Review : Some kind of Monster

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Metallica. Diese Band ist, ob man sie mag oder nicht, ein Phänomen. Vor über 20 Jahren legten sie mit ihrem Debüt "Kill 'em All" nicht nur einen der Grundsteine des Thrash Metals, welchen sie mit Bands wie Exodus, Slayer oder auch Anthrax (wobei die eher in den bereich Speed Metal fallen) gross machten, sondern sorgten auch, neben Bands wie Iron Maiden, Judas Priest und ähnlichen, für den immer weiter steigenden Metal Boom. Wird gesagt, dass sie die wichtigste, grösste oder auch beste Band sind, dann halte ich das zwar für stark übertrieben, aber dass sie mit eine der wichtigsten Bands waren, dass kann man nicht leugnen.

Man könnte jetzt sicherlich stundenlang über die Musik diskutieren, ob sie ihren "Götter" Status verdient haben, ob sie nach dem Hinzukommen des Producers Bob Rock beim Black Album keinen Kracher mehr hinbekommen haben oder ob Load, ReLoad und die diversen anderen Releases (S&M, Garage Inc., etc.) immer noch Top Alben sind, ob St. Anger jetzt Müll oder wirklich verdammt gut ist oder meinetwegen auch ob die Alben von "Kill 'em All" (welches ich aufgrund des Gesang ehrlich gesagt furchtbar finde) bis "... and Justice for all" überhaupt ihren Kultstatus bzw. ihrem Ruf gerecht werden. Allerdings hat dies mit dieser Doku wenig zu tun.

Die einzige Frage, die sich vor Sichten des Filme swirklich auftut ist, ob der Film Not getan hätte. In der ursprünglich angedachten Form einer reinen Band-Doku mit Making Of Einschlag hätte der Film an sich gar keine wirkliche Daseinsberechtigung, da es pure Selbstbeweihräucherung gewesen wäre, aber so wie der Film geworden ist bzw. sich entwickelt hat, hat er schon mehr Sinn.

Denn auch wenn ein Teil der Doku mit dem Making Of des Albums "St. Anger" beschäftigt ist, so ist ein wichtiger Teil, wenn nicht der wichtigste, sind die persönlichen Konflikte und Probleme der Bandmember im allgemeinen und untereinander. Wenn man bedenkt, dass viele Menschen im Prinzip ähnliche Probleme haben und vor allem, was es für allgemein-bedeutend wichtigere/grössere Probleme gibt, dann verkommt der Film, trotz eines gewissen Sinnes, zur "Belanglosigkeit". Und so denke ich auch über den Film an sich : Er ist recht "belanglos", da mich die Probleme einzelner Musiker, selbst wenn es Grössen wie Metallica sind, selbst wenn es eine Band ist, deren Musik der Alben "Ride the Lightning" bis zum "Black Album" ich doch recht gerne mag bzw. schätze, kaum interessieren, da es wesentlich wichtigeres im Leben gibt, als die kaputte Psyche bzw. das problematische Leben irgendwelcher Prominenten, vor allem, wenn es doch recht speziell dargestellt wird und nicht musterhaft für eine ganze Gattung Promis/Künstler.

Aber deswegen ist der Film noch lange nicht schlecht! Für Metallica Fans ist der Film eh ein Muss, aber auch für Metaller, Leute denen Metallica ein Begriff ist und Leute die Metallicas Musik gerne hören, ohne wirklich der Metalszene anzugehören, ist der Film doch schon stellenweise recht interessant, zumindest zum einmal sehen. Man sollte nur schon einen gewissen Bezug zu Metallica haben, sonst kann man sich den Film schenken.

Sicherlich ist der FIlm mit 141 Min. recht lang geraten. Aber hat man den angesprochenen gewissen Bezug zu Metallica, dann ist die Verbindung aus Making Of des "St. Anger" Albums mit biographischen Rückblicken und einer Doku über die innere Situation der einzelnen Mitglieder keineswegs langweilig.

Was man leider aber auch sagen muss ist, dass der Film einem schon die Augen über Lars Ulrich (Drummer) und James Hetfield (Gitarre, Gesang) öffnet. Während Kirk Hammet (Gitarre) noch relativ normal geblieben zu sein scheint, so habe ich das Gefühl, dass Hetfield und Ulrich irgendwie leicht den Bezug zur Realität verloren haben. Oder wie man im Englischen so schön sagen könnte : "They have completely lost it!". Nur weil die Umstände um die Band herum und auch private Umstände dafür zu verantworten sind, kann man das nicht entschuldigen. Wenn Ulrich bei einem Konzert der neuen Band des Ex-Bassisten Jason Newsted fast in Depressionen verfällt, weil da alles klappt und Metallica es als Band kaum schafft zusammen zu bleiben, dann frage ich mich echt, was der für Probleme hat. Hetfields Probleme mit dem Alkohol und seinem Image bzw. einem gewissen teil davon, sind da schon schwerwiegender, aber auch nix besonderes, da es nicht nur ihm so geht. Bei den Beiden kommt man echt ins Grübeln, was die für Probleme haben und ob ihnen die allgemeinen Probleme, die mit ihnen nix/wenig zu tun haben, überhaupt bewusst sind. Also meine Meinung von den beiden ist nach dem Film erheblich gesunken. Ändert an der zweifelsohne guten Musik und auch an der Qualität des Filmes nichts, aber an den Kopf packen muss ich mir schon.

Fazit : Für Fans eh ein Must See, für alle anderen, die einen Bezug zu Metallica haben, zumindest fürs einmalige Sehen recht interessante Doku, die aber im Hinblick auf die Welt im Allgemeinen schlichtweg belanglos ist. Nicht mal für die "Metalwelt" ist die Doku wirklich relevant, da auf andere Bands, weder von Metallica beeinflusste, noch Vorbilder von ihnen, auch nur annähernd eingegangen wird. Daher nur in Bezug auf Metallica direkt von einer gewissen Bedeutung.
I mean, that's what life is : a series of down endings.

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Offline OnlyEnemyMyself

    • That´s the bottom line cause OEM said so!!!
      • Show only replies by OnlyEnemyMyself
    ist ne coole dvd - gab mir die als alter metallica fan auch zugelegt! sind schon ein paar interessante sachen dabei!
    vor allem wenn sich james und lars in die wolle kriegen!
    als ich kann diese dvd allen metallica fans nur empfehlen!


    Eine meiner liebsten Musik-DVD´s. Sehr interessant und informativ für alle Metallica-Fans. Hier wird einem alles geboten, was das Herz begehrt. Besonders die Streitszenen zwischen Lars Ulrich und James Hetfield sind kultverdächtig. Wer nur die Musik vom letzten Album "St. Anger" kennt, weiß gar nicht, wieviel Arbeit, Kampf und persönliche Selbstfindung hinter dieser Scheibe steckt. SOME KIND OF MONSTER zeigt die Band von ihrer sympathischen und von ihrer hässlichen Seite. Absolut sehenswert !!!


    Zitat von: "kinski"
    SOME KIND OF MONSTER zeigt die Band von ihrer sympathischen und von ihrer hässlichen Seite. Absolut sehenswert !!!


    Sympathisch? Also okay, Hammet scheint ein netter Typ zu sein, aber Ulrich und Hetfield sind nicht mehr ganz taufrisch ;)
    I mean, that's what life is : a series of down endings.

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