So, wieder zurück vom With Full Force. War mal wieder der absolute Hammer, abgesehen von den teilweise locker 38/39 Grad und soviel Sand/Staub, dass man den Baggersee in der Nähe schwarz färben konnte.
Los ging es für mich mit Fear Factory. Ehrlich gesagt habe ich mich nie wirklich mit denen beschäftigt, aber sie haben definitiv gerockt.
Sick of it All stand als nächstes auf meinem Programm und sie waren, wie gewohnt, geil. Und wie gewohnt hat ihre Idee mit dem Circle Pit um den Tower herum nicht geklappt (bei HSB, als ich Frei.Wild geschaut hab hingegen ging das gut, die Leute verstehen wohl schlechter Englisch als man meinen sollte^^). Einziger Wehrmutstropfen: Irgendwie haben die Jungs den Song Sanctuary ausgelassen. Aber man kann ja nicht jeden Klassiker spielen.
Die Knüppelnacht begann kurze Zeit später (oder ein KSE Konzert um genau zu sein, das ich mir nicht angetan habe) mit Nile. Joa, technisch hochwertiges und erstklassiges Geknüppel, leider aber absolut keine Musik, die live wirklich mitreisst. Gut ja, aber definitiv keine Pflicht live.
Anders die zweite Band. Unleashed haben genau zwei Songs: den schnellen und den etwas langsameren. Das war schon immer so und wird sich nie ändern. Stumpf, ja, aber genauso spassig. Zwar gab es auch viel Neues, dennoch wurden einige Klassiker nicht vergessen. Besonders schön auch, dass "Into the Glory Ride" Peter Steele und Ronny James Dio gewidmet wurde.
Marduk wurde fallen gelassen, da ich zu müde war (und Darkened Nocturnal Slaughtercult, welche vorher noch gespielt haben, nach allem was ich von Kumpels die das Konzert gesehen haben gehört habe , live wirklich mies sein sollen). Kommt davon wenn man in der Nacht zuvor eine Flasche Jägermeister, Bier, Met und sonstwas killt und um 4 ins Bett fällt um um 6 wieder aufzustehen wegen der Dreckshitze
So, Toxpack hab ich auch verpasst, da ich zu faul war und erst zum Deutschlandspiel aufs Festivalgelände wollte. Über das 4:0 braucht man ja keine Worte mehr zu verlieren^^ Und danach ging es mit einem Riesen-Hot-Dog ab zu Exodus. Und die rocken nunmal einfach. Fetter, brachialer Thrash-Metal, bei dem man sich sogar in die sengende Sonne vor der Main-Stage begibt um es zu geniessen. Und besonders schön: Die alten Klassiker der Band wirken mit dem jetzigen Sänger gleich noch zwanzig mal geiler.
Statt Cannibal Corpse hab ich mir dann spontan Deadline angesehen. Anfangs war bei den Engländern nicht viel los und als ich mir ein Wasser geholt hab, hat mich Paraguay/Spanien auch noch ein paar Minuten festgehalten (aber man hat eh nur die Musik gehört), aber dennoch hat es sich gelohnt den rockigen Old-School-Oi anzuhören. VOr allem die Ausstrahlung der Sängerin auf der Bühne.... Hammer!
Danach folgte gleich Frei.Wild. Dankenswerterweise wurde das Konzert hierher verschoben wegen dem Fussballspiel (ebenso Walls of Jericho). Weniger toll war die grandiose Spielzeit von 35 Minuten... naja, für Land der Vollidioten, Frei.Wild, Südtirol, Arschtritt, Niemand, Irgendwer steht dir zur Seite und Wir holen uns den Pokal, plus etwas Stimmungsmache und gehaltvolle Ansagen (mehr als nur "der nächste Song ist folgender) hat es dennoch gereicht. Geile Scheisse und nach dem 4:0 natürlich gleich doppelt geil.
Nachdem die Spanier dann glücklich gegen Paraguay gewonnen haben ging es zu Venom. Was Venpom gemacht hat war letzten Endes egal (aber durchaus lustig), denn wir haben uns in einen Rausch des Wahnsinns (nicht des Alkohols, nur der guten Laune und des Schwachsinns) begeben. Circle-Pits mit heruntergelassen Hosen (was uns allen Jägermeistermützen einbrachte), Circle Pits im Sitzen (ja, das geht und wurde von gut 20 Leuten kräftig bejubelt und mit Verneigungen gewürdigt), sehr fragwürdiges "mitspielen" der Venom Songs, wildes "Gehaufe" (also wenn jemand von uns auf dem Boden liegt, springen alle auf ihn drauf und schreien Haufen) und auf dem Weg zum Zelt dann wilde Gesänge (z.B. eine umgedichtete Version des Gummibären-Themes mit dem Titel "Klabusterbeeren", "Die Kassierer - Ich fick dich durch du Votze", das "Chip und Chap"-Theme oder auch dem Schlachtruf "Heut bleibt die Möhse kalt, es wird anal geknallt)) und dann ging es mit Synapsenkitzler - Fray (oder so ähnlich) zur nächsten großen Anlage in der Nähe unseres Camps und innerhalb von 10 Minuten waren aus unserer 8-köpfigen Truppe locker 50, 60 Mann geworden die zu diesem seltsamen 8-Bit Techno-Song Walls of Deaths und Circle Pits gemacht haben oder einfach nur irre herumgehüpft sind. Wie Venom jetzt wirklich war... keine Ahnung, schien ganz nett zu sein. Aber dieser abend war wirklich mit Abstand der geilste und es fing halt mit Venom an^^
Auch wenn Samstag nur bedingt etwas getrunken wurde (denn der Müll ist herausgekommen, als wir nüchtern waren [also relativ]) war meine Motivation zu Sodom zu gehen eher gering (da ich befürchtet habe, dass die wieder nur Medleys spielen.... was sie dieses Mal anscheinend nicht getan haben die Säcke), zumal wir im Cafe Oriental gut weitergetrunken haben. Musste auch sein, denn wie sollte man sonst Wörter aus Filmtiteln mit "Fist" oder Derivativen eben jenes Wortes ersetzen (frei nach dem Motto: "Es sinkt für sie heute: Das Niveau").
