Chuck Palahniuks "Choke/Der Simulant" wird verfilmt

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Offline nemesis

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    Chuck (Fight Club) Palahniuks Buch Der Simulant kommt auf die Leinwand. Clark Gregg verfasste das Drehbuch und führte erstmals Regie. Zuvor hat er nur als Schauspieler gearbeitet (11:14, Wir waren Helden etc.). Fox hat die Auswertungsrechte gekauft und plant, den Film in den Staaten im August zu starten. Dabei sind u.a. Sam Rockwell, Anjelica Huston und Kelly McDonald.

    Da ich das Buch noch nicht kenne (was ich aber ändern werde)...:
    Zitat von: amazon.de
    Das Schöne an Chuck Palahniuks Büchern ist: In ihnen findet jeder etwas, das er anstößig findet. Der Autor von Fight Club und zwei weiteren Romanen schreibt mit erfrischender Rücksichtslosigkeit, und seine Einfälle sind so gut, dass man problemlos Buchtitel daraus machen kann: Der Simulant heißt im Original Choke, weil die Hauptfigur Victor Mancini sein Geld damit verdient, in überteuerten Restaurants publikumswirksam zu ersticken -- bis ein hilfsbereiter Mensch auftaucht, ihn rettet und ihn aus lauter Dankbarkeit für die Gelegenheit zu einer solchen Heldentat mit Geld überhäuft.

    Und Victor benötigt dieses Geld dringend: Er muss seine Mutter unterhalten, die in einer psychiatrischen Klinik dahinsiecht. Von ihr hat er eine ganze Menge dysfunktionaler Charaktereigenschaften geerbt, darunter eine hemmungslose Gier nach Sex, die er nach Therapiesitzungen der Anonymen Sexabhängigen mit seinen Leidensgenossinnen auslebt. Dass es dabei nicht unbedingt romantisch und nicht wenig erotisch zugeht, dürfte Palahniuk-Leser kaum wundern.

    Das zentrale Thema von Der Simulant heißt Sucht, die Sucht nach Sex, Ordnung, Liebe -- irgendetwas, das dem Leben einen Sinn verleiht. Palahniuk selbst scheint diesen Sinn in einer fast zwanghaft detaillierten Schilderung seiner Schauplätze zu finden. Egal, wo seine Protagonisten sich befinden, der Leser wird jede Kleinigkeit über ihr Umfeld erfahren. Diese Kritik ist allerdings eher unwesentlich angesichts der Frage vieler Kritiker nach der Zurechnungsfähigkeit des Autors. Palahinuk weiß, dass unser fragmentiertes Weltverständnis ein gewisses Maß an Wahnsinn nötig macht, um zu überleben und um über diese Welt zu schreiben. Er schreibt Prosa, die unserer Wirklichkeit gerecht werden will, keine Fluchtliteratur. Und er hat trotzdem Spaß dabei.

    Und weil's so schön ist, ein Auszug aus dem Buch:

    Zitat
    "Von jedem dieser Männer und Frauen hast du schon jahrelang gehört (...) Diese Leute sind der Grund, warum es auf jeder Notfallstation einen Bohrer mit Diamantspitze gibt. Damit werden die dicken Böden von Sekt- und Seltersflaschen angebohrt. Um den Unterdruck aufzuheben. Das hier sind die Leute, die nachts ins Krankenhaus wanken und behaupten, sie seien ausgerutscht und auf eine Zucchini gefallen, auf eine Glühbirne, eine Barbiepuppe, auf Billardkugeln, auf eine Wüstenspringmaus. Siehe auch: Billardstock. Siehe auch: Kuschelhamster.

    Sie sind in der Dusche ausgerutscht und haargenau auf eine glitschige Shampooflasche gestürzt. Ständig fallen irgendwelche Unbekannten über sie her und attackieren sie mit Kerzen, Basebällen, hart gekochten Eiern, Taschenlampen und Schraubenziehern, die dann entfernt werden müssen. Hier sind sie, die Männer, die in der Zulaufdüse ihres Whirlpools stecken bleiben."

    Bleibt zu hoffen, dass diese Verbindung der Handlung und der Gedankengänge ebenso genial gelöst wird, wie es bei Fight Club der Fall war.


    Offline nemesis

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        Die Tage auf :prime: gesehen. War nicht schlecht. Man erkennt Palahniuk darin. Mir hätte er vielleicht mit etwas mehr Bissigkeit besser gefallen, er wirkte auf mich teils etwas zu "beschwingt". Aber kann man sich anschauen.