Bevor ich mich heut morgen auf meinen allmorgendlichen Weg zum Bahnhof begeben hab, hab ich noch kurz die Glotze eingeschaltet und das Ende eines Berichts gesehen. Gezeigt wurde die Armut in Johannesburg. Schlimme Bilder. Kleinkinder mit verstümmelten Gliedern, Babies mit Aids...
Jedenfalls wurde gesagt, dass mit jährlich (ich glaube das war die Zeitspanne, weiß es aber nicht) mit 800 Euro einem (oder mehreren) Kind geholfen werden kann, die schlimmen Schmerzen einzudämmen, mit Hilfe von Medikamenten. Die Pharmaindustrie ist jedoch nicht bereit, die Medikamente günstiger nachzuproduzieren...
Hm, das hat mich jetzt wirklich mitgenommen. Und unsereins hat Probleme wie "wo krieg ich die nächste DVD her". Da bin ich ja genauso (siehe BR-Thread). Allerdings wird einem bei solchen Eindrücken erstmal wieder bewusst, wie schlimm doch das Elend auf der Welt ist und wie klein, im Vergleich, unsere Probleme sind.
Aber was soll man tun? Sein halbes Gehalt jeden Monat spenden? Geht natürlich auch nicht, man muss ja selbst zu Rande kommen.
Jedenfalls fühle ich mich irgendwie oberflächlich und egoistisch, dass ich hunderte von Euro für DVDs und CDs ausgebe und dann solche Impressionen mitkriege. Wie geht es euch da?
P.S.: Um die Geschichte nicht ganz deprimierend enden zu lassen, noch was erheiterndes: als ich dann so am Bahnhof ankomme seh ich ein junges Mädel stehen, vielleicht 13 oder 14. Ich denk so bei mir dass in 5 Jahren durchaus mal was aus ihr werden könnte. Da fiel mir schon auf, dass sie die ganze Zeit zu mir rüber sieht. Auf einmal, kurz bevor der Zug einfuhr, kommt sie zu mir hin und fragt mich nach meinem Namen, was ich so mache und im Zug dann nach meiner Handynr.! 8O
Jetzt mal ehrlich: In dem Alter hab ich noch über die Kämpfe zwischen He-Man und Skeletor nachgedacht und nicht daran, Mädels abzuchecken.
Naja, habs dann kurz und schmerzlos gemacht und ihr gesagt ich sei vergeben und hätte außerdem gar kein Handy (letzeres natürlich zuerst, etwas stotternd, da ich dermaßen überrascht war).
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