Das Haus der Peitschen (1973)
Ich konnte mir ja vorher nicht so richtig etwas darunter vorstellen. Ein Sexploitationfilm ist das hier nicht wirklich, genau genommen sieht man sogar relativ selten und wenig nackte Haut. Das könnte aber auch an der (sorry) echt schlechten Bildqualität liegen. In manchen Momenten kann man nur erahnen, was da gerade auf dem Bildschirm passiert, so dunkel ist das. Gebumst wird auch nicht. Stattdessen versucht der Regisseur dem Ganzen zumindest ein kleines bisschen psychologischen Horror hinzuzufügen. Als Abrechnung mit den ewig gestrigen Moralhütern und veralteten Moralvorstellungen funktioniert der Film nur oberflächlich. Ich hätte mir da etwas mehr Bissigkeit und noch mehr Tiefe der Figuren gewünscht. Vor allem hab ich die ganze Zeit auf eine Art Revenge Ende gewartet, das leider nicht kam. Durch den Privatknast hätte gerne mal einer mit Flammenwerfer durchmarschieren dürfen.
Aber es ist nun mal kein Exploiter. Bei aller Kritik und trotz einiger etwas langatmiger Passagen, gibt es ein paar gut gemeinte Ansätze. Das Schauspiel ist zudem nicht übel und die Musik hat mir gefallen. Der senile Richter und die gestörte Gefängnischefin samt Vasallinnen waren schon ganz cool.
Unterm Strich sehe ich den dennoch irgendwo zwischen allen Stühlen. Er ist nicht richtig spannend, nicht spaßig und so wirklich bös-derbe auch nicht. Es bleibt die absurde, skurrile Grundidee, aus der man mit mehr Geld und besserem Drehbuch, vielleicht einen guten Film hätte machen können. Schlecht fand ich ihn aber auch nicht. Vielleicht guck ich den nochmal auf Englisch, evtl. gewinnt der noch im O-Ton, denn das very british English war in den untertitelten Passagen durchaus nett.
inklusive Schmonzi-Exotenbonus