Deadhunter – Der ultimative Griff ins Klo.
Never trust the Cover of a unbekannten Movie…wiuwiuwiu…
Da steht man guter Dinge in der Leihe, denkt an nichts böses und meint, sich mal diesen offenbar spanischen „Zombiefilm“ ausleihen zu müssen. Herr, schenke uns ein portables ofdb, dann bliebe uns so mancher Murks erspart…
Wenn das Menü, unterlegt mit fetziger Mucke, erscheint wähnt man sich noch in Sicherheit, doch spätestens die Trailershow gibt einem zu denken…
Death Download…Dark Area…nanu, Amateurfilme?
Und dann geht der Film los, die Credits laufen. Ein langhaariger Bursche (in schwarz und natürlich mit Sonnenbrille) kurvt mit seiner Mühle umher, und er kurvt eine ganze weile. Sinnlos lange und ewig gleiche Einstellungen kommen da, und die Videooptik lässt nichts Gutes erahnen. Irgendwie scheint der Rhythmus da nicht zu stimmen, der Schnitt ist oft etwas unpassend, die Gewissheit ist da: Jawohl, ein Home-Made-Movie…
Es geht um eine Stadt, die von Untoten heimgesucht wird. Und um eine „coole“ Spezialeinheit, die diese plätten soll. Natürlich tragen die alle schwarz – das macht man halt weil’s so cool ist. Und bewaffnet sind sie auch ganz dolle, Handguns und M-16. Nur hatten sie entweder keine Kohle für Platzpatronen, oder die Waffen waren nur Replikas (oder man wollte einfach nicht so irre laut in der Gegend rumballern), denn wirklich schießen tun sie nicht. Vielmehr schütteln sie die Waffen in ihren Händen ordentlich durch, weil der Rückstoß wohl so derb ist. Als ich das in Kombination mit dem fehlenden Mündungsfeuer und den Schussgeräuschen vom Band sah rutschten mir fast die Tortilla-Chips in die Nebenhöhlen…
Noch mal zurück zum Anfang: Der Bursche, der in so sinnloser Länge in der Gegend rum fuhr entpuppt sich als Stripper, der einen Hausbesuch bei ein paar Damen macht. Denen zeigt er auch, wo der String in der Kimme hängt. Als eine verspätete Freundin erscheint geschehen drei Dinge gleichzeitig: Sie entpuppt sich als Zombie, der Film als ausgesprochen nervig und meine Hirn sich als stark gefährdet ob der folgenden Kakophonie, denn als der Tanga-Tarzan blutenderweise am Boden liegt kreischen die anwesenden Chickas was das Zeug hält. Sie kreischen und kreischen und kreischen, die Kamera fährt von Gesicht zu Gesicht zu Gesicht und ja, sie kreischen noch immer. Es wollte kein Ende nehmen, doch als ich kurz davor war den Fernseher einzutreten war es dann doch vorbei. Danke, das war knapp…
Aber es wurde nicht wirklich besser. Die „Spezialeinheit“ ist immer Herr der Lage, souverän meistern die Jungs (und Mädels) alles was da kommen mag. Da wird auch mal ein Zombie mit einer UK-VHS von
Bad Taste verprügelt, no Shit! Ach ja, kennt jemand das Pokémon Laschoking? Das ist nicht mal halb so lethargisch wie die tapferen Recken in schwarz. Wenn eine Kollegin in der Ecke fest sitzt und von Zombies angeknabbert wird labert man halt erst mal noch mit einer Geretteten, bevor man sich entschließt, doch mal einzugreifen (natürlich zu spät). Aber der Film möchte ja auch nicht allzu ernst sein.
Ernst…das bringt mich zum nächsten Punkt. Das war so furchtbar, ich fasse es jetzt noch nicht. Da gibt es doch diese Fuzzies, die zu nerviger Musik mit einem Taschentuch in jeder Hand herumfuchteln und lustige Grimassen machen, als gäb’s nichts Schönres auf der Welt. Quasi Fluglotsen auf Acid. Jedenfalls trotte so ein Kunde eine Gasse entlang, die breit genug ist um mit zwei Lastwagen nebeneinander durch zu fahren. Plötzlich taucht an jedem Ende der Gasse ein Untoter auf. Die beiden schlurfen dann gemächlich auf ihn zu, aber anstatt einfach an ihnen vorbei zu rennen (das Thema Lethargie hatte ich im Zusammenhang mit diesem Unwerk ja schon) huscht er hin, her, wieder hin…bis er an der Wand steht und nicht mehr weg kommt. Das ist ungefähr so, als lässt man sich auf einem Fußballfeld von zwei Murmeltieren umzingeln. Naja, jedenfalls wurde es nun richtig schlimm, denn was macht der Vogel? Er zückt zwei Tücher, Musik setzt ein…und er wedelt damit herum wie bekloppt. Diesen humorigen Moment (mir stellen sich gerade die Nackenhaare auf) wollte man wohl zur Geltung kommen lassen, denn das geht eine ganze verflucht lange Weile so. Er wedelt und wedelt und wedelt, die Zombies machen dumme Gesichter (so wie ich in jenem Moment) und schließlich, nach schier nicht enden wollenden Nonstopeinstellungen des Wedelns lassen sie von ihm ab, offenbar gelangweilt. Oder diese Darbietung hat den letzten Rest Hirn in den Untoten Schädeln verflüssigt (was ich für wahrscheinlicher halte, denn die Viskosität des Denkapparates hat sich bei mir auch verändert…). Ein Glück, ich war schon dabei meinen Kopf an den Wohnzimmertürrahmen zu dreschen…und unser Wellensittich leidet seitdem an Brechdurchfall. Ob Spanier bei dieser gnadenlos langen und menschenverachtend grausamen Szene lachend am Boden liegen vermag ich nicht zu sagen, aber ein normal Sterblicher benötigt danach mindestens mal eine Lumbalpunktion…
Auf dieser unseligen DVD gibt es auch eine kurze Einleitung von Lloyd Kaufman (ja, der lustige Onkel von Troma), der vom besten Zombiefilm seit Jahren spricht. Allein schon für diesen Spruch gehören dem Kerl beide Nieren entfernt…
Lange Rede, kurzer Sinn: Am Ende sind alle Untoten tot, einige der „Helden“ auch, und im Abspann wird uns sogar noch ein Sequel zu diesem unsäglichen Gurkensalat angedroht. Gott bewahre…
Verbringt eure Zeit lieber mit etwas sinnvollen. Geht spazieren, tapeziert euer Schlafzimmer oder wascht einen Eisbergsalat…egal was, alles ist besser als das…
You have been warned…this DVD is doomed…