Hesher Trailer:Synopse: (moviepilot.de)"Hesher rotzt dich weg" Moviepilot
Der 13jährige TJ (Devin Brochu) hat es nicht leicht. Zusammen mit seinem Vater (Rainn Wilson) hat er den tragischen Tod seiner Mutter zu verkraften.
Auf dem Weg zur Schule trifft TJ zufällig auf Hesher (Joseph Gordon-Levitt), einen End-Zwanziger mit schwieriger Vergangenheit. Der anarchistische Hesher wird in der schwierigen Zeit zu einer zwiespältigen, aber wichtigen Bezugsperson für TJ: Zum einen sieht er zu Hesher auf, zum anderen hasst er ihn.
Quasi in Eigeninitiative quartiert sich Hesher bei TJ und seinem Vater ein, die mittlerweile bei der Großmutter (Piper Laurie) wohnen. Eines Tages gerät TJ in Schwierigkeiten und bekommt Hilfe von der Kassiererin Nicole (Natalie Portman), in die er sich später verliebt. Aber Hesher macht den träumerischen Fantasien von TJ einen Strich durch die Rechnung.
Kritik:Leider nicht so tiefgründig wie die Prämisse des Filmes verspricht. Im Prinzip ist Hesher nichts anderes als eine amerikanische, Heavy Metal Version des Miike Meisterwerks VISITOR Q. Das war mir im Vorfeld durchaus bewußt und auch wenn der Film hin und wieder sehr kompromisslos vorgeht (als er bspw. den kleinen Jungen echt anfährt, ...) ist er natürlich niemals so grenzüberschreitend wie das japanische Original. Meist wirft Hesher mit relativ einfach zu durchschauenden Metaphern um sich wie das seines linken Eis (sei froh, dass du überhaupt noch eines hast -> Glas halb voll) oder der flotten 4er Nummer (kleiner Zeh im Arsch, Zunge verkrampft -> am Ende haben es sich die Mädels selbst gemacht, er sich einen runtergeholt und alle waren glücklich -> sei deines Glückes eigener Schmied)...
Was hervorragend war, war erneut Joesph Gordon-Levitts Leistung
sowas von gegen den Strich gebürstet und dennoch 100% abgenommen hat man die Rolle als abgerockter Hesher mit siffigen selfmade Tattoos, Sackunterhose und Metalkluft. Der Soundtrack mit den alten Hits von Metallica und dem ein oder anderen Motörhead Song war EINE BANK! U.A. das legendäre Cliff Burton Solo der Caught in the Act Platte - es wurde also keineswegs auf die bekannten, Mainstreamtauglichen Metallica Hits gebaut, sondern echter Rock'n'Roll geboten!
Ich denke, wenn ich VISITOR Q nicht gekannt hätte, und das Konzept des Fremden, der sich grundlos in einer Familie einnistet um mit unkonventioneller Art diese zu retten (immer im Unsicheren über dessen Motivation), dann hätte der Film richtig gezündet. So ist er "nur" gut.
Empfehlung für Marc - ich tue es selten, aber ich denke dank der Sprüche und des sensationellen OSTs könnte das was sein.
Und für Markus - und sei es nur wegen Joseph Gordon-Levitt.
Wertung: