Perdita Durango Die Erstsichtung ist wirklich Ewigkeiten her.
Rückblickend wirkt der Film wie ein klassisches 90er-Jahre Vehikel. Iglesia schwimmt hier auf der Tarantino/ Rodrigues Welle und schafft es dennoch, durch so manche Härte, teils recht schrägem Humor und visuellen Spielerei dem Ganzen seinen Stempel aufzudrücken. Was ich nicht mehr aufm Schirm hatte, ist der immermal durchschimmernde 70s Vibe. Knapp 10 Jahre später hätte der mit entsprechendem Filter auch ein Beitrag des Grindhouse Revivals sein können. Auch von der Stimmung her musste ich öfter an Zombies ebenfalls retromäßigen "The Devils Rejects", als an die offensichtlichen Paten "Natural Born Killers" und Co. denken. Besonders anfangs schwingt so eine ähnlich bedrohliche Grundstimmung mit.
Wie bei vielen von Iglesias Filmen, fehlt es auch hier am Feinschliff. Der Streifen ist zu lang und wirkt phasenweise recht ziellos. Die beiden Szenen, die Phil erwähnt hat, stechen dabei wirklich als zu sehr in die Länge gezogen heraus. Die Story an sich ist generell verhältnismäßig dünn, aber hier geht's auch mehr um den Stil und die Inszenierung der auf cool getrimmten Figuren.
Es gibt ganz klar so einige Highlights und wirklich starke Momente. Auch der Cast passt hervorragend, dass Gandolfini dabei ist hatte ich vergessen. Den sehe ich immer gerne. Dazu kommt ein wirklich cooler Soundtrack, sowohl die Songs, als auch die Score-Mucke regeln enorm. Und dennoch fehlt mir hier irgendwas zum richtig guten Film. Den gleichen Eindruck hatte ich damals schon. Ich mag die meisten Filme des Regisseurs, aber an "El Dia De La Bestia" kommt für mich nach wie vor nichts heran.
Hat durchaus Spaß gemacht, aber ich muss ihn nicht unbedingt in nächster Zeit nochmal sehen.