Beautiful Boxer

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Anonymous

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Genre: Biopic, Action [Thailand 2003]
Vertrieb: Euro Video / MFA+
Veröffentlichungstermin: Kauf: 17.11.2005
Laufzeit: ca. 115 min
Regie: Ekachai Uekrongtham
Darsteller: Neukkid Boontong, Asanee Suwan, Sorapong Chatree, Orn-Anong Panyawong, Nukkid Boonthong...
Bildformat: 16:9 ( 1,78:1 anamorph )
Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 5.1) / Thai (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Keine
Freigabe: FSK 12
Region-Code: 2   [2 DVD Digipack]


Der kleine Nong Toom wächst in einer Provinz Thailands auf. Der Junge ist anders als seine Spielkameraden. Schon früh hat er einen großen Traum, er möchte ein richtiges Mädchen sein. Per Zufall gerät er in einen Kickboxkampf, den er prompt gewinnt. Der Junge erkennt, dass er mit dem Sport nicht nur der Armut seiner Familie entkommen, sondern auch seinen Traum – eine Geschlechtsumwandlung – erfüllen kann. Nong Toom wird Kickboxer und begibt sich damit in eine Gesellschaft, die seinem Wesen nicht unähnlicher sein könnte.

14 Jahre sind vergangen seit der letzte Kickboxer eine Palme umkicken durfte und nun bekommt der Genre Fan ein weiteres Thai Werk präsentiert, was sich jedoch stark von damals unterscheidet. Doofe Einleitung und das Ganze hätte auch mehr zu Ong Bak gepasst, aber ein Tribut an van Damme und seine Erfahrung mit der Palme muss hier einfach sein [für alle die es nicht kapieren -> Screenshot].  Nun bin ja neben dem harten und doofen Actionfilm vor allem seit Titanic ein Fan von Filmen, die den Mann alles Emotionale abverlangen und genau um so einen Film handelt es sich bei Beautiful Boxer. Kitsch ist es aber im Gegensatz zum letztgenannten Film nicht ansatzweise zu ernst ist das Thema und das Gesamtwerk wurde auch entsprechend von Monsieur Regisseur [dessen Name mich irgendwie an die Buchstabenreihen beim Augenarzt erinnert] umgesetzt. Schon als kleiner Junge zeigt sich Tooms bestimmter Weg und so nimmt der sein inneret Konflikt zwischen dem Anderssein und den Erwartungen seiner Umwelt seinen Lauf.


Der Hauptdarsteller Asanee Suwan, der ja nun zu Beginn nicht gerade mädchenhaft wirkt, verkörpert in einer wahnsinnig guten Performance seine langsame Verwandlung zur Frau. Hier greift nicht nur die tolle Kostümarbeit, nein auch die Nong Toom nach und nach bestimmenden Charaktereigenschaften einer Frau sofern ich das als böser Macho beurteilen kann, werden sehr glaubhaft dargestellt. Hier wird nichts der Lächerlichkeit preisgegeben sondern dem Zuschauer einen sehr ernsthaften Einblick in den Konflikt zwischen dem Mann und Frau sein gewährt. Unterbrochen werden diese Szenen von den Kämpfen, zu Beginn von dem 1. Erfahrungen mit Thai Boxen über die Trainingsequenzen bis hin zu den Ring Kämpfen. Letztere werden sehr eindrucksvoll in Szene gesetzt, dabei sollte man seine Erwartungshaltung aber nicht an furiosen Drahtseilakten eines Jet Lis oder eines Films wie Ong Bak orientieren sondern eben an die Realität. Dazu gehören auch die kulturellen Eröffnungsszenen wie Beten, Ringtänze und dergleichen. Die Kämpfe sind dann wie geschrieben sehr realistisch und toll umgesetzt dienen aber natürlich eher zur Charakterentwicklung sowie Tooms großem Ziel anstatt dem „boahhh“ und „voll geil“ Effekt. – zumal Toom Gewalt eigentlich verabscheut und dies auch mit einer netten Geste bei seinen Gegner eindrucksvoll zeigt.


Der Ganze Film ist dann vor allem im späteren Verlauf in einen teils schon märchenhaften farbenprächtigen Look gehüllt, der zusammen mit dem wunderschönen Score zu verzücken weiß. Nichts wünscht sich der aufrichtige Zuschauer mehr, als dass Tooms Wunsch in Erfüllung geht und spätestens wenn man die Sequenz an der Bushaltestelle sieht, weiß man welch toller Film Beautiful Boxer ist. Ärgerlich fand ich teilweise, dass man mit der Wahl einiger Gegner schon etwas von der eigentlichen Ernsthaftigkeit des Themas nimmt. So muss Toom im fernen Japan gegen irgendeine Monsterfrau frisch von der Schlachtbank kämpfen, was vor allem im Vergleich zu den früheren Kämpfen unpassend gewählt wurde. Hier hat man den Eindruck, der Film nimmt sich selbst nicht ernst, aber vielleicht empfand nur ich das als störend, das Gesamtbild trübt das aber nicht.


Was ist nun die Kernaussage des Films? Nun zum einen wenn auch etwas naiv, dass man seinen Weg gehen soll egal was andere sagen und ganz wichtig die Schlussszene mit dem kleinen Jungen „ Sei du selbst“ –  Ansehen auch wenn er nicht jedem gefallen wird!!!!  8/10




Offline ap

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    Sehr schönes Review, dankeschön. Gerade deswegen tut es mir leid den Fred schließen zu müssen, aber wir haben bereits einen Review-Thread zum Film !

    http://beyondhollywood.de/forum/index.php?topic=5277&highlight=boxer

    Bitte Suchfunktion nutzen, danke.  ;)