Mal interessantes Pro und Contra:
"Killerspiele": Nur Rauchen ist gefährlicher
Neue Studie in den USA sieht direkte Auswirkungen auf Gewaltbereitschaft - In Deutschland warnen Psychotherapeuten vor Verlust des Mitgefühls
Die Diskussion rund um ein Verbot von "Killerspielen" geht rund um den Globus in eine neue Runde. In den USA sieht eine Studie direkte Auswirkungen zwischen Killerspielen und Aggression. Lediglich Rauchen sei für die Menschheit etwas gefährlicher als die Gewalt in den Medien, so die Studienautoren. Auch in Deutschland fordern Psychotherapeuten ein Verbot der Killerspiele. Diese seien "Landminen für die Seele" und würden bei Jugendlichen zu einem Verlust des Mitgefühls führen.
Gewalt in den Medien
Eine neue Studie der beiden University of Washington-Wissenschaftler L. Rowell Huesmann und Brad Bushman kommt zu dem Ergebnis, dass Gewalt in den Medien eine "ernsthafte Bedrohung für die allgemeine Gesundheit" sei. Die beiden Wissenschaftler hatten sich 50 Jahre Forschung auf dem Gebiete Gewalt in Fernsehen, Film und Videospielen angesehen und stellten nun fest, dass nur Rauchen noch gefährlicher für die Gesundheit sei.
Eine ernsthafte Bedrohung
"Der Gewalt in den elektronischen Medien ausgesetzt zu sein, hat einen größeren Einfluss auf die allgemeine Gesundheit der Menschen als andere Bedrohungen. Nur der Einfluss von Rauchen auf Lungenkrebs ist noch etwas größer", so Bushman in einem Statement. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Kinder durchschnittlich drei Stunden pro Tag vor dem Fernseher verbringen, 40 Prozent der Inhalten seien dabei gewalttätig. "Kinder verbringen zudem immer mehr Zeit mit Videospielen, viele davon beinhalten Gewalt. 83 Prozent aller Haushalte mit Kindern haben auch eine Spielekonsole", so Huesmann.
Virtuelle Gewalt wird real
Die Ergebnisse wurden im "Journal of Adolescent Health" veröffentlicht und belegen, dass Kinder, die mit Gewalt konfrontiert sind, sich mit Stereotypen identifizieren und in der Realität auch gewalttätiger reagieren. Die Ergebnisse gelten sowohl für Jungen wie auch Mädchen.
Aggressionen steigen
"Die Untersuchungen zeigen eindeutig, dass virtuelle Gewalt das Risiko fördere, dass sowohl Jugendliche wie auch Erwachsene in der Realität wesentlich aggressiver reagieren und auftreten würden", so Huesmann. Es würden natürlich nicht alle Kinder, die mit Gewalt konfrontiert sind, auch aggressiver, so die Autoren. Es komme dabei sehr wohl auch auf die Eltern und das Umfeld an.
"Landminen für die Seele"
Laut einem Bericht von Golem hat nun auch die deutsche "Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspychotherapie" (GWG) ein Verbot von Killerspielen gefordert. Diese würden zu einem Verlust des Mitgefühls bei Jugendlichen führen. "Killerspiele sind wie Landminen für die Seele", warnte die Hochschuldozentin Elke Ostbomk-Fischer. Die "Medienverwahrlosung" junger Menschen habe in den vergangenen Jahren ein erschreckendes Ausmaß erreicht. Die politisch Verantwortlichen müssten umgehend handeln, "bevor eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen vom Strudel der Gewalt mitgezogen wird". Manche dieser Spiele seien "menschenverachtend und grundgesetzwidrig". "Daher sollte ihre Herstellung und Verbreitung strafbar sein."
Keine Killerspiele auf dem Gabentisch
Die GWG, nach eigenen Angaben der größte Fachverband für Psychotherapie in Europa nahm in einer Presseaussendung zum Thema Stellung und nutzte die die Vorweihnachtszeit um die Empfehlung an die Eltern auszusprechen, keine Killerspiele zu Weihnachten zu verschenken. Die GwG definiert "Killerspiele" als "Spielprogramme die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen darstellen und dem Spieler die Beteiligung an dargestellten Gewalttätigkeiten solcher Art ermöglichen."(red)
Und im Gegenzug ein erhellendes Interview mit Matthias Dittmayer, dessen Video bei youtube, welches sich mit falscher Berichterstattung auseinander setzt, schon über 200.000 Hits hat:
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/409151/TrkHomeMagMainDas Video:
Ja, für solche Berichterstattungen zahlen wir im Jahr mehrere Millionen an Gebühren. Ganz großes Kino.