Review : Fahrenheit 9/11

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Dem muss ich mich leider anschließen. Der Film verliert einen großen Teil seiner Glaubwürdigkeit, weil er zu einseitig ist. Und das ist sehr schade, da er doch vieles enthält, was einen wachrütteln sollte. Wäre ich ein Bush-Anhänger, würde ich Moore auch einfach nur unterstellen, dass das ganze eine Hetzkampagne ist, und man über Kerry wahrscheinlich einen ähnlichen Film drehen könnte (ob das stimmt, sei mal dahingestellt). Wenn er mit dem Film dafür sorgen wollte, dass Bush nicht wiedergewählt wird, hätte er das Ganze anders aufziehen müssen. Wenn man die Wahlanalysen ansieht, stand bei den Bush-Wählern 'Ethik und Moral' ganz oben. Ist schon erstaunlich, wie man diesen Menschen als besonders moralisch sehen kann. Der Film war doch sehr darauf ausgelegt, Bush als dumm hinzustellen (was ja nicht schwer ist). Vielleicht hätte man mehr seine Moral anzweifeln sollen... Das ist dem Film nicht gelungen. Hier wurde eher hervorgehoben, dass Bush unfähig ist und scheinbar andere Ziele verfolgt, als den Terror zu bekämpfen. Leider Thema verfehlt.
Was mir auch sehr misfallen hat: Moore zeigt die engen Beziehungen zu Saudi Arabien und das merkwürdige Verhalten gegenüber den Bin Ladens. Was hierbei gänzlich fehlt: Was genau ist hier anstößig? Ist Saudi Arabien ein Schurkenstaat, oder hat es den Status eines Osama-Förderers? Sind die Bin Ladens alle böse? Stehen sie in Beziehung zu Osama? Ich muss ehrlich gestehen, dass mir diese Situation nicht ganz klar ist. Ich habe Berichte gesehen, in denen der Werdegang Osamas etwas mehr unter die Lupe genommen wurde, aber auch da ist mir nicht ganz klar, wie die aktuellen Beziehungen aussehen. Ohne diese Zusammenhänge zu kennen, kann ich nicht beurteilen, wie verwerflich die Beziehungen zu Saudi Arabien sind.
Schade, ich hatte mir von dem Film etwas mehr erhofft.

Osolemio