden, so knuffig schaut die aus!
    Erwähnt sei noch, dass der spätere „Troma“-Chef Lloyd Kaufman als Produktionsassistent fungierte.
    Die deutsche Videofassung hat leider Vollbild, aber man sollte sich dieses Juwel um keinen Preis entgehen lassen – es lohnt sich!

    Autor: Christian Kessler



    Mit Diesem Tape in der Hand hat mich der Postbote heute Morgen aus dem Bett geklingelt, soll ihm verziehen sein.  ;)
    Jedenfalls, nach SCHIZOPHREN ist das nun schon die 2. "VMP-Schmonziade", der ich nach dem Genuß dieses Artikel und aufgrund glücklicher Umstände (Ne gut sortierte Videothek bei Schizophren, eBay bei Joe) eine Chance geben konnte, und auch hier wurde ich wieder nicht enttäuscht!  8)  Der Film ist cool, nicht ganz so cool wie aufgrund des Artikels erwartet oder erhofft, aber cool genug um Gefallen zu können.  ;)
    Ein klein wenig enttäuscht war ich über den Humorfaktor, der ist nämlich beiweitem nicht so hoch wie das megatrashige deutsche Cover erwarten läßt. Wenn man den Artikel so liest könnte man meinen, es hier (auch) mit einer lustigen Komödie zu tun zu haben, aber dem ist Nicht so. Zwar kann der Film trotzdem mit einigen "fetten Grinsern" aufwarten, Joe ist einfach zu kultig, zu Klischeehaft, und auch einige Szenen sind recht lustig dargestellt, wie die Sexorgie am Schluß, wo sich Joe und Compton die Haschpfeife teilen und genau dem fröhnen, gegen das Joe davor so gewettert hatte. Aber wirklich gelacht hab ich doch nicht. Allerdings...  :arrow:  :arrow:  ist dies nicht umbedingt von Nachteil für den Film, denn er ist auch ernsthafter und niveauvoller, als ich erwartet hatte. Die Bezeichnung "Drama" passt zwar nicht ganz, finde ich, trotzdem ist die Gesellschaftskritick, welche sich vor Allem im Charackter des Joe offenbart, nicht zu übersehen.

    Ich hab mich sehr gut amüsiert, als ich den Film heute gesehen hab. Joe ist einfach krude-sympatisch, ein Arbeiter mit Halbglatze, der spießigen Werten nachweint und stolz auf sein Land ist. Und auch Compton kommt gut rüber, ein nicht unsympatischer Mensch der Oberschicht, der versucht, seiner mißratenen Tochter zu helfen, und dabei an Joe gerät...

    Als einzigen etwas negativen Punkt möchte ich das Ende nennen. Das im Artikel beschriebene "Blutbad" ist eine blutleere Schieißerei, die zwar nicht umbedingt geplant war, sich aber "so ergeben hat". Sie ist zu kurz, zu blutleer dargestellt, aber JOE ist nunmal auch keinSplatterfilm. Das Ende nach der Schießerei kommt sehr prupt, plötzlich ist der Film aus, schade. Das Ende selbst, den Gag am Schluß, möchte ich aber nicht vorweg nehmen.... selber schauen.  ;)
    Das Ende des Filmes währe eigentlich cool, nur wurde es zu schnell und schlampig umgesetzt, um so wirken zu können, wie es sollte.

    Trotzdem: sympatischer Film !!!!

    mfg
    ap


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      HEY, freut mich zu hören !!!  :D  Hätte mir auch in der Seele weh getan wenn der dir jetzt nicht gefallen hätte...  ;)


      Offline ap

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          Ist zu lange her, aber wenn ich mich recht entsinne...

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            Das war aber ehrlich dann sehr sehr unlogisch dargestellt und auch zu abprupt beendet.

            Das abrupte Ende habe ich auch schon bemängelt, aber was ist daran unlogisch ?


            Offline ap

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              okok, das ist vielleicht wirklich etwas weit an den Haaren herbei gezogen, aber das stört mich nicht, über sowas kann ich wohlwollend hinweg sehen.  ;)


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                übrigens.... Den gibts jetzt endlich auf DVD !!!  :D




                Die DVD ist billig, preislich als auch von der Umsetzung her, die Bildqualität ist nur hinsichtlich des Alters des Filmes annehmbar. Ich hab aber auch schon schlechtere DVDs für mehr Geld gekauft, ich bin also zufrieden.

                Den Film finde ich immer noch saucool!  :cool:


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