Sin City

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Offline Max_Cherry

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    Scheiße!!! Hier in Bielefeld hängen überall Sin City-Werbeplakate und es gibt  neben 2 kleinen Programmkinos genau 2 große Kinos: Cinemaxx und Cinestar. Ich will den Film unbedingt Donnerstag sehen! Der Boykott ist zudem echt mies, weil sich das garantiert auf die Einspielergebnisse auswirken wird. So ein Mist.


    Offline Max_Cherry

    • Die Großen Alten
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      Ich bin heute Nacht um 0:01 Uhr in Minden im Kino. Das Kino ist mittelgroß (nur ein Saal) und hat guten Sound. Ich bezweifele, dass der morgen da offiziell läuft, da "Die Insel" doch eher Massenware ist, daher die Spontagaktion heute Nacht.

      Die Erwartungen steigen im Minutentackt, na wenn das mal gut geht.


      Offline Max_Cherry

      • Die Großen Alten
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        So, dann mal mein Bericht vom nächtlichen Kinoerlebnis:

        Zunächsteinmal: Sin City setzt Maßstäbe!

        Der Film ist ein fleischgewordenes Comic, und das geht über eine typische Comicverfilmung hinaus, denn kaum ein Bild in dem Film erinnert nicht an ein Bild auf einer Comicseite. Rodrigues und Miller haben somit etwas völlig neues geschaffen. Es sieht zwar alles künstlich aus, aber warum auch nicht, es ist ein Comic. Die Figuren haben wenig Tiefe, sind brutal und haben konservative Einstellungen. Aber was spricht dagegen, es ist ein Comic. Und genau da kann ich viele Kritiker, die sich daran stören, dass der Film Gewalt verherrlicht oder frauenfeindlich ist (was ich gar nicht verstehen kann, da die Frauen im Film überwiegend sehr stark sind und ebenfalls Macht haben), nicht verstehen.

        Die Geschichten sind relativ simple und auch ein bischen ähnlich, es geht immer um Rache. Die "Helden" sind keine Helden, denn sie morden, foltern und haben nichts mit dem gewöhnlichen amerikanischen Comichelden zu tun. Sin City ist eine dreckige Stadt, eine fiktive, düstere Film-Noir-Welt, die in diesem Film einfach meisterlich visualisiert wurde.
        Und das bringt mich zu der Aussage, dass Sin City, ähnlich wie vor 12 Jahren Pulp Fiction ein Meilenstein des Filmes ist. Auch in PF waren die Handlungen sehr simpel und im Grunde "Pulp". Der Film lebt von den Dialogen und den Charaktären und auf eine ähnliche Art funktioniert Sin City: Hier geht es weniger um die Inhalte, sondern in erster Linie um  den Rausch der Sinne. Die Bilder sind so überwältigend und die Figuren sind perfekt umgesetzte Comiccharaktäre, die Stories sind eben typische Comic-Geschichten (soagr 1 zu 1 von Millers Vorlage übernommen). Warum sollte man daran etwas ändern, selbst wenn sie etwas simpel sind und vielleicht etwas altmodisch rüberkommen. Den Film kann man eh nicht ganz ernst nehmen.

        Ein Wort, was mir auch in Verbindung mit dem Film einfällt ist "Kompromisslosigkeit". Denn die Figuren handeln so und sogar der Film geht sehr kompromisslos und schonungslos mit Gewalt um. Es wird einiges gezeigt, was diesen Sin City wohl zu einem der brutalsten, "komerziell gedrehten" Filmen, aller Zeiten macht. Allerdings ist die Darstellung überwiegend verfremdet. Also ich fand den Film zwar hart, hab aber schon schlimmeres gesehen.

        Letzter Punkt:
        Die Schauspieler
        Es gibt 3 Figuren, die man als Hauptrollen bezeichnen könnte, alle anderen sind Nebenfiguren (wieder eine Parallele zu PF). Mickey Rouke, Bruce Willis und Clive Owen machen Ihre Sache sehr gut und verkörpern die "Harten Kerle" fast schon genial. Besonders Rouke hat mir als Marv wirklich unglaublich gut gefallen. Die anderen Darsteller möchte ich nicht einzeln erwähnen, aber mir ist niemand negativ oder falsch platziert vorgekommen. Top-Besetzung.

        Bleibt nur noch zu sagen, dass der Film für mich außer Konkurrenz läuft, weil es einfach etwas völlig neues ist und für mich als Comic-Fan einen Traum wahr werden lässt. Ich würde um die 9/10 geben, aber wie gesagt, in diesem Fall lass ich mal eine Bewertung weg.