Samstag, 27. Februar 2010, Depeche Mode in Düsseldorf
Mein letzter Konzertbesuch bei Depeche Mode war irgendwann in den 80ern ... und da ließ sich abschließend sagen, dass es keine Live-Band ... eher ne reine Studio-Band war.
Die Vorgruppe war super und erinnerte in Teilen an die "alten" Songs von Depeche Mode.
Als die Jungs die Bühne betraten, schoss mir als erstes durch den Kopp "Gott, sind die alt geworden". Gut, dass nur die anderen älter werden.
Aber älter ist in diesem Fall auch besser. Der gute Dave brauchte zwar so drei bis vier Lieder, um alle Töne zu treffen und auch die handwerkliche Leistung (in den 80ern kam die Musik noch vom Band) kann man unter dem Punkt "warmspielen" abhaken ... nach vier Liedern war der Knoten geplatzt. Dave Gahan augenscheinlich in körperlich guter Verfassung, konnte auch mit nacktem Oberkörper über die Bühne wirbeln, ohne dass Fremdschämen angesagt war. Die Leinwände präsentierten einen Mix aus den immer etwas experimentell anmutenden Videos und Sequenzen von der Bühne.
Die Songauswahl war gelungen, wenn sie auch für meinen Geschmack in der Depeche Mode-Geschichte nicht weit genug zurückreichte. Ich hätte gern "I just can't get enough", "people are people", "master and servant" ... gehört. Der wohl älteste Song war "Somebody", eine Ballade, die Martin Gore singt. Und damit sind wir bei meinem persönlichen Highlight. Der Gore hat sich gesangstechnisch wahnsinnig entwickelt, das war auf den Punkt, das war mit Gefühl, da hat der Saal getobt.
Alterstechnisch war es sehr gemischt, die Organisation vom Veranstalter durchaus verbesserungsbedürftig (die Untertreibung des Jahrhunderts).
Fazit: über 70 Euro für Stehplatz Innenraum hat kaum weh getan, aber irgendwie scheine ich der Depeche-Mode-Konzertaera entwachsen zu sein.