Shaun ist nicht glücklich. Sein Leben erstickt in Alltagsroutine. Mit 29 Jahren ist er einfacher Verkäufer in einem Londoner Elektrofachgeschäft. Die Abende verbringt er in der Eckkneipe, dem „Winchester Pub“. Shauns attraktive Freundin Liz, genau so alt wie er, ist gleichfalls frustriert. Sie möchte Shaun wachrütteln. Er soll mehr aus seinem und ihrem Leben machen, sonst wird sie ihn verlassen.
Shaun lebt in einer leicht chaotischen WG mit seinem alten Schulkumpel Ed, einem kleinen Drogendealer, und mit Pete, einem angepassten Angestellten, den er aus College-Tagen kennt. Die Atmosphäre zwischen Ed und Pete ist gespannt.
Liz lebt in einer WG mit ihrer Freundin Di, die von einer Schauspielerkarriere träumt, und mit David, einem notorischen Besserwisser, der sich an Di gehängt hat, aber Liz liebt.
Das Leben und die Beziehungen dieser sechs jungen Menschen nehmen eine radikale Wendung, als sich in London zunächst schleichend, dann explosionsartig, eine mysteriöse tödliche Seuche ausbreitet: Die Menschen sterben und erheben sich wieder als lebende Tote, als Zombies, die nach dem Fleisch der noch Lebenden gieren.
In dieser Extremsituation erwacht Shaun aus seiner Lethargie ...
Quelle: kinopolis.de
So weit so gut, bereits im Vorfeld schossen einem als eingefleischten Zombiefan die dollsten Theorien durch den Kopf. Nach Dawn und 28 Days, die beide in meinen Augen erstaunlich gut gemacht waren nun ein weiterer Vertreter aus diesem Genre, Produktion GB und auch noch eine Satire.
Voller Hoffnung hat man auf den Kinostart hier in Deutschland gewartet, die Trailer hab ich mir mehrmals angesehen und mich immer wieder gefragt ob das denn was werden kann oder ob die ganze Zombiethematik danach endgültig ihren Ruf weg hat in der breiten Öffentlichkeit.
Bereits am Anfang fallen einem die doch sehr unsinnigen aber keinesfalls dämlichen Kommentare der Hauptdarsteller auf. Shaun, der ultimative Held des Geschehens ist wohl der Filialleiter in einem kleinen Elektrofachgeschäft und seine „Untergebenen“ sind durchweg
respektlos und abgelenkt, Arbeit scheint dort ein Fremdwort zu sein, also das bekannte eben.
Der Zuschauer soll wohl ganz langsam und sachte auf die Zombies vorbereitet werden, anfangs sieht man nur die Füße von Shaun, die er langsam und schlurfend bewegt. Nicht etwa weil er infiziert ist, es gibt einen anderen Grund.
Die Verkäuferinnen sind ebenfalls sehr lethargisch, das ganze Umfeld ist nach und nach von betroffen und man erkennt schnell, dass sich hier was großartiges entwickelt. 8)
Sehr schnell lernt man nun Ed kennen, der beste Kumpel von Shaun, er wird irgendwann mal die Ego-Shooter erfunden haben, so wie der vor der Konsole hockt hehe.
Er versorgt wohl die ganzen Jungs mit rauchbarem, ein herrlich gemütlicher Vollspacko eben.
Shaun und Ed bestimmen eigentlich den ganzen Film. Dank ihres trockenen Humors kam nie Langeweile auf, beide sind ständig für Lacher gut. Die Handbewegung von Shaun, als er einen Selbstmord andeutet, in dem er sich den gespreitzten Zeigefinger an die Schläfe hält, abdrückt und auf der anderen Seite des Kopfes das austretende Hirn darstellt, diese Szene hab ich mehrmals zurücklaufen lassen, zu geil.
Im TV bekommt Shaun nun mit, dass sich in ganz London eine Krankheit oder vielmehr eine Seuche ausbreitet und die Leute mutieren lässt.
Schön langsam sieht man nun die Entwicklung dieses Stadiums, der absolute Brüller war, dass Shaun und Ed in ihrem Häusle sitzen und die Nachrichten laufend umschalten, sie bekommen das also nur am Rande mit. Weil Shaun jeden Morgen die gleichen Rituale pflegt und er einfach abwesend ist von dieser Welt
, bekommt er sein Umfeld auch gar nicht mit, das war einfach göttlich und ich will jetzt auch nicht zu viel spoilern.
Eine reine Satire ist Shaun of the Dead in meinen Augen nicht. Die Story wechselt oft von lustig zu ernst, von beklemmend bis ausweglos. Ich fand gerade diese Mischung mal was anderes und klasse umgesetzt.
Trotz allem kann man schöne Fressszenen bewundern, die ich so vorher nicht erwartet hätte.
Zwar verlieren die Opfer alle sehr schnell ihre Gliedmaßen aber da es sich ja um eine Satire handelt ist das schon vollkommen in Ordnung.
Das „Winchester“, die Stammkneipe, in die sich die Helden verschanzen zieht für den Zombiefan natürlich wieder viele Parallelen mit sich, zB. Night of the Living Dead und ähnliche, was aber durchaus immer so sein wird, da sich Flüchtende ja irgendwo verschanzen müssen. :-P
Das Make Up der Zombies konnte mich durchaus überzeugen, zwar hätte man sich ein paar mehr zerfallene und zerfaulte Gesichter gewünscht aber dann wäre es wohl zu sehr abgedriftet.
Die Untoten bewegen sich sehr langsam und schwerfällig, so wie man es kennt, allerdings werden sie stellenweise auch einfach als dumm hingestellt und nicht wirklich als eine Bedrohung. So kommen beispielsweise die Zombiehorden aus allen Richtungen, Shaun und Ed stehen in der Mitte und sind wild am diskutieren, na ja, das alles hat aber ins Gesamtbild des Filmes gepasst.
Mein Fazit: Endlich mal ein etwas anderer Zombiefilm, der dieses Genre nicht ins lächerliche zieht aber dennoch zeigt, dass man an dieses Thema auch mal mit einer Brise Humor rangehen kann ohne dass dies das Gesamtwerk verschlechtern würde.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es nun einige gibt, die sich weitere Zombiefilmchen ansehen werden, Inspiration haben sie durch Shaun genug bekommen.
Ich hätte mir etwas mehr Splatter und ein wenig mehr Ernst gewünscht aber trotzdem hat er mir gut gefallen 7,5/10