NACHDEM sie bereits gestorben sind - nur um dann damit zu überraschen, dass alles ja gaaaaanz anders war und sich die bereits Toten oder die wenigen Überlebenden des Films im Koma das Ganze an den Haaren beigezogene Horrorszenario ja nur eingebildet haben.[/img]
So ein Quark! Also,
wenn jemand beispielsweise erschossen wird, wie in Sixth Sense, und dann zwei Stunden lang rumrennt, um einen Fall zu klären, obwohl er doch schon tot ist, dann ist das schon an der Grenze jeden erträglichen Unsinns. Wenn dann aber auch noch Horrorelemente wie in Dead End dazukommen (der Leichenwagen z.B.), dann rauf ich mir die wenigen verbliebenen grauen Haare und frag mich, wieso ich immer wieder auf solch einen Dreck reinfallen muss.
Reeker setzt noch einen drauf. Da fahren ein paar Kiddies durch die Gegend und werden offenbar von einem durchgeknallten Extasy-Dealer verfolgt, wovon zunächst eigentlich nur einer ne Ahnung hat. Dann geht eines der Girlies mal eben Pipi machen hintern Busch und man erwartet - nach der recht gelungenen Eingangssequenz - eigentlich einen bösen monströsen Killer oder den Extasy-Dealer aus dem Busch kommen zu sehen ... statt dessen rumpelt die Erde mal eben kurz mit Stärke 5.1 auf der Richterskala, und das Bild wird leicht schwummrig. Jau, und das war's. Dazu brauch ich nicht mal mehr ne Spoiler-Warnung.
Was folgt sind anderthalb Stunden ödes Gelaber, Rumhängen auf einer anscheinend verlassenen Raststätte, hier und da beißt einer ins Gras respektive den Wüstensand, ein paar Spritzer Filmblut gebe man noch hinzu, verrühre das Ganze zu einer völlig undurchsichtigen und unverständlichen Schmotze, und just wenn man sich fragt, ob's nicht wenigstens mal an der Zeit wäre, dass eines der Mädels das Oberteil lüftet, um das Ganze aufzulockern, gibt's nen gewaltigen Rumms mit jeder Menge Blechschaden und das wars dann aber wirklich. Danach kommt dann schon die Auflösung, die wieder mal alles wiederholt,
was man in Dead End und in Sixth Sense schon gesehen hat.
Ein solcher Kackfilm aus dem Horrorgenre ist mir selten untergekommen. Ich hab mich gefragt, warum man mich mit solchen Drecksfilmen quält... aber vielleicht bin ich ja ein verkappter Masochist, wer weiß? Ich meine, mal ganz ehrlich - was, bitteschön, ist denn HORROR an Erlebnissen, die zwar gräulich sind, aber
gar nicht stattgefunden haben können, weil die Leute, die sie erleben, die ganze Zeit bereits im Nirwana weilen? Warum kämpfen Tote, die gar nicht mehr kämpfen können und auch nicht untot sind, gegen ebenfalls Tote, die ihnen an die Wäsche wollen bzw. sie noch mal töten wollen, obwohl sie doch schon tot sind und die ganze Mühe daher umsonst ist...?
Äh...verwirrend? Jau, so ungefähr hab ich mich beim und nach dem Betrachten dieses Megaschrotts gefühlt. Aber selbst wenn man es geschafft hat, an diesen endlos langen Metern Zelluloidverschnitt noch irgendwas Gutes zu finden, wird dies sofort durch den Gevatter Tod zunichte gemacht, der zwar gräulich anzusehen ist, ansonsten aber ne Witzfigur darstellt. Denn der hat keine Sense sondern ein Gerät, das mich an den Handmixer erinnerte, den meine Großmutter immer zum Verquirlen des Pfannkuchenteigs benutzte... Da ist ehrlich gesagt die Figur des Schwarzen Tods aus den John Sinclair Heftromanen ja noch gruseliger als dieser Möchtegern-Reeper.
Ach ja, Reeper - der Titel des Films kann wohl nur ein Tippfehler sein, der sich beim Autor eingeschlichen hat. Statt Reeper schrieb er fortan Reeker, und man hat dann flugs die Geschichte erfunden, dass es jedesmal nach Verwesung (bzw. faulen Eiern) stinkt, wenn der Reeker in der Nähe ist. Aber so stinkt auch der ganze Film, und zwar meilenweit zum Himmel.
Hoffentlich kommt niemand auf die Idee, noch weitere Horror-Jauche dieser Art zu fabrizieren - sonst hört's gar nicht mehr auf zu stinken.
Der Lonewolf Pete