Wie versprochen/angedroht die nächste Review.
Dieser Film ist seltsam. Er zeigt uns etwas was nur irgendwie diffus in unserer Vorstellungskraft liegt. Jeder hat/hatte Opa und Oma, oder Vater/Mutter oder kennt andere ältere Paare. Jedoch hat man eigentlich keinen Schimmer wie das intime Zusammenleben im Alter so ist oder sein könnte.
TOO YOUNG TOO DIE zeigt zwei Siebzigjährige die sich kennenlernen, zusammenziehen und dann heiraten. Gezeigt wird bis ins Detail ihr Zusammenleben. Von der Gebisshygiene, übers gemeinsame Plantschen im Badebottich, das Fussnägel Schneiden, das Dampfen in Unterwäsche während einer Hitzeperiode, Streitereien und deftiger Sex und wie deftig 8O wird alles unverblümt und ungeschönt dem Zuschauer nahegebracht.
Die Liebe und Zuneigung der beiden zueinander und die pure Lebensfreude im Alter lässt einen ältere Menschen plötzlich mit ganz anderen Augen sehen.
Sicher, ich hatte mehr als einmal das Gefühl aus Pietätsgründen wegschauen zu müssen(ich meine Oralsex von Siebzigern, als vierziger anzusehen ist schon seltsam) aber wie die beiden aneinander rumnuckeln und übereinander herfallen hat was seltsam kindliches und herzerfrischendes. Was zurückbleibt ist ein einzigartiger Film, sowas gibt es kein zweites Mal, einzigartige und mutige Schauspieler und ein gerade gerücktes Weltbild. Wer den Film nur irgendwie greifen kann-es lohnt das Ansehen auf jeden Fall und wenn man hinterher im Bus öfter mal den Sitzplatz räumt könnte es eventuell mit diesem Film zusammenhängen.
Wertung 8/10