Anfangs war ich schon sehr skeptisch gegenüber diesem Film. Zwar gefiel mir das "TCM" Remake wieder meiner Erwartungen sehr gut, aber erste Trailer, die rennende und hüpfende Zombies zeigten schürten Befürchtungen, dass das "Dawn of the Dead" Remake doch nur Murks wird.
Die Geschichte bleibt prinzipiell dieselbe. Diesmal ist eine der Hauptfiguren die Krankenschwester Ana. Eines morgens greift das Nachbarskind (schon ein Zombie) sie und ihren Mann an. Der Mann wird prompt infiziert und Ana flieht. Sie gerät dann mit Hilfe von Kenneth zu einem Supermarkt, in dem sie sich mit einigen anderen Überlebenden verschanzt vor den Zombies. Wie gesagt prinzipiell bleibt die handlung gleich, die Charaktere wurdne nur ausgetauscht und die kleineren Nebengeschichten durch andere ersetzt. Die Charakterzeichnung ist auch eher dünn geraten, was aber bei einem Horrorfilm nicht zwangsläufig ins Gewicht fällt.
Wesentlich wichtiger ist da die Atmosphäre. In diesem Punkt ist das Remake ein sehr zweischneidiges Schwert. Zieht man das Original zum Vergleich ran, dann bekommt "Die Nacht der Zombies" arge Probleme, nicht etwas weil er nicht atmosphärisch, sondern da ihm der stark apokalyptische Touch des Originals fehlt. Der Film wirkt nie ganz so hoffnungslos und düster, wie es "Dawn of the Dead" ist. Auch die sehr agilen Zombies wirken, obwohl sie effektiv wohl gefährlicher sind, nicht so bedrohlich, wie die langsamen und trägen Vertreter des Originals. Leider ist auch kein allzu grosser Spannungsbogen vorhanden. Langweilig wird der Film zwar nicht, da er durch seine, im vergleich zum Original, kurze/kürzere Lauflänge straffer wirkt, allerdings kommt richtige Spannung nur in einigen Szenen auf. Richtig apokalyptische Stimmung kommt allerdings in den Fernsehberichten auf, die echt gut gewordne sind. Ähnliches gilt auch für die Atmosphäre, die in einigen Szenen halt sehr zu überzeugen weiss, in anderen aber schlichtweg nicht intensiv genug ist. Kurzweil wird aber auf jeden Fall geboten.
Was sehr positiv überrascht sind die Effekte. War "Resident Evil" dort meiner Ansicht nach zu harmlos und der ansich recht ordentliche "28 Days Later" teilweise etwas zu hektisch und stilmittel-überfrachtet, so hat "Nacht der Zombies" hier eine für die heutige Zeit sehr gute Kompromisslösung gefunden. Statt auf Off-Screen oder total harmlosen Effekte zu setzen, geizt er nicht mit Blut und teilweise auch nicht mit Härte, zeigt aber weder Fressorgien, noch längere Close Ups. So blutig wie das Original ist er demnach nicht, aber das brauch er auch nicht, da er so wie er ist gut funktioniert. Auf die Unrated fassung freu ich mich trotzdem schon
Denn die schon jetzt vorhandene Palette an FX weiss zu gefallen, sowohl in der Umsetzung als auch vom Prinzip. So gibt es einige sehr blutige Kopfschüsse, hier mal ne Stange durch nen Kopf, da mal ne Bisswunde und besonders cool : etwas, zwar recht kurze, aber doch gelungene Kettensägenarbeit
Auch ansonsten ist der Film recht gut geworden. Die Darsteller spielen ihre Rollen angemessen, viel ist da allerdings nicht rauszuholen. Zwar hat man keinen der einem so richtig sympathisch ist, aber solch Gesichter wie Ving Rhames sieht man trotzdem sehr gerne. Einige Charaktere bleiben einem trotzdem komplett egal, die anderen nicht völlig, aber so richtig mitfiebern tut man dann doch mit keinem. Kleine Cameos haben Tom Savini und Ken Foree, die man ja aus dem Original schon kennt. Ist zwar in keinster Weis von Belang, aber immer wieder gerne gesehen;) Von Belang hingegen ist der teilweise vorhandene Humor, der , wie ein anderer Reviewer schon erwähnt hat, allerdings nicht auf One Linern, sondern auf alltäglichen Situationen, wie man sie in so einer "GEmeinschaft" erlebt, beruht. Dahe rpasst das Ganze auch gut ins Bild.
Fazit : Kurzweiliger Zombiefilm, mit viel Blut, etwas Humor, genug Härte und einer teilweise gelungenen Atmosphäre. Kein Kracher, aber für sich gesehen auf jeden Fall ordentlich. Das Original bleibt trotzdem besser.