DER GAST
Die Story ist schnell umrissen. Der junge Aushilfslehrer und Drehbuchautor Neal ist im nächtlichen LA unterwegs um Videos zurückzugeben. Da hört er Schreie abseits der Straße, und eilt samt seiner Sig Sauer in die Dunkelheit. Er ertappt einen Psychopathen dabei, wie er eine junge Frau quält und sich anschickt diese zu töten. Er drückt ab und rettet die junge Schöne - diese schenkt ihm ein Armband, mit dem er jederzeit in die Körper und Gedanken anderer Menschen schlüpfen kann, jedoch ohne handlungsfähig zu sein....
Ich gehe mal davon aus, dass das hier sowieso keine Sau lesen wird, daher scheiße ich jetz auch mal auf Spoiler
Es ist weder Laymon-typisch, also für Splatterfans ein No-Go - noch hat es die allzu expliziten sexuellen Eskapaden des ollen Ritchy am Start.
Aber nun ins Detail!
Neal ist ein Hasenfuß, seiner Freundin Marta (zunächst) treu ergeben, und wird zum Held wider Willen. Nachdem er die holde Maid gerettet hat, widersteht er all ihren vorzüglichen Reizen, und geht zurück zu seiner Freundin. Dummerweise lebt der Killer noch, und erledigt die hübsche Elise in ihrem Haus doch noch. Neal steckt währenddessen in deren Körper, kommt aber zu spät um sie zu retten. Nun nimmt er Reißaus, da der Killer weiß wo er wohnt. Unterwegs lernt er die 18-jährige sexy Sue kennen.... und lieben. Sie befingern sich, sich poppen - Sue weiß vom Armband und was es kann, und nutzt es ausgiebig. Sie fahren zusammen zurück nach LA, und das nimmt dann bis hierhin schon 500 Seiten ein
dort lernt sie Marta kennen, Neals Freundin, und ÜBERRASCHUNG!!! Marta akzeptiert eine Dreierbeziehung zwischen ihr, Neal und Sue
und die drei wollen den Killer erledigen und die Belohnung einstreichen MUAHUAHUAHUA
Ich bin noch nicht ganz durch, aber ich schließe fast gänzlich aus, dass es gewaltmässig noch in typischer Laymon-Manier eskaliert. Das zeigen auch die amazon Rezensionen
Es mag sein, dass wie bisher zaghafte Andeutungen über die Seiten wandern, mehr wird es aber sicher nicht geben. Auch die sexuellen Aspekte sind zwar sehr stark vorhanden, aber nicht so ekelhaft und ausgeprägt, wie er sie sonst rausdonnert! Ich möchte sogar soweit gehen zu behaupten, dass Laymon das hier zu seinem Vorteil genutzt hat, und das Buch dadurch für mich so unterhaltsam und interessant war! Natürlich ist es eine gute Idee, mit dem Armband in andere Menschen gehen zu können, und das wird auch wirklich gut beschrieben - aber einen wirklichen Nutzen hatte das bisher nur marinal. Vielmehr ist interessant, wie Neal sich der Treue abwendet, sich in Sue verliebt. Das ist für den Leser so nachvollziehbar und realistisch gehalten, dass man sich stellenweise in die eigene Jugend (die Figuren sind hier 34 und 18, aber egal) zurückversetzt fühlt. Der erste Kuss, das Begehren des anderen Körpers, und erste Streicheleinheiten.... das ist alles sehr gut gemacht, vor allem für die Verhältnisse des Autors! Die unrealistischen Aspekte lasse ich dabei mal außen vor, aber es handelt sich hierbei ja immer noch um fiktionale Literatur, und keine hochtrabende Liebesgeschiochte
Klar wirds total dümmlich, wenn Martha und Sue einwilligen mit Neal zusammenzubleiben, aber auch das reizt noch die sexuellen Gedanken des Lesers - teils wirklich weit - aus
Mal sehen was noch kümmt, aber ich würde behaupten, das ist der untypischste Laymon! Noch mehr als DIE SHOW, da dort am Ende ja wieder in Blut und Sex gesuhlt wird.