Dämon - von Matthew Delaney

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Offline Thomas Covenant

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    Ich hab gestern damit angefangen. Bis Seite 60 dann sind mir die Aüglein zugefallen. Geht flott los. Soldat Ryan Ouvertüre und dann Predator like...weiter.
    Bin gespannt!


    Offline Thomas Covenant

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      OH je werft mit Steinen auf mich, wie fang ich bloss an???

      Wenn ich ein Buch mit siebenhundertfünfzig Seiten in die Hand nehme( und ich liebe dicke Bücher) erwarte ich ganz bestimmte Dinge. Charaktertiefe, dichte Handlung, eine schlüssige Narration einen Spannungsbogen und was gerade bei Horrorromanen wichtig ist eine durch die Fähigkeit des Schriftstellers herbeigeführte Glaubwürdigkeit. Den Horror, Monster oder anderes so zu schildern dass mein Gehirrn die Sache ernst nimmt.

      Unter Pulp verstehe ich Romane, die auf Action, Blood, Gore und Rasanz Wert legen, Handlungstiefe und Motivationen bleiben aussen vor . Solche Romane sind übersichtlich. Geile Kicks die man liest, sich auf die Schenkel klopft und dann vergisst oder den nächsten der Serie goutiert. Die Schreiber sind Routiniers aber keine Kracher.

      Dämon ist Pulp nur leider kein guter, da viel viel zu lang. Ich könnte locker vierhundert Seiten streichen und der Roman würde besser werden. Was hier an unwichtigem der Handlung nicht guttuendes so breit getreten wird geht auf keine Kuhhaut mehr. Wie konnte ein Erstlingswerk so uneditiert in Druck gehen? Hinzu kommt das Delaney kein guter Schreiber ist. Vom Stil her simpel banal und platt. Was für einen kurzen Pulproman ja nicht schlecht sein muss. Hier ist es aber einfach nur ermüdend. Versucht mal in der Mitte des Buches auf den Seiten nur die Dialoge zu lesen und dass ganze Gebrabbel aussenrum wegzulassen, das Buch wird dadurch viel besser.

      Was der Author sich an Handlung ausgedacht hat ist ein weiteres Manko. Ein Reissbrettschocker vor dem Herrn. Welche Themen hier alle verwurstet werden ist schon frech-Kreuzritter, Predator, Qumranrollen, Jesusgrabtücher usw.... Delaney hat die ganze jüngere Horrorfilmgeschichte und theologische Mysterien der letzten zwanzig Jahre geplündert. Respekt!

      Das sind mal die schlechten Nachrichten.
      Die guten sind dass es Teile im Roman gibt, da glaubt man jemand anders hat das Buch geschrieben. Die ersten hundert oder so Seiten auf der Insel sind wirklich gut....danach mit der Bergung des Schiffes fällt der Roman in den Abgrund der cheesigen TV Krimi Dialoge und idiotischem Verhalten von B-Movie Action Helden um dann am Ende auf wieder hundert Seiten richtig die Sau rauszulassen.
      Wie ein Whopper-oben und unten leckeres Brötchen aber das Fleisch zwischen drin irgendwie pappig oder anders rum je nach Sichtweise.
      Wer ist dieser Delaney überhaupt. Seitdem nie mehr was von ihm erschienen. Die Legende im Einband gibt mir das Gefühl-Pseudonym!
      Ich glaube hinter Delaney verbirgt sich jemand anderes-kann mich aber auch täuschen. Filmrechte verkauft kein Wunder, das Buch ist sehr filmisch da der Author so schreibt als würde er ein Filmbild nach dem anderen beschreiben. Dadurch wird es aber kein guter Roman sondern ein nacherzählter Film.

      Ich finde dass Buch durchschnittlich,in den Ansätzen aber mit grossem Potential. Wie gesagt ein 750 Seiten Horrorroman muss erstklassig in allen Punkten sein damit ein so langes Lesevergnügen nicht wegkippt.
      Das letzte Gefecht, Swan Song, Es, Hyperion, Carrion Comfort und einige mehr fallen mir dazu ein. Am Ende des Buches will man mehr, mehr mehr.....hier aber am Ende leider nur ein endlich geschafft!
      In einem Buch wie die Wälder am Fluss dass knapp dreihundert Seiten hat steckt mehr Horror, Spannung und erzählerische Meisterschaft wie hier.
      Deshalb fühl ich mich ein wenig veräppelt nicht von den Anhängern des Buches hier, die Geschmäcker sind verschieden und wer gerne B-Action Granaten und Trashfilme sieht wird hier mit Sicherheit bestens bedient.
      Ich hätte mir gerne etwas mit mehr Beef gewünscht. Nicht mehr Action und Gore davon gibt es genug, nein mehr Tiefe und Anspruch.

      Jetzt gehts an den nächsten Horrorknüppel THE TERROR von DAN SIMMONS ein riesiges 800 Seiten Hardcover. Wieder habe ich hier eine begründete Erwartungshaltung, den Simmons hat bisher immer geliefert.
      Auch und immer in dieser Länge.


      Offline Thomas Covenant

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        Gert, das Buch war nicht schlecht habe mir persönlich nur mehr versprochen.
        Als Unterhaltungsliteratur funktioniert er ja sehr gut.