Gestern mit einem Freund nach Hamburg gefahren um die
Vainstream Santa Claws Night mitzuerleben. War wie zu erwarten sehr sehr geil, vielleicht sogar das beste Event des Jahres für mich (RaR nicht mitgezählt
).
Band 1: Misery SpeaksHabe kurz vorher was von ihnen gehört, hat mir gut gefallen. Äußerst brachiale Mischung aus Schwedentod und Thrash der neuen Schule. Leider nur relativ kurze Spielzeit.
Band 2: DeadlockKenne ich schon etwas länger, zeichnen sich vor allem durch Vielseitigkeit und Abwechlungsreichtum aus. Auf der aktuellen Scheibe finden sich neben brachialen Death Metal Tracks auch noch atmosphärische Black Metalesque Klänge und gar poppige Power Metal Passagen. Bei diesem Konzert spielten sie aber mehr das was gefragt war: Metalcore der melodischen und treibenden Sorte.
Band 3: As We FightEines meiner Highlights an dem Abend. Spielten eine gute Mischung aus den älteren Tracks (Metalcore mit Ohrwurmfaktor) und neuen Sachen (irgendwo zwischen Thrash, Death und ein bisschen HC). Stimmung war bei der Band deutlich besser, pausenlose Stagediver und Crowdsurfer inklusive. Die ein oder andere Bruchlandung gab es auch. Zum Schluss noch 'nen äußerst zerf***ten Drumstick kassiert
Band 4: Fire in the AtticDie Veranstalter setzten diese Band wohl in die Mitte um eine Art Verschnaufspause zu bieten. Anders kann ich mir nicht erklären, warum man bei dem Aufmarsch an MC-Größen eine Emocore-Band mit an Bord nimmt. Habe nur wenig von FITA mitbekommen, aber selbst das hat mich nicht überzeugen können. Abgenutzte Melodien und ein Sänger, der live nicht singen kann, sondern sich anhört wie ein zahmer Shouter, konnten mir nicht zusagen, obwohl ich Emocore alles andere als abgeneigt bin.
Band 5: NeaeraDer Band, der ich mit der meisten Vorfreude entgegentrat, hat mich natürlich nicht enttäuscht. Habe mich vor dem Auftritt noch mit dem Sänger unterhalten und rausgekriegt, was für Songs gespielt werden. Größtenteils waren es Sachen vom neuem Album, welches weniger MC sondern mehr Melodic Death ist. Der Sänger meinte, dass das nächste Album auch weiter in diese Richtung gehen wird. Scheint so, als wollen sich die deutschen Metalcore-Größen von ihren HC-Wurzeln lösen. So ziemlich alle, bis auf...
Band 6: CalibanIch war eigentlich ganz angenehm überrascht, habe was viel schlechteres erwartet. So wurden sogar einige Knaller von Shadow Hearts gespielt, was mir sehr positiv auffiel. Ansonsten wurden die ganzen "Hits" von den beiden letzten Alben gespielt, inkl. teilweise äußerst schiefem und IMO nervigem Gesang. Ganz peinlich war jedoch die Aufforderung des Frontmanns sich am Merchandise-Stand was zu kaufen. Das hätte echt nicht sein müssen und hatte gar was Armseliges an sich. Eine Zugabe gab es auch, obwohl kaum einer um eine bat.
Band 7: Heaven Shall BurnDie Könige des Abends haben nochmal alles rausgeholt und aus dem Motto der Tour "Caliban vs. Heaven Shall Burn" ging ein eindeutiger Sieger hervor. Die Playlist war einfach hervorragend, eine extrem gute Mischung aus den Antigone-Hits und den DTOP-Knallern. Die Band war extrem gut drauf und begeisterte die Masse nicht durch "Leute, das geht aber noch besser, gebt jetzt alles!"-Rufe wie bei Caliban, sondern schlichtweg durch eine geile Show mit sehr viel Kontakt zum Publikum und einer wahnsinnigen Spielfreude. Mein Begleiter und ich fanden eine Ski-Maske und warfen sie dem Sänger zu. Er hebte sie auf, bedankte sich, zog sie drüber und performte Voice of the Voiceless maskierterweise. Was für ein göttliches Bild, ich hoffe jemand hat das gefilmt und stellt das bei Youtube online. Am Ende gab es noch zwei Zugaben und jedes Band-Mitglied kam zum Publikum und bedankte sich händeschüttelnderweise bei diesem.