http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=27711Robert Morgan ist der letzte Mensch auf der Erde. Durch ein geheimnisvolles, ansteckendes und absolut tödliches Virus ist die Zivilisation dahingerafft worden. Für Morgan ist nun jeder Tag Routine. Tagsüber fährt er umher und pfählt die schlafenden Untoten, um so zumindest einen Teilerfolg zu erzielen. Nachts vebarrikadiert er sein Haus und versucht dem Ansturm der Untoten stand zu halten, die nach seinem Blut dürsten. Als er eines Tages auf einen weiteren Menschen stößt, scheint Hoffnung aufzukeimen..doch kann man diesem Menschen trauen?
Wir haben es hier mit einem italienischen Vertreter der Weltuntergangs-Filme zu tun und nicht nur mit irgendeinem, sondern mit einem wahrhaften Klassiker. Man kann den Regisseur nur beglückwünschen, dass er sich für Vincent Price als Hauptdarsteller entschieden hat. Price macht seine Sache so gut, dass man ihm tatsächlich abnimmt, er sei der letzte Mensch auf der Welt.
Hervorzuheben sind ganz klar die atmosphärischen Schauplätze. So fährt Morgan zu Beginn des Films beispielsweise an eine Tankstelle. Auf dem Weg sehen wir, dass wir gar nichts sehen. Keine Menschenseele, leere Straßen, Chaos, Verwüstung und Leichen. Absolute Leere. Endlose Weiten von Nichts. Auch der Drehort, wo Morgan die gepfählten Leichen von einem Hang mehrere Meter tief in eine Grube wirft, erweist sich als optisches Schmankerl und Glücksgriff für den Film.
Morgan pendelt zwischen Hoffnung und Verzweiflung. In einer Rückblende, die von einem Weinkrampf Morgans eingeleitet wird, wird uns erzählt, wie alles begann. Wir befinden uns im Garten des Hauptdarstellers, Freunde und Familie sind anwesend. Man diskutiert über das Virus, das bereits in manchen Ecken der Welt aufgetreten ist. Noch ist man sich uneinig, ob das Virus wirklich eine derart große Bedrohung für die Menschheit darstellt. Schon bald soll diese Vermutung jedoch schreckliche Gewissheit werden.
Mehr als einmal überlegt er danach, sich der geifernden Zombiehorde auszuliefern, damit das Elend endlich mal ein Ende hat. Hoffnung gibt es ohnehin keine mehr.
Als Morgan eines Tages zufällig einer Frau begegnet, schöpft er wieder ein wenig Hoffnung. Er nimmt sie mit nach Hause. Schon bald muss er jedoch herausfinden, dass sie von einer Untergrundgruppe von infizierten Menschen geschickt worden ist, um ihn zu töten. Ihn, die Legende. Man erzählt sich viel über den geheimnisvollen Mann, dem es möglich ist, bei Tage auf der Erde zu wandeln.
Morgan ist deshalb der letzte lebende und nicht-infizierte Mensch auf der Welt, da er gegen die Krankheit immun ist. Es gelingt ihm, die Frau mit Hilfe einer Übertragung seines Schutzmechanismusses zu heilen und weiß sie schon bald auf seiner Seite. Der Killertrupp der Infizierten ist jedoch bereits unterwegs. Kann Morgan dem Mob entkommen und die Kranken gar retten?
Gerade diese Hetzjagd am Ende, dieses unbedingte Ausrotten von Andersartigem, ohne auch nur die geringste Bereitschaft zuzuhören, erinnert doch ein wenig an den Nationalsozialismus und die Judenverfolgung. Die infizierten - aber noch lebendigen - Menschen fürchten sich vor Morgan. Und alles was man nicht versteht, alles wovor man sich fürchtet, muss dieser Maxime nach vernichtet werden. Wie der Film ausgeht erzähle ich hier natürlich nicht, aber das Ende verfehlt seine Wirkung nicht.
Zusätzlich zugute kommt dem Vibe dieses Films, dass in der ersten Hälfte komplett auf Dialoge verzichtet wird (mit wem soll Morgan auch reden?). Stattdessen wird das Geschehen vom Protagonisten selbst - in Form einer Überstimme - kommentiert. So ist der Zuschauer in der Lage, an der Gedankenwelt Morgans teilzuhaben.
Die US-DVD von Madacy bietet ein gutes Bild und einen akzeptablen Ton. Sie scheint uncut zu sein. Als Extras finden sich u.a. ein lustiges Quiz mit Fragen über den Film. Die Disc ist günstig bei Amazon zu erstehen.
Filmwertung
8/10
