Christmas in August ist ein leiser, stiller und einfühlsamer Film über das Sterben und die Liebe. Ein junger Mann betreibt in seiner Heimatstadt ein Photoatelier. Er weiss dass er bald sterben wird und führt sein Leben ungehindert fort. Er kümmert sich um seinen Vater und lässt seine Geschwister im Dunkeln. Eines Tages tritt eine freche Verkehrspolizistin in sein Geschäft und der Begegnung entspringt eine Romanze. Der totgeweihte Photograph hält sich zurück und seine Liebe wird nie von ihm kommuniziert, da er seiner Flamme sein bevorstehendes Ableben verheimlicht.
Der Film ist alles andere als kitschig oder verschmalzt. Die rührendsten Momente sind dass Alltägliche, was plötzlich eine überdimensionale Wirkung bekommt!
Wie wird der alte Papa ohne mich den Videorekorder bedienen können?
Was wird mit meinem Laden?
Ich kann doch keinem Mädchen sagen ich liebe dich und vier Wochen später das Zeitliche segnen!
Zwei Szenen sind besonders ergreifend:
Der Mann wacht nachts bei einem Gewitter auf und kann nicht mehr schlafen. Das Gewitter und das Wissen um seinen Tod wühlen ihn auf. Er geht ins Schlafzimmer seines alten Vaters, schlüpft unter seine Decke und schaut ihm stundenlang in sein schlafendes Gesicht!
Eine alte Dame kommt in sein Photostudio und lässt in aller Würde ein Memorialfoto für ihr Begräbnis machen und unser Photograph schöpft aus diesem Erlebnis grosse Kraft. Der Film endet dann auch mit dem Erstellen des eigenen Photos.
Es wird nicht gross rumgeheult und verzweifelt gegen das Schicksal angekämpft- es ist das stille Akzeptieren des Unvermeidlichen und ein Abschied in kleinen schmerzhaften Schritten- und das wehmütige Wissen um wunderbare Dinge die hätten wahr werden können.
Wertung 8/10