Nun, bei uns im Dorf lebt ein ein jüngerer Mann (ca. 25 Jahre alt), der an paranoide Schizophrenie hat. Ich kenn diesen Typen sogar. Er war schon zweimal in der Klapse. Beim ersten Mal ging er freiwillig hin. Beim zweiten Male wurde er zwangseingeliefert. Er wollte nichts mehr essen, weil er dachte, sein Essen wäre vergiftet (und das zu jeder Zeit und jedem Ort). Jedenfalls hat er das Gefühl das er stets beobachtet wird. Jedes Mal wenn er aus der Wohnung geht, nimmt er einen anderen Weg zu seinem Ziel (auch wenn er viel länger ist). Zudem fühlt er sich ständig beobachtet. In seiner Wohnung gibt laut seiner Aussage sechs Geheimkameras. Er behauptet, dass der Dörfchengeist hinter der ganzen Verschwörung steckt. Der Dörfchengeist ist ein ausgewählter Kreis von Elite-Bürgern meines Dorfes bzw. alteingessene und erzkonservative Kontrollfanatiker, die in unserem Dorf leben. Dieser Dörfchengeist ist streng hierarchisch nach einem Kastensystem à la Hindus geregelt. In der tiefsten Kaste sind die Handwerker, die sozusagen die Drecksarbeit machen (Kameras in Wohnungen einbauen, usw.). Dann kommen die Bürolisten. In der dritten Kaste sind die Firmenchefs, Manager, usw. In der obersten Kaste sind dann eben diese Leute (alle über 60 Jahre alt), der sich Dörfchengeist nennt und alles kontrollieren. Diese ganze Organsiation will das Leben und das Geschehen in meinem Dorf unter Kontrolle und Beobachtung halten. Ausserdem hält dieser Typ, jeden Mann oder Knabe, der in violetten, pinkigen oder roten Kleider rumläuft (auch wenn es nur ein T-Shirt ist) für schwul oder jemanden, der schwul werden könnte. Ausserdem kann ein schwuler Mann einen Vogel so beinflussen, dass, wenn der Vogel zu einem Kind fliegt und pfeift, dieser das Kind schwul machen kann. Zu mir hat er mal gesagt, dass ich auch schwul wäre und ich mit ihm darüber reden könnte. Der Grund war, dass ich fünfzehn Minuten wärend dem Training kacken war (he, so lange brauche ich immer 8) ). Dieser Typ war im gleichen Sportverein wie ich (von dort kenne ich ihn auch). Er sagt zwar immer er sei kein Schwulenhasser, aber dem darf man eh nix glauben, der ist ja schliesslich irre.
Im Prinzip ist er ein ganz armer Kerl, der einfach total verrückt und abgedreht ist. Tja, und der ist jedem im Dorf ein Begriff.
Dann haben wir noch den Albi (der Kürzel von Albert) und sein Sohn. Die verkrachen sich regelmässig. Da kam schon öfters die Polizei vorbei um die beiden Streithähne auseinander zu bringen. Nicht nur wenige Male gingen die Beiden mit Gewehren und Messern aufeinander los. Doch immer wieder versöhnen sie sich wieder. Zwei Monate später steht wieder die Polizei im Haus. Obwohl der Sohn schon lange erwachsen ist, wohnt er immer noch im Bauernhof seines Vaters.
Die Dauerbrenner in unserem 1300-Seelen-Dorf.