Aus Korea kommen immer wieder verdammt gute Filme. Einzigartige Rache-Thriller, megaunterhaltsame Neo-Western, herzzerreissende RomComs. Zumeist edelst gefilmt und ausgesprochen wertig. Und bei all den Lorbeeren hier dachte ich mir, das könnte was werden.
Wurde es aber leider nicht. Und dabei wurde der Film sehr solide ins Bild gesetzt, mit gutem Auge für Farbgebund und Ausleuchtung. Aber bis auf den zugegebenermaßen netten Twist schaffte es der Film weder, mich zu überraschen, noch auch nur im Ansatz so etwas wie Spannung zu erzeugen. Grusel kam gar nicht erst auf. Zu Lehrbuchhaft war die Inszenierung, jeder "Schock" kam quasi mit Ansage, hätte micht vorhersehbarer sein können. Der fast westlich anmutende Score dreht immer ein paar Dezibel auf, wenn es spannend sein soll, und wenn es besonders packend sein soll, wackelt man mit der Kamera. Erscheint ein gruseliger Geist, haut man nach Zeitplan ein paar akustische Spitzen raus. Man exerziert die Genreversatzstücke nach dem Reißbrett durch und erfüllt somit sämtliche Erwartungen, versucht gar nicht erst, sie zu untergraben oder zu übertreffen. Der Film dümpelte vor sich hin, und es ist selten, dass ich zu Hause anfange, ständig auf den Counter des Players zu schauen. Und als der Film schließlich so etwas wie einen Überraschungsmoment bietet, ist er auch schon vorbei.
Leider nicht der erwartete Kracher. Nicht im Ansatz.