Also war Sonntag Abend Broilers meine erste Band. Man hat den gesang zwar nicht immer ideal verstanden, aber dafür war die Songauswahl besser als 2008 (als die Broilers schonmal auf dem Force gespielt haben). Ich meine, wie geil es war, "Paul der Hooligan", "In 80 Tagen um die Welt" und "Fackeln im Sturm" vom ersten Album zu hören. Richtig schön. Und die Songs von der Vanitas waren ebenfalls gut gewählt (vor allem "Meine Sache" kurz vor dem Ende). Dass wieder mal nix von der "Verlierer sehen anders aus" (meinem Lieblingsalbum der Düsseldorfer) dabei war... schade, aber dennoch geiles Konzert.
Sofort danach kam NOFX. Die Musik der Jungs ist selbstredend sehr cool, aber die Ansagen... einfach WOW! Wenn das eine deutsche Band teilweise gebracht hätte.... nicht die Aufforderung sich die Crack-Pfeifen anzuzünden und Tüten zu rauchen, auch nicht die "neue" Ostdeutsche Nationalhymne, auch nicht die Kommentare zu Bush, der laut NOFX einen Kopfschuss verdient hätte und es einen ruhigeren Schlaf bringen würde, wenn er einen gewaltsamen Tod sterben würde... nein, zwei Kommentare waren so richtig herrlich "P.C." :
Einmal die Ansage "This next song is for all the people who hate christians, muslims and the fucking jews" und am Ende, als die Bühne eingenebelt wurde der Kommentar "Hey, I am not a jew, don't gas me"... also ich muss ja ehrlich sagen, ich musste selten so viel lachen bei einem Konzert
Herrlich böser Humor, auch ein bisschen Schwachsinn (die Sprüche über Slayer, das Mini-Banner und die neue Ost-Deutsche Flagge oder das sehr motivierte "Hail Satan") dazu gute Musik = einfach göttlich.
Und Slayer... ja die waren halt Slayer. Sie brauchen keine Ansagen, da die Leute wissen welche Songs gespielt werden. Sie müssen keine Stimmung machen, weil sie wissen ihre Musik ist geil und wer nicht mitbangt, der ist selber schuld. Die neueren Songs waren mir, ehrlich gesagt, egal, die Klassiker gewohnt genial. Sogar "Dead Skin Mask" haben sie gespielt, leider fand Araya die Idee toll das Publikum den Refrain singen zu lassen (was die Leute natürlich nicht tun, da sie Slayer gucken und damit nicht rechnen). Entweder das oder das Mikro spann rum. Oder Araya wusste, dass das Publikum den Text kennt und dass er ihn deswegen nicht singen muss, weil er ihnen eh im Kopf rumschwebt^^ Naja, typischer Slayerauftritt also, machte saumäßig Spass, ausser der eine Penner der meinte bei "Angel of Death" (dem letzten Song) nach vorne zu wollen. Nicht gesittet durchmogeln, sondern volle Randale nach vorne Preschen durch die bangende Menge. Naja, ich war sauer, hab ihn nach vorne geschubst, dass er fast auf die Fresse geflogen ist und dann guckt der noch böse zurück. Aber sein "Du hats mich geschubst, alter, ich polier dir die Visage"-Blick war weniger überzeugend als mein "Versuch das und du verpasst nicht nur den Song, sondern auch den Rest des Abends, da keine der Band ins Krankenhaus kommt"-Blick. Also war er klug und hat sich den Song angesehen. Ich will nicht rumprollen, ich bin auch kein aggressiver Mensch, aber solche Leute, die bis zum Ende warten um nach vorne zu ackern und dann alles aus dem Weg rammen, was ihnen dabei im Wege steht (anstatt sich freundlich durchzumogeln) sind echt auf der selben Ebene wie das, was im Dixie liegt bevor es sauber gemacht wird.
Nach Slayer gab es dann einen zweiten Anlauf der 8-Bit Songaktion. Diese war umfangreicher (wenn da nicht bald Youtube Videos auftauchen würde es mich wundern), es war unser gesamtes Camp dabei (nicht nur 8 Leute, sondern alle grob 20), sie war auch bedeutend alkoholgetränkter, aber insgesamt nicht ganz so stilvoll, da nicht so spontan^^
Fazit: Mal wieder ein geiles Force und trotz der Hitze (wobei der See in der Nähe da gute Abhilfe schafft), die sich da seit 2007 anscheinend permanent immer breiter macht (was bei 2€ für ein Wasser auf dem Festivalgelände echt hart ist), wissen wir jetzt schon, dass wir nächstes Jahr alle wieder hinackern werden.