Ein Häusel auf dem Lande und dazu idyllische Musik, so beginnt der 1-stündige Alptraum, bei dem es einem weitaus mehr als nur die Zehennägel hochklappt. Und dann kommt bombastisch ein dickes "AXE" ins Bild, aus dem Blut rinnt. Im Nachhinein hätte man sich besser ein gleichnamiges Deo gekauft, aber gut...
Drei Zausel dringen in eine Wohnung ein (oder ist es ein Hotelzimmer? Mehr als einen Raum sieht man nicht, aber ist eh dunkel, so what...) und warten. Steel ist der Anführer des Trios, der Schmale. Lomax ist ein Kotzbalken kauender Breitmaulfrosch, der Breite, und Billy die Mimose vom Dienst und wegen seiner Frisur und dem Bart der Breitner. No Shit, der sieht Paule wirklich ähnlich! Jedenfalls macht der Schmale ständig an seinen Fingernägeln rum, der Breite brennt Löcher in ein Frauenkleid, und der Breitner schaut aus dem Fenster, da man die Karosse des Erwarteten schon meilenweit sehen könne. Der Breite nervt den Schmalen offenbar, und so bittet er ihn, ihm ein Wasser zu holen.
"Hol mir ein Glas Wasser. Und trink es dann selbst, damit du was zu tun hast."
Schließlich verkündet der Breitner, dass der Erwartete erwartungsgemäß das Ende der Wartezeit ankündigt - nämlich mit seiner Ankunft. Da steige noch einer aus. Gleich zwei, na sowas. Kurz darauf hören wir Stimmen vor der Tür, die eines Mannes und die einer Frau. Als die Tür sich allerdings öffnet sind es zwei Männer, die eintreten. Dass man Nicht-Heteros in Filmen oft eine etwas "weibische" Stimme verleiht ist nicht neu, aber gleich eine
Frauenstimme, das ist ganz großes Tennis. Jedenfalls wird der Erwartete sogleich nett vom Schmalen begrüßt. Ob die Zigarre des Breiten stinke wird er gefragt. Als er dies bejaht wird die angesprochene Zigarre dann irgendwie an/in/auf dem Gesicht des Erwarteten ausgedrückt (oder er gar damit erstickt?), so ganz wird das wegen des dilletantischen Schnitts nicht deutlich, aber er überlebt es nicht. Oder sind es die halbherzigen 2,5 Tritte, die der am Boden liegende kassiert? Oder gar die Drohung, ihm die Nase abzuschneiden? Zumindest macht der Breitner den Schmalen darauf aufmerksam, dass dies vergebliche Müh wäre, da der Erwartete erwartungsgemäß erwartet wird - vom Sensenmann, und der hat's gut, der spielt nämlich nicht in dieser Grütze mit. Der Glückliche...
Ach ja, da wäre ja noch der zweite Ankömmling (der mit der Frauenstimme). Dieser wirft sich ängstlich und kreischend (oder gar ängstlich kreichend?) aus dem Fenster (offscreen natürlich, Props kosten Geld...).
"War das denn nötig? Das sind 12 Etagen!"
"Nein, es sind nur 9!"
Und ich will Feuerwehrmann werden.
Und so kommt es, dass der Schmale, der Breite und der Breitner sich in ihre mobile Personenbeförderungseinheit (im Folgenden Auto genannt) setzen und ins Grüne fahren. Quasi auf der Flucht. Vor wem? Keine Ahnung, Statisten kosten Geld...Naja, schließlich hält man an einer Tankstelle, Breitner möchte eine Cola und der Schmale etwas Obst. Doch die Äpfel sind dem guten Manne nicht frisch genug, deswegen schmeisst er mit dem Obst nach der Verkäuferin, die erstarrt hinter dem Tresen steht. Dann exerziert der Schmale mit dem Breiten noch etwas Obsttaubenschiessen. Der Breite wirft, der Schmale schiesst. Und trifft...sagt zumindest der Breite, denn zu sehen ist das Ganze nicht onscreen...Obst kostet ja Geld. Und dann geht der Schmale mit einer kleinen Melone an die Theke und sagt, dass man schöne Melonen hätte...und die Bedienung sicher auch. Sie solle die Bluse ausziehen. Was sie auch tut. Aber schöne Melonen hat sie nicht. Und bei der folgenden Willi-Tell-Nummer beisst eine unschuldige Flasche Heinz-Ketchup ins Gras. Ketchup kostet Geld, aber das kam vielleicht durch das Product-Placement wieder rein...Übrigens vergessen die Jungs die Cola für den Breitner...die Schufte...
