Kulturrat reagiert mit Unverständnis auf bayerische Verbotsforderung
Der Deutsche Kulturrat reagierte mit Unverständnis auf die neuerlich vorgebrachte Forderung nach einem Herstellungs- und Vertriebsverbot sogenannter "Killerspiele". Kulturrats Geschäftsführer Olaf Zimmermann sagte: "Eigentlich war die Debatte um das Verbot von gewalthaltigen Computerspielen längst beendet. Sowohl in der Politik als auch in den Verbänden bestand Einvernehmen, dass die Kraft besser in die Ausbildung von Medienkompetenz bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie in die Auszeichnung guter Computerspiele gesteckt werden sollte, statt in einen Verbotsaktionismus zu verfallen, der in Zeiten des Internets ohnehin schwer durchsetzbar ist. Anerkanntermaßen hat Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten besonders strikte Jugendschutzregelungen und das ist auch gut so. Handlungsbedarf besteht darin, gewaltfreie, anspruchsvolle Computerspiele stärker bekannt zu machen. Der geplante Deutsche Computerspielepreis der Bundesregierung zielt genau in diese Richtung und ist daher eine positive Maßnahme. Dem Vernehmen nach bemüht sich gerade die Bayerische Staatsregierung besonders darum, dass der Preis in München verliehen wird. Vor diesem Hintergrund ist die Forderung nach dem Verbot von Computerspielen ein schlechter bayerischer Running Gag in Wahlkampfzeiten."
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hatte unlängst die Forderung nach einem entsprechenden Verbot erneuter. In Bayern wird 28. September 2008 ein neuer Landtag gewählt. Der Deutsche Kulturrat indes hatte sich schon früh in die Debatte eingeschaltet und gegen ein Verbot argumentiert. Erst im August wurde der G.A.M.E. - Bundesverband der Entwickler von Computerspielen in die Dachorganisation der deutschen Kulturverbände aufgenommen.
http://www.mediabiz.de/newsvoll.afp?...i=00000000&T=1GUUUUUUUUUUUUUUUT gekontert