OK, das niemand mosert ;-) über Klicks auf meiner Hp würde ich mich dennoch freuen
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Story:
Paxton, Josh und Oli. Drei Backpacker aus Amerika und Island stoßen während ihres Amsterdam Aufenthalts nicht nur auf ungeahnte Potqualitäten und bezahltem Sex der Superlative auf einen netten Kerl, der ihnen von einem sagenumwobenen Hostel in der Slowakei erzählt. Nur Frauen, nur Sex, Eurobackpacking in der reinsten Form. Das lassen sich die drei Sextouristen nicht zweimal sagen und schon am nächsten Tag stoßen sie in die Tiefen des Ostblocks vor. Neben Tristesse und verkommenen Fabrikgebäuden finden die drei Freunde in einem kleinen malerischen Örtchen das Hostel und es scheint so wie der Fremde versprochen: willige Frauen, die man nicht einmal bezahlen muss und die ganz besonders scharf auf Amerikaner sind. Das Schlaraffenland könnte man denken, doch schon am 2. Tag ist Oli, der Isländer verschwunden. Ausgecheckt. Angeblich. Trotz Misstrauen lassen die zwei es sich nicht nehmen noch eine Nacht mit den fleischgewordenen Männerträumen zu verbringen. Als nach einer durchzechten Nacht dann allerdings auch noch Josh verschwindet, beginnt der Terror für Paxton. Als er die vermeintliche "Artshow" besucht in denen sich laut den beiden Mädels seine Freunde aufhalten, hat er noch keine Ahnung von den perversen und abartigen Spielen, die hier für Geld abgehen. Gegen Geld, dürfen hier Chirurgenphantasien, Todessehnsüchte und animalisches Geschlachte an Menschen ausgeübt werden. Und Amerikaner stehen ganz oben auf der Preisliste...
Kommentar:
Der Media Hype im Internet der um Eli Roth' zweite Regiearbeit vorab betrieben wurde war einzigartig. Es wurden gleichermassen Neugier und Erwartungen geschürt. Doch zu hohe Erwartungen können auch schnell zu Enttäuschung führen. Es wurde der Goregehalt in ersten Rezensionen relativiert, es wurde viel schlecht geschrieben, es wurde viel weiter gehypt. Kurzum, man wusste nicht woran man lag. Doch jetzt dank der Fantasy Film Fest Night 2006 konnte man in den Genuss dieses Werkes einen Monat vor dem dt. Start kommen...und es hat sich gelohnt.
Der Film beginnt in den ersten fast 40% des Filmes als reinrassiger Eurotrip Pendant, witzig und locker. Da dieser Teil des Filmes vollkommen eigenständig funktioniert kann ich den Vorwurf, es würde sich ziehen, bis der Film "beginnt" nur von der Hand weisen. Die Witze sind nicht wie in üblichen Horrorfilmen, sondern funktionieren auch so herrlich, dass der Film fast schon einen Vergleich mit From Dusk Till Dawn heraufbeschwört, der ebenso im ersten Teil perfekt als Road Movie funktioniert und urplötzlich das Genre wechselt. Sprich: der Film ist zu Beginn kein Horrorfilm mit Witz, sondern eine reinrassige Roadtripkomödie und das funktioniert auch so super. Die drei Backacker sind allesamt sympathisch und besonders der dauergeile Isländer Oli ist zum Brüllen komisch.
Aber gut, das eigentlich nur am Rande, da sich der eigentlich Film, so zumindest die Erwartungen, dann doch eher um den Folterkeller deluxe dreht. Als das Trio schließlich das Bergdörfchen erreicht entfaltet der Film weiterhin seine volle satirische, klischeebeladene Art. Waren es in Amsterdam noch potrauchende Freaks und in Schaufenster stehende Nutten, so sind es im Hostel angekommen sich freizügig gebende Damen mit den treffenden Namen Svetlana und Nathalia. Eli Roth hat einfach einen Riecher dafür Stereotypen auszutreten und das so zu verpacken, dass es jedem klar sein sollte, dass das nicht sein ernst ist.
Als schließlich einer nach dem anderen verschwindet und das Dörfchen sein wahres Gesicht. Die geile Dame hinter dem CheckIn Schalter musste einem lispelnden freakigen Nerd weichen und die sich in Saunas aalende Schönheiten sind auch nicht mehr wirklich zu finden. Die aufgerissenen Mädchen vom Vorabend unfreundlich und nicht hilfsbereit. Die Panik, die Paxton dann schließlich aufsteigt, als er noch alleine dasteht kommt richtig gut rüber und als er dann schließlich auch noch in der Art Show landet geht der Teil des Filmes los, auf den sich jeder so gefreut hat: Folter, Chirurgenspielchen und Tötungsgelüste. Alles sehr krank, wenn man die Thematik sich nur mal vor Augen führt, die Umsetzung lässt sich dabei nichts nehmen: dreckig und blutig. Es gibt Kettensägenaction, einen Schweißbrenner, lange große Scheren und das Ende der Folterpalette ist noch lange nicht erreicht.
Besonders bewegend ist die Szene geraten, in welcher der zu flüchten versuchende Paxton (ist ja kein Geheimnis, dass Hostel in Richtung "Rape" & Revenge, oder eher Torture & Revenge, geht) sich völlig verängstigt mit einem der "Kunden" unterhalten muss. Man neigt dazu zu sagen: ich würde ihm den scheiß Kopf abreißen, aber nein: Roth macht es hier hyperrealistisch, Paxton steht einfach völlig verängstigt da und betet darum nicht aufzufliegen. Sehr bedrückende Szene!
Was ist also von Hostel zu erwarten? Ein knallharter, dunkler Bodycountknaller? Oder wie viele meinen ein zu harmloser Film, da zu viel Offscreen gekillt wird?
Ich denke die Mitte machts. Der Beginn ist wie gesagt herrlich frisch und funktioniert auch hervorragend alleinstehend als kurzweiliger und lustiger Roadtripportrait dreier Sexbesessenen. Der Schluss, bzw. die zweite Hälfte des Filmes ist ebenso super umgesetzt. Knallhart und sehr wohl mit harter graphischer Gewalt wie Steinigungen, Kettensäge und vielen abgetrennten Extremitäten.
Das gesamte Werk ist nicht nur sehr satirisch sondern auch höchst zynisch. Amerikaner werden als Special mit besonders hoher Nachfrage als Unsympathen auf Weltebene dargestellt.
Man merkt dem Film einfach an, dass er von einem Filmfreak mit Bezug zum Genre gemacht wurde. Hier steckt viel Wissen drin. Anschauen, lachen sich ekeln und vielleicht auch fragen: was würde ich eigentlich in bestimmten Situationen machen, denn dann wird der Film (der es eigentlich nicht zu 100% von alleine schafft) wirklicher Terror.
Zu Schluss sei noch angemerkt, dass der Film unbedingt im Original Ton auf englisch gesehen werden sollte, da ansonsten nicht nur sehr viel Wortwitz sondern auch sehr viel inhaltliche Logik wohl verloren gehen wird (es werden unglaublich viele verschiedene Sprachen gesprochen, auch sehr viel deutsch, unter anderem in einer der wichtigeren Szenen als Paxton von seinem (deutschen) Peiniger malträtiert wird und er ihn auf deutsch versucht ins Gewissen zu reden, eine sehr eingängige Szene und für mich die zweitwichtigste nach dem oben beschriebenen Dialog).
Fazit:
Film 8,5/10
Splatter 7,5/10