Esst mehr Obst!
Um unterzutauchen benötigt man ein abgelegenes Haus. Und zwar jenes aus dem Vorspann. In diesem wohnt Lisa die Zarte und ihr phlegmatischer Opa, der Alte. Der ist pflegebedürftig und bekommt von der Zarten die Schultern gewaschen. TV schauen darf er auch, auch wenn ausser Ton nicht viel aus der Glotze rauszuholen ist, aber das scheint ihn nicht weiter zu stören. Und warme Milch kriegt er gemacht. Während die kocht, gönnt sich die Zarte ein Glas Milch, in das sie Kekse tunkt. Das wird so zelebriert, als ob es wichtig wäre. So wie alles im Film. Gelegentlich wird von ihr auch schon mal eine Henne geaxt. Man kann ja nicht von Milch und Keksen allein leben. Und alle Jubeljahre gibt's auch mal ein Ei...oder auch zwei, wenn die Zarte sie auf dem barfuss beschrittenen Wege ins Heim fallen lässt und schamhaft im Gras verknatscht...was sollen denn die Marder denken?
Rettet die Biber!
Und da die Haustüre stets offen ist schneien die drei von der Tankstelle schon bald herein. Breitner brauche etwas Ruhe, er sei krank. Ich auch langsam, aber das ist eine andere Geschichte...Man ist ja gastfreundlich und wimmelt sogar die zwei Polizei-Statisten ab, die des Weges kommen. Essen soll die Zarte machen, also gibt es Henne. Die "Familie" scheint nicht oft Besuch zu bekommen, denn die Zarte spielt tatsächlich mit dem Gedanken, sich im Bad die Pulsadern zu öffnen. Aber da Makeup-FX Geld kosten...klopft der Breitner an die Tür. Und als später der Schmale zum Alten unhöflich ist, will der Breitner galant sein...und wird quasi aufs Zimmer geschickt. Schmollend zieht er von dannen, man möchte "Heul doch! Heul doch!" hinterher rufen.
Zewa wischt selbst nass noch wie blöde!
Der Schmale verbringt den Abend damit, sich die Fußnägel zu schneiden (...), und der Breite raucht unruhig im Bette. Er hat nämlich ein Auge auf die Zarte geworfen. Gedacht, getan: Er geht in ihr Zimmer und wirft sich auf sie, rollt etwas unbeholfen auf ihr hin und her und bekommt abschließend ein Rasiermesser über den Nacken gezogen. Danach zerrt die Zarte eine große Kiste durch den Flur und macht dabei einen Lärm wie zwanzig Hunnen auf'm Betriebsausflug, aber die bösen Watzemänner haben allesamt einen guten Schlaf (der Breite nun sowieso...). Der Breite wird in die Badewanne gepackt, dann offscreen zeraxt (auf der BE-DVD nicht mal das, aber das hilft auch nicht mehr) und in die Kiste gepackt. Als die Zarte diese dann durchs Haus rumpeln will hilft ihr der Breitner, nett wie er ist, und schafft das schwere Ding auf den Speicher. Dort bemerkt er was da Feines drin ist und fragt sie, wer das getan hätte. "Der Andere", also der Schmale. Ob es einen Ort gebe wo man ungestört reden könne? Klar, die Zarte führt ihn tief in die Pampa. Man hätte zwar auch auf dem Speicher reden können, ich meine...wenn niemand das Gepoltere der Zarten gehört hatte, dann hätte sich auch niemand ernsthaft an ein paar gewechselten Worten gestört (und mehr als ein paar sind es auch dann nicht).
Nehmen auch Sie Aspirin+C!
Die Zarte kehrt ins Haus zurück, wo der Schmale schon wartet. Er habe Hunger, also bekommt er eine Stulle. Dann hat er Hunger anderer Art, also bekommt er ein Handgemenge vorm Kamin, welches so verwackelt gefilmt ist dass man fast das Abendessen über den Wohnzimmertisch speiht. Wenn man das nicht schon hat. Möglich wär's. Schließlich wird der Miesling...jawoll: geaxt. Offscreen versteht sich. Und der später auftauchende Breitner merkt bald, dass Ringe nicht in die Tomatensuppe gehören. Und Schmale nicht in den Kamin (erst recht nicht bei der BE-DVD). Schreiend rennt er vor die Tür, wo er von den beiden Polizei-Satisten gekugelt wird. Ende.
Hey, und dabei ging der Film nicht mal 'ne Stunde! Ganz großes Kino! Besser noch als ein Schwenkeinlauf oder gar schwer entfernbare Tapetenreste an der Wand! Ehrlich!