Jau, so ist das.
Die Resi-Nacht hat gerockt, und sie war definitiv nichts für Leute mit Herzschrittmachern. Gerade der Ton des ersten Teils war derart satt ausgepegelt, dass einem fast die Lunge kolabierte. Sehen, Hören und
Fühlen.
Ich war überrascht, dass ich zu Teil 3 dann noch fit war, aber na ja, bei
dem Lärm...
Nun, Teil 3. Was mir zuerst angenehm auffiel, war die musikalische Anlehnung an den ersten Teil. Einige Musikstücke fanden sich leicht variiert im Score wieder, das schloss irgendwie den Kreis. Die Endzeitstimmung gefiel mir auch recht gut. Allerdings schaffte es die Story, nun vollends aus dem Kanon auszubrechen. Konnte man die ersten beiden Teile noch mit viel gutem Willen irgendwie in die offizielle Chronologie einordnen, so war das mit der "Extinction" der Menschheit nun völliges Paralleluniversums-Gebiet, da Umbrella offiziell im Anus war und Raccoon City tatsächlich virenfrei gebombt wurde. Aber nicht hier. Und so cool ich es auch fand, Wesker zu sehen...seine Position innerhalb von Umbrella passt irgendwie gar nicht. Nun ja, losgelöst von den Games vielleicht.
Man hätte sich die Kohle für die Rechte am Namen Claire Redfield auch sparen können, denn mehr als den Namen hatte Ali Larter (und ihre Rolle) nicht mit ihr gemein. Da war Jill in Teil 2 noch eine Offenbarung gegen. Überhaupt agierte Larter (so geil sie auch ist) sehr..."zurückhaltend"... :neutral: . Was überhaupt ein Problem war: Charakterisierung. So sehr ich Anderson als Handwerker schätze...Figuren lebendig werden lassen und ihnen Profil geben, das ist nicht seine Stärke (und das Drehbuch stammt ja wieder von ihm). Selbst Carlos und L.J. wirkten blass, und die anderen Figuren des Convoys waren pure Abziehbilder. Iain Glen als Dr. Isaacs kam da schon besser rüber als arroganter Irrer.
Aber bevor hier noch jemand denkt, das wird ein Verriss: Ich fand ihn trotzdem cool. Die Mucke rockte, die Härte tat dem Film gut, die Atmo war durchaus ansprechend, und Milla mag ich eh. Und sie ist (auch wenn einige das anders sehen) nicht mal 'ne schlechte Schauspielerin. Die Actionszenen waren nicht so derbe schnell geschnitten wie im Vorgänger, nur hätte ich mir in der ersten Hälfte etwas mehr davon gewünscht. Gerade nach Teil 2 fiel das auf, weil der ja quasi von Anfang bis Ende auf dem Gaspedal steht. Na, wenigstens gab es Krähen und auch noch 'nen Tyrant als Bonus. Und die Resozialisierung frei nach
Day Of The Dead war auch amüsant. Ja, manchmal muss es auch mal Fast Food sein. Das schmeckt auch mal gut.
Fazit: Fetter No-Brainer, der satt macht, auch wenn's nicht das Gesündeste ist. Und kaufen werd ich mir den eh, aber wem erzähl ich